Bottrop. Dass die verlängerte Pause alternativlos ist, daran haben Bottrops Fußballer keinen Zweifel. Dennoch mehren sich die Sorgen, die Stimmen:
Die Westfalen machten zu Wochenbeginn den Anfang, am Donnerstag zog der Fußballverband Niederrhein nach und verlängerte die Corona-bedingte Saisonunterbrechung bis zum 23. Januar. In den Vereinen mehren sich die Sorgen. Die Stimmen aus den Bottroper Vereinen:
Nico Große-Beck, Spieler des SV Rhenania Bottrop
: Wir haben in unserer WhatsApp-Gruppe schon am Donnerstagabend darüber diskutiert. Wir wissen ja schon seit dem ersten Lockdown, dass eine lange Pause nicht spurlos an uns Spielern vorbei geht. Wenn wir fit bleiben wollen, dürfen wir jetzt nicht untätig sein. Wir richten uns darauf ein, dass es am 23. Januar weiter geht, aber ich persönlich glaube nicht, dass dann schon wieder gespielt werden kann. Für Fußballer ist diese Unterbrechung eine Qual, mir persönlich waren schon die regulären Saisonpausen viel zu lang.
Süleyman Gür, FC Bottrop
: Sorgen mache ich mir vor allem über unsere Kids und Jugendlichen. In den vergangenen Monaten haben wir uns dadurch ausgezeichnet, dass wir auch abseits des Spielfeldes viel zusammen unternommen haben. Wir haben Gesellschaftsspiele gespielt, gemeinsam vor der Playstation gehockt. Bei uns wurde zusammen gekocht, wir haben zusammen Pizza gegessen. Dieser enge soziale Kontakt hat uns stark gemacht, doch das bricht jetzt zunehmend weg. Wir werden das nicht so einfach hinnehmen. Wir bleiben mit unserem Nachwuchs über Facebook und Instagram in Kontakt. Alle Trainer werden ihre Spieler zum Mitmachen animieren.
Sven Kottwitz, Trainer von Dostlukspor Bottrop
: Uns war allen klar, dass es so kommen würde. Für uns ist das natürlich blöd, weil wir zum Neustart wieder komplett bei Null anfangen müssen, die gesamte Vorbereitung war umsonst. Was mir Sorgen macht, ist, dass wohl einige Englische Wochen auf uns zukommen. Wir haben im Team aber viele Spieler die in Wechselschicht arbeiten. Spiele an Werktagen werden für uns damit zu einer besonderen Herausforderung. Ich bezweifle, dass sich die Saison wie geplant beenden lässt. Ich werde mich jetzt mit meinem Co-Trainer Boris Resnik absprechen. Wir wollen den Spielern ein Programm an die Hand geben, mit dem sie sich ein wenig in Form halten können.
Thomas Ochojski, Vorsitzender der Welheimer Löwen
: Das Thema ist nicht neu. Das Dumme ist, dass wir nicht viel machen können. Wir müssen diese Situation hinnehmen. Und etwas einfach hinzunehmen, das fällt gerade Sportlern ja nicht leicht. Wir haben die Sorge, dass wir nach dieser Unterbrechung nicht da weiter machen können, wo wir aufgehört haben. Wir hatten intakte Teams, Zulauf bei den Jugendlichen und auch im Vorstand haben sich immer mehr Mitglieder engagiert. Wir hatten viel vor, sind jetzt aber zum Nichtstun verdammt.
Markus Ochmann, Vorsitzender des SV Vonderort
: Jedes Hygienekonzept kann die Gefahr von Infektionen nur minimieren, deshalb halte ich den Schritt auch für richtig. Die Gesundheit unserer Mitglieder steht über jeder sportlichen Aktivität. Unsere Aufgabe ist es, das Vereinsleben aufrecht zu erhalten. Auf der anderen Seite ist der Lockdown für viele auch eine seltene Gelegenheit, einmal den Reaktor herunterzufahren. Das kommt während einer regulären Saison ja eigentlich oft viel zu kurz.
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