Bochum. Jan Simunek geht es von Tag zu Tag besser, er trainiert schmerzfrei, aber noch überwiegend individuell. Ein Einsatz für den zu Saisonbeginn so starken Innenverteidiger des VfL Bochum beim Heimspiel gegen Darmstadt 98 am Freitag kommt wahrscheinlich noch zu früh.

Linksverteidiger Timo Perthel dreht noch seine Runden, im Vorbeilaufen fragt er den Defensiv-Kollegen Jan Simunek, der seine individuelle Einheit gerade beendet hat: „Wie geht’s bei Dir?“ „Gut“.

Wahrscheinlich aber noch nicht gut genug, um schon am Freitag, beim Heimspiel des VfL Bochum gegen Darmstadt (18.30 Uhr, LIVE bei uns im Ticker), wieder dabei zu sein. „Vielleicht geht es, vielleicht noch nicht“, hält sich Simunek zwar bedeckt, auch Trainer Peter Neururer will sich noch nicht festlegen, ob er seinen Führungsspieler einsetzen kann oder nicht. Simunek betont aber, dass er „kein Risiko“ eingehen will, bloß nicht zu früh einsteigen soll ins zweikampfharte Zweitliga-Geschäft. Und dass er erst dann spiele, „wenn ich bei 100 Prozent bin“.

So weit kann er eigentlich noch nicht sein. Beim Heimspiel gegen den Karlsruher SC, am 12. September, spürte er die ersten Schmerzen. Die Verletzung, eine „Entzündung im Leistenbereich“, sei „langsam gekommen und geht auch langsam wieder weg“. Es ist das zweite Mal, dass ihm dieser Bereich Probleme bereitet. Wegen einer Adduktoren-Verletzung linksseitig musste der Tscheche beim 1. FC Kaiserslautern 2010 und 2011 ganze 13 Monate zusehen, fand danach ein halbes Jahr nur schwer Anschluss. Seitdem aber, betont der 27-Jährige, habe er keine große Verletzung mehr gehabt - und sieht sich auf einem sehr guten Weg zurück in die Startelf. Lauf- und Balltraining absolvierte er zuletzt „ohne Beschwerden“. Der Torabschluss, das Schlagen langer Bälle aber stand noch nicht auf dem Programm. Gut möglich also, dass der für Trainer Neururer beste Innenverteidiger der 2. Liga („Ich kenne keinen Besseren, die einzige Alternative wäre Patrick Fabian“) erst in Leipzig eine Woche später sein Comeback feiern wird.

Deutscher Meister mit Wolfsburg

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Seine Rückkehr jedenfalls wird dem VfL gut tun. Malcolm Cacutalua hat zwar ordentlich gespielt in den ersten beiden Partien, zuletzt aber merkte man dem 19-Jährigen den großen Sprung an. Simunek zählte in seinen ersten fünf Pflichtspielen stets zu den Stärksten des VfL-Teams, von dem er selbst etwas überrascht war, „dass es bei so vielen neuen Spielern von Anfang an so gut gepasst hat“. Warum? „Das sind alles gute Jungs, die viel erreichen wollen und alles dafür geben.“ Das Thema Aufstieg schiebt der international erfahrene Mann, der als junger Kerl schon Deutscher Meister wurde mit dem VfL Wolfsburg, aber galant beiseite, da hält er sich an das übliche „Wir denken von Spiel von zu Spiel“.

Was besser werden muss, das weiß Simunek aber ohne eine Sekunde zu zögern. „Dass wir auch zu Hause gewinnen. Es ist total schade, dass es noch nicht geklappt hat, obwohl wir meistens dem Sieg näher waren. Ich hoffe, gegen Darmstadt ändert sich das.“ Ob mit oder - wenn es denn sein muss - einmal auch noch ohne ihn.

  • Perthels Einsatz ist noch offen

Der Einsatz von Linksverteidiger Timo Perthel ist noch offen. Der 24-Jährige trainierte gestern bei beiden Einheiten individuell.

  • Die Alternative im Kader, Fabian Holthaus, kehrt heute zurück. Er zählte am Montag erneut zur Startelf beim 1:1 der deutschen U-20-Nationalmannschaft gegen die Niederlande, wurde nach 60 Minuten ausgewechselt.