Bochum. Nach fünf Unentschieden will der VfL Bochum am Freitag gegen den SV Darmstadt 98 endlich den ersten Heimsieg der Zweitliga-Saison feiern. Und der Anhang brennt ebenso darauf: Schon am Mittwoch waren 13.000 Tickets verkauft. Timo Perthel kann bei diesem Unternehmen wieder mitwirken.
Die Gelegenheit ist günstig. 13000 Tickets waren bereits am Mittwoch verkauft, zwischen 18- und 20000 Zuschauer darf man erwarten, wenn es am Freitag (18.30 Uhr, LIVE bei uns im Ticker) weiter geht mit dem VfL Bochum in dieser Zweitliga-Saison. Annähernd 20.000 im Stadion gegen den Aufsteiger Darmstadt 98 - das kann sich wahrlich sehen lassen. Diese Resonanz hat sich die Mannschaft sicherlich verdient, gleichzeitig ist sie aber auch Verpflichtung. Um den Kamin unter Feuer zu halten, muss ein Sieg her. Oder, wie Danny Latza auf der VfL-Homepage zitiert wird: „Die Durststrecke war lang genug.“
Gemeint ist natürlich die bisherige Heimbilanz, gemeint sind vier von fünf Spielen, die der VfL nicht nur nach Meinung von Trainer Peter Neururer gut und gerne hätte gewinnen können, wenn nicht sogar müssen; die er aber allesamt nicht gewonnen hat, obwohl unter dem Strich Überlegenheit spürbar war, obwohl man mehr und bessere Gelegenheiten besaß als der Gegner. „Den Großteil dieser Spiele haben wir ja gut gestaltet“, sagt Patrick Fabian. Dann jedoch wirft der verteidigende Dauerbrenner ein: „Zu Beginn der zweiten Halbzeit haben wir uns dann immer den Schneid abkaufen lassen.“
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Darüber zu räsonieren, ob diese schier endlose Serie von Unentschieden im eigenen Stadion darauf zurückzuführen ist, dass es dem VfL bisher nicht gelang, ein zweites Tor nachzulegen, oder ob man nicht einfach auch einmal in der Lage sein müsste, die Null zu halten - ist müßig. Wirklich ärgerlich ist die etwa zwanzigminütige Phase nach Wiederanpfiff, in der den Bochumern häufig Ball- und Spielkontrolle weitgehend abhanden kommen.
Keine Pause nach der Pause
Will man auf Dauer im oberen Tabellendrittel mitspielen, muss man so etwas irgendwann in den Griff bekommen - und zwar grundsätzlich, unabhängig von Namen und Image des jeweiligen Gegners. Dass der SV Darmstadt 98 so viele Jahre von der Bildfläche verschwunden war und deshalb in der Szene momentan noch eher als kleiner Fisch gilt, macht die Sache nicht leichter. Ein „schwieriges Spiel“ erwartet Patrick Fabian, der empfiehlt, sich ausschließlich an den „bisherigen Leistungen und am Tabellenstand“ des Gegners zu orientieren, möglichst ohne Aussetzer und Kunstpausen.
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Das wird der VfL nahezu in Bestbesetzung in Angriff nehmen können. Weil inzwischen nach Stefano Celozzi auch Timo Perthel wieder komplett hergestellt ist, steht die Stammabwehr - vermutlich bis auf Jan Simunek - zur Verfügung. Auch sonst gibt es kaum Ausfälle, der Kampf um einen Platz im Aufgebot ist nach wie vor hart. Die personelle Lage ist zurzeit dermaßen entspannt, dass sich selbst ein routinierter Erstliga-Akteur wie Tobias Weis immer noch einordnen muss in die Schlange der Wartenden und Hoffenden.
So lange das Spiel der Bochumer grundsätzlich in die richtige Richtung weist und den Fans Freude bereitet, wird sich daran auch nichts ändern. Die Sache mit der schwachen Phase allerdings, die würde Patrick Fabian gerne aus der Welt schaffen: „Das muss man doch irgendwie hinkriegen.“
Vfl Bochum aus der Luft
