Bochum. Mehr als 1000 Zuschauer, prima Wetter und ein sehr achtbares Ergebnis - beim Fußball-Landesligisten CSV SF Linden konnte man mit dem Abend zufrieden sein. Lediglich mit 0:4 verlor der Bochumer Kreispokal-Sieger gegen den Zweitligisten VfL Bochum.

Mehr als 1000 Zuschauer und ein richtig gutes Ergebnis für einen Landesligisten, eigentlich hätte Frank Benatelli, der früher als Spieler so viele Schlachten geschlagen hatte für und mit dem VfL Bochum, rundum glücklich sein müssen über das 0:4 seines CSV SF Linden; doch „ein Trainer“, so Benatelli, „ist ja nie so richtig zufrieden“. Sagte es, grinste sich eins und erinnerte sich an die Großchance von Ihrahim Lahchaychi Mitte der zweiten Halbzeit. Das wär’s doch noch gewesen - ein Tor gegen den Zweitligisten. Aber der junge VfL-Schlussmann Felix Dornebusch hatte was dagegen.

Nun, es war auf sehr schwierigem Geläuf keine Ruhmestat des VfL, der allerdings auch drei A-Junioren und einen Akteur aus der U23 aufbieten musste, um die Belastung vernünftig zu verteilen. Peter Neururers im Vorfeld geäußerte Hoffnung, wenigstens Stefano Celozzi in dieser Partie des Zweitligisten beim Kreispokalsieger wieder an den Wettkampf heranführen zu können, trog nämlich, auch Innenverteidiger Jan Simunek („Ich arbeite aber wieder mit dem Ball“) befand sich nur in „Zivil“ auf der Lindener Anlage, Timo Perthel wurde noch geschont. Stanislav Sestak, Michael Gregoritsch und Fabian Holthaus waren für ihre nationalen Verbände unterwegs, und Yusuke Tasaka hatte sich einen grippalen Infekt eingefangen. Da mussten David Niepsuj (U23) sowie Frederik Lach, Nicolas Abdat und Cagatay Kader (alle U19) aushelfen.

Terrazzino macht auf sich aufmerksam

Abdat spielte sogar als linker Verteidiger durch und machte seine Sache vor allem in der deutlich besseren ersten Halbzeit gut. Ebenfalls über 90 Minuten ging Marco Terrazzino, der Tasakas Position besetzen sollte und schließlich mit zwei Trffern auf sich aufmerksam machte. Ein anderer VfL-Akteur zeigte in den ersten 45 Minuten, dass er mit beiden Füßen zu flanken versteht und deshalb in der gestrigen Versuchsanordnung, einer 4-3-1-2-Formation, gut zu gebrauchen ist. Tobias Weis bereitete die Treffer von Mikael Forssell und Danny Latza - beide mussten nur noch den Kopf hinhalten - perfekt vor. Für Peter Neururer Anlass, seinen Leihspieler mit höheren Weihen zu versorgen: „Abi spielt nicht mehr, jetzt haben wir einen neuen Flankengott. Und Tobi kann es über beide Seiten.“

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Dann wurde das Zweitliga-Team deutlich verjüngt, es lief nicht mehr allzu viel zusammen. Dornebusch musste, wie erwähnt, eine Großchance zunichte machen, andererseits hätte Piotr Cwielong auf der Gegenseite zweimal erhöhen müssen. Selim Gündüz hatte noch Pech mit einem abgefälschten Freistoß, der am Pfosten endete. Gündüz war wieder sehr aktiv, brachte aber, wie so häufig, den letzten Ball zu selten an den Mann. Einmal gelang es ihm doch, prompt erzielte Terrazzino den Endstand.

Der aller Ehren wert war für den Landesligsten. Nichts erinnerte mehr an das letzte Aufeinandertreffen der beiden Teams, als dem VfL zehn Tore gelungen waren. „So was mache ich aber auch nicht mehr, damals sind wir direkt aus den Ferien gekommen“, sagte Frank Benatelli.

  • CSV SF Linden - VfL Bochum 0:4 (0:3)
  • VfL: Esser (46. Dornebusch) - Bulut (46. Niepsuj), Cacutalua (46. Lach), Fabian (46. Butscher), Abdat - Weis (46. Cwielong), Losilla (46. Zahirovic), Latza (46. Gulden) - Terrazzino - Terodde (46. Gündüz), Forssell (46. Kader)
  • Tore: 0:1 Forssell (21.), 0:2 Latza (26.), 0:3 Terrazzino (34.), 0:4 Terrazzino (81.)
  • Zuschauer: 1200