Bochum. Zum ersten Mal in dieser Saison gab's bei den Bochumern nach einem 1:1 vor eigenem Publikum weniger enttäuschte als freudige Statements. VfL-Trainer Neururer allerdings machte kein großes Bohei um den späten Ausgleich samt Torwart-Assist. Schließlich sei er “Konzepttrainer“.
VfL-Trainer Peter Neururer zum Spielverlauf: Es war ein kurioses Spiel. Wir hatten 69 Prozent Ballbesitz, aber damit waren wir heute nicht imstande, eine Torchance klar herauszuspielen. Vorher hätte ich jedem, der sagt, dass es 1:1 ausgeht, den Hals umgedreht, im Nachhinein bin ich verdammt froh über dieses 1:1. Wir haben spielerisch viele Mängel offenbart, aber auch unglaublichen Willen gezeigt.
... zur Tatsache, nur zwei Torschüsse zustande gebracht zu haben:Die Darmstädter haben die Räume hervorragend zugestellt. Wir waren nicht kombinationssicher und haben es spielerisch nicht geschafft, uns diese Möglichkeiten zu erarbeiten. Deswegen haben wir es am Ende mit der so genannten Brechstange versuchen müssen.
... zum kuriosen Ausgleichstor: Das ist keine große Überraschung. Wer bei uns beim Training ist, der kann sehen, dass ich als Konzepttrainer immer in den letzten Minuten den Torwart mit nach vorne hole.
VfL-Torschütze Mikael Forssell über sein spätes Ausgleichstor: Es war das erste Mal in meiner Karriere, dass ich eine Torvorlage von einem Torwart bekommen habe. (lacht) Ich dachte eigentlich, dass der Ball ins Aus geht und das Spiel vorbei ist, aber Andi ist super hochgegangen und ich stand richtig. Du hoffst als Stürmer ja immer irgendwie, dass du noch eine Chance bekommst. Und die habe ich dann noch bekommen.
... zum Spielverlauf: Heute können wir uns mal über ein 1:1 freuen wegen des Charakters dieses Spiels. Wir mussten den Ball treiben in der zweiten Halbzeit, das war schwierig. Aber wir haben den Geist unserer Mannschaft gezeigt. Wir wissen aber auch, dass wir besser spielen können und werden.
VfL-Debütant Fabian Holthaus zum Spielverlauf: Ich denke nicht, dass es ein gänzlich schwaches Spiel von uns war. Wir haben eine gute zweite Halbzeit gespielt, haben voll auf Angriff gesetzt. Jetzt ist zwar wieder nur ein Unentschieden mit dem altbekannten Ergebnis, aber unterm Strich könnten wir damit zufrieden sein.
... zur mauen Torschussbilanz des VfL: Es hat nicht daran gelegen, dass wir unsicher waren, zumindest hat sich das unten nicht so angefühlt. Ich denke aber, dass die Darmstädter das richtig gut verteidigt haben, einen richtig guten Block aufgestellt haben. Aber wir haben uns durch das ganze Anrennen und die Leidenschaft, die wir investiert haben, zu Recht belohnt.
...zu seinem Saisondebüt in der zweiten Liga und seiner Perspektive: Ich habe heute Morgen erst erfahren, dass ich spiele. Ich bin froh, dass ich heute ran durfte. Ich weiß aber auch, dass Timo (Perthel; Anm. d. Red.) ein sehr starker Konkurrent auf meiner Position ist. Aber ich werde versuchen ihn immer gut zu ersetzen, wenn er nicht kann. Und auch wenn er fit ist, werde ich versuchen, mein Bestes zu geben.
Darmstadt-CoachDirk Schuster: Wir haben heute, glaube ich, dem Gegner mehr Aufgaben gestellt als wir gestellt bekommen haben. Ich habe ein sehr intensives Spiel gesehen. Wir haben in der ersten Halbzeit Bochum nicht zur Entfaltung kommen lassen, auch in der zweiten Halbzeit kaum nennenswerte Chancen zugelassen. Mit dem 1:1 könnte ich absolut zufrieden sein. Aber es ist ärgerlich, dass wir zum zweiten Mal in der 94. Minute zwei Punkte liegen lassen. Da haben wir uns nicht gut verhalten. Trotzdem denke ich, dass wir erhobenen Hauptes nach Hause fahren können.