Bochum. Als Torwart hatte er in der vierten Minute der Nachspielzeit die Vorlage zum glücklichen Ausgleich seines VfL Bochum gegeben. Trotzdem war nach der Partie bei Andreas Luthe wenig zu hören von Helden-Hochstimmung. Sechs Fragen an den VfL-Kapitän.
Herr Luthe, ist das heute das erste 1:1 in dieser Saison, über das Sie sich freuen können?
Auch interessant
Andreas Luthe: Nicht ganz. Ich ärgere mich ziemlich darüber, was wir in der ersten Halbzeit gemacht haben. Wir haben kaum einen Ball ruhig im Mittelfeld gehalten, wie wir es vor hatten und wie es auch eigentlich unsere Stärke ist. Wir haben uns für die zweite Hälfte mehr vorgenommen, und es hat auch geklappt, wenn man sieht, dass wir Darmstadt über viele Minuten in der eigenen Hälfte gehalten haben. Natürlich aber, wenn man den Ausgleich in der 94. Minute macht, muss dann auch glücklich sein.
Aber auch in der zweiten Halbzeit gab es nur einen Schuss aufs Tor vom VfL.
Luthe: Weil das auch sehr, sehr schwer war. Weil Darmstadt in einer Fünfer-Kette vor dem eigenen Sechzehner stand. Dann ist es für die Jungs nicht leicht. Wir haben alles versucht, um eine Lücke zu finden, aber die Lücke ist fast nie da gewesen.
Und was da los in der 94. Minute?
Luthe: Ich war dann der größte Spieler im Umkreis, konnte ihn querlegen, und Mikael stochert ihn gut rein. Peter Neururer ist ein Freund davon, den Torwart kurz vor Schluss noch mal nach vorne zu schicken, das machen wir in jedem Trainingsspiel. Deswegen war das keine Überraschung für mich, als das Signal kam.
Trotzdem - Ist euch ein bisschen die Leichtigkeit der ersten Wochen abhanden gekommen?
Luthe: Jein. Ich glaube, dass die zweite Hälfte gezeigt hat, wie wir Fußball spielen wollen und was unsere Stärke ist. Aber wir sind erst mal überhaupt nicht mit der Spielweise von Darmstadt klar gekommen. Und dann kann so ein Spiel nicht aufgezogen werden. Gegen jede Mannschaft in dieser Liga kann es schwer werden. Wir haben heute einfach nur 45 Minuten Fußball gespielt. Das ist dann für einen Sieg zu wenig.
Fußball ist verrückt, das wussten wir... Aber so? Unfassbar! Stimmung war wie immer sensationell! Danke!!! Auf... http://t.co/WQ7kM3evYx
— Andreas Luthe (@AndreasLuthe) 17. Oktober 2014
Aber man weiß auch nach diesem Spiel immer noch nicht, wo es für den VfL hingeht.
Luthe: Nicht wirklich.
Sehen wir Sie jetzt öfter vorne im Angriff?
Luthe: Nur wenn wir kurz vor Schluss zurückliegen. Ansonsten bleibe ich hinten und halte mich am Pfosten fest.