Bochum. Stefano Celozzi hat am Montag wieder komplett mittrainiert, der Rechtsverteidiger ist bereit für das Heimspiel des VfL Bochum gegen Darmstadt 98 am Freitag. Hinter den Einsätzen von Jan Simunek und Timo Perthel stehen dagegen weiterhin Fragezeichen.

„Wir müssen wieder so spielen wie bisher und die Chancen dann auch reinmachen in letzter Konsequenz.“ Das ist die Marschroute für die Profifußballer des VfL Bochum, um den Bock umzustoßen vor den eigenen Fans, sagt Trainer Peter Neururer. Stadtauf, stadtab hört man ja fast nur Positives über die Auftritte der Bochumer bisher, von Heidenheim abgesehen. Mit einem Makel: Fünfmal gab es zu Hause ein 1:1, wenn auch gegen „fünf Spitzenteams“, so Neururer.

Am Freitag kommt Darmstadt 98 (18.30 Uhr, LIVE bei uns im Ticker). Tabellarisch zwar als Sechster mit 15 Punkten sogar zwei Ränge und einen Zähler besser platziert als der VfL, gastiert damit erstmals ein Aufsteiger im rewirpower-Stadion. „Als VfL müssen wir den Anspruch haben, dieses Spiel zu gewinnen“, sagt Neururer. Bei allem Respekt vor dem Gegner: Anders als gegen die finanzstarken Teams wie zuletzt Nürnberg und Düsseldorf zählt für Bochum diesmal nur ein Sieg.

Auch Neururer sieht das so, auch wenn er sprichwörtlich den Hut zieht vor der Leistung der „Lilien“. Nur dank des Lizenzentzuges von Kickers Offenbach durften die 2012/13 sportlich abgestiegenen Darmstädter noch in der 3. Liga mitwirken - und schossen hoch auf Rang drei. Zu einem fußballerischen Jahrhundertereignis in der Region entwickelte sich die Relegation gegen Arminia Bielefeld. Nach einem 1:3 daheim gab es ein dramatisches 4:2 nach Verlängerung „auf der Alm“. „Was in Darmstadt von Trainer Dirk Schuster und den Verantwortlichen zuletzt geleistet wurde, ist sensationell“, spart auch Neururer nicht mit Superlativen.

Neururer freut sich auf Wiedersehen mit Schuster

Zumal Darmstadt trotz des jüngsten 1:4 gegen Düsseldorf bestens dasteht als Neuling, nach vier Heimsiegen sowie drei Remis auf fremdem Platz zuvor, nur in Braunschweig gab es keinen Punkt (0:2). Vor allem auf das Wiedersehen mit Schuster freut sich Bochums Coach, zählte der Ex-Profi doch in Köln und Aalen zu seinen Stützen. „Er war schon als Spieler ein Stratege, der wie ein Trainer gedacht hat“, erzählt Bochums Coach.

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„Nichtsdestotrotz“, sagt er, soll der VfL idealerweise so spielen, dass die eigene Defensive nicht im Mittelpunkt steht. Offensiv nämlich hat der VfL wohl alle Spieler dabei, auch Yusuke Tasaka soll nach seinem grippalen Infekt heute wieder komplett trainieren.

Hinten aber gibt es weiterhin auch personelle Probleme. Zwar meldete sich Rechtsverteidiger Stefano Celozzi gestern zurück und ist bereit, doch hinter den Einsätzen von Jan Simunek und Timo Perthel stehen weiter Fragezeichen. Simunek trainierte zwar „sehr gut“, so Neururer - aber nur teils mit der Mannschaft, teils individuell. Bei dem wegen Adduktoren-Problemen seit Wochen fehlenden Innenverteidiger besteht „Hoffnung“, dass sich bis Freitag die Lage „positiv entwickelt“. Timo Perthel (muskuläre Probleme) indes wurde gestern nur behandelt, sein Einsatz ist damit mehr als fraglich. Links hinten könnte dann Fabian Holthaus spielen. Auch Celozzi sei dies zuzutrauen, sagt der Trainer. Dann müssten hinten rechts Malcolm Cacutalua oder Onur Bulut ran.

  • Sestak trifft für die Slowakei

Er ist zwar nicht mehr Stammspieler in der slowakischen Nationalmannschaft, dürfte aber zum heutigen Training mit breiter Brust zurückkehren. Stanislav Sestak erzielte nach seiner Einwechslung (62.) das Tor zum 3:1-Endstand für die Slowakei in Weißrussland, nachdem er beim Coup gegen Spanien (2:1) noch Zuschauer war. Die Slowaken sind damit Gruppenerster.

  • Bereits gestern zum Laufen wieder in Bochum war Michael Gregoritsch, der das letzte U-21-Spiel Österreichs wegen leichter Probleme vorsichtshalber sausen ließ. Beim Profitraining dabei ist ab sofort auch der erst 16-jährige Gökhan Gül, nur das Abschluss-Training bestreitet er bei der U19. Der hochtalentierte Innenverteidiger macht auf der Geschäftsstelle des VfL eine Ausbildung.