Bochum. Die alljährliche Mitgliederversammlung des VfL Bochum steht am Montag auf dem Programm. Im Audimax der Ruhr-Universität dürfte vor allem das Thema Frauenfußball für Diskussionen sorgen. Aber auch die Finanzen des Klubs sind nach wie vor ein Thema.
Wenn am Montag um 19.30 Uhr im Audimax der Ruhr-Universität die alljährliche Mitgliederversammlung beginnt, darf man sich auf einen langen Abend einrichten. Die sportliche und vor allem wirtschaftliche Situation des Zweitligisten wird ausgiebig zu beleuchten sein, quasi als ein Unterpunkt dieses Themas dürfte die geplante Trennung von den Fußballfrauen für ausreichenden Gesprächsstoff sorgen.
Vor einem Jahr präsentierte der damalige Finanzvorstand Ansgar Schwenken folgende Zahlen: 27,6 Millionen Euro hatte der VfL im abgelaufenen Geschäftsjahr 2012/2013 eingenommen, hatte die Schuldenlast von 8 auf 6,7 Millionen reduziert. Als Zielvorgabe für die Saison 2013/2014 wurde ein weiterer Schuldenabbau von 2,5 Millionen verkündet. Dieses Ziel dürfte der VfL indes klar verfehlt haben.
Und zwar nicht nur, weil der VfL Bochum wegen einer weiteren sportlich höchst unbefriedigenden Saison im TV-Ranking an Boden verlor und damit viel Geld einbüßte. Auch von einer Steuernachforderung war vor Monaten die Rede.
Eigentlich hätte die Bochumer Führung deshalb in diesem Sommer die Füße ziemlich still halten müssen, was die Transferpolitik betrifft, aber man entschied sich wohl, um sportlich endlich den Bock umzustoßen, ein wenig ins Risiko zu gehen. 6,9 Millionen Euro, diese Summe wurde lange Zeit verbreitet, dürfe die neue Mannschaft in der nun laufenden Saison nur verzehren, aber diese Zahl kann nicht mehr der Realität entsprechen.
Kurz vor Transferschluss noch einmal zugeschlagen
Schließlich wurden kurz vor Schließung der Transferliste Qualität und Quantität noch einmal deutlich erhöht - mit Tobias Weis, mit der Bayer-Leihgabe Malcolm Cacutalua und mit dem Altinternationalen Mikael Forssell, dessen erster Treffer für den VfL jetzt einen Punkt wert war. Auch wenn der Eindruck erweckt wurde, dass diese Spieler vor allem aus Lust und Laune das VfL-Trikot überstreifen würden, dürften sie angemessen honoriert werden.
Denkbar ist, dass nicht nur die Frauen ins Visier der VfL-Führung geraten sind, sondern auch die U23, die in der Regionalliga ein unrühmliches Leben fristet. Sollte man diese für die Fans offenbar unattraktive Mannschaft streichen, könnte man deutlich mehr Geld sparen als die 150.000 Euro, die die komplette Frauen- und Mädchenriege kostet.