Bochum. Im Sommer 2013 kam er zum VfL Bochum - und hat seitdem kein einziges Pflichtspiel verpasst. Danny Latza (24), der laufstarke Mittefeldspieler, ist von Beginn an angekommen bei dem Zweitligisten. Sein Vertrag läuft 2015 aus - seine Zukunft ist noch offen. Am Freitag spielt er mit dem VfL in Linden.

12,3 Kilometer rennt er über den Rasen. Bei jedem Spiel, im Schnitt. Es gibt gemächlichere Profifußballer, die bringen es auf keine 10 000 Meter in den 90 Minuten. Danny Latza allerdings nur auf seine läuferischen Qualitäten zu reduzieren, griffe zu kurz: Der zentrale Mittelfeldmann ist beim VfL Bochum vom ersten Tag an angekommen, seit seinem Wechsel von Darmstadt 98 im Sommer 2013. Alle 34 Spiele in der mehr für den Verein als für ihn persönlich verkorksten Vorsaison hat er bestritten, auch in dieser Saison stand er in allen zehn Pflichtspielen von Beginn an auf dem Feld. Formkurve, über die Monate gesehen? Steigend - und immer noch mit Luft nach oben. „Danny ist in seiner Entwicklung noch nicht am Ende“, sagt Trainer Peter Neururer. Torgefährlicher etwa dürfe der 24-Jährige werden, bisher kommt er auf drei VfL-Treffer und fünf Vorlagen.

Dabei zeichnen den offenbar „Schmerzfreien“, wie Neururer den auch mit Blessuren weiterkämpfenden Mittelfeld-Antreiber mal nannte, Fähigkeiten aus, die größere Klubs aufhorchen ließen. Latza ist technisch beschlagen, sehr ball- und passsicher, mit gutem Spielverständnis. Kaiserslautern gab im Sommer ein Angebot ab. „Ich habe mich für den VfL entschieden, weil ich mich hier wohl fühle“, sagt Latza. „Ich will zeigen, dass wir mit Bochum etwas Besonderes erreichen können.“ Sein Vertrag aber läuft aus im Juni 2015. Der Verein will ihn halten, erste Gespräche gab es. Für eine Entscheidung, so Latza, sei es noch zu früh.

Klar ist: Die 1. Liga, die ist auch sein Ziel. Aufstieg 2015? „Es wäre schön, wenn es in dieser Saison klappt“, sagt Latza zwar. Aber erwarten könne man dies nicht, die Mannschaft sei völlig neu zusammen gestellt. Auch wenn es schon recht gut laufe, „gucken wir nur von Spiel zu Spiel“.

Neururer lobt seine Doppel-Sechs

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„Mehr Spaß“ als in der Vorsaison mache ihm jedenfalls das Spiel mit der neuen Truppe, die schlicht an Qualität gewonnen habe, sich „mehr Chancen“ herausspielt, „mehr Tore“ erzielt. Und mit Anthony „Toto“ Losilla hat Latza einen neuen Nebenmann, „der andere Spieler stärker macht“, so Trainer Neururer: „Losilla und Latza bilden für mich das außergewöhnlichste Paar der 2. Liga auf dieser Position.“ Losilla ist der „Spiritus rector“, der defensivere Stratege, der (fast) immer anspielbar ist. Latza ist der Typ mit mehr Risiko, der weiter nach vorne stößt, das (Umschalt-)Spiel offensiv schneller machen, auch den entscheidenden Pass spielen soll. „Toto und ich ergänzen uns sehr gut, wir liegen auf einer Wellenlänge“, sagt Latza. „Auf ihn kann man sich immer verlassen.“ Das gibt Sicherheit.

Auch Losilla ist seit Jahren frei von Verletzungen - Ex-Nationalspieler Tobias Weis, der ebenfalls im zentralen Mittelfeld zuhause ist, muss sich wohl vorerst weiter gedulden.

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In der Vorsaison bildete Latza noch mit Florian Jungwirth, der beim VfL nicht mehr zum Zug kam, ein Gespann: „Flo ist auch ein super Typ“, sagt der gebürtige Gelsenkirchener. „Ich freue mich, dass er einen guten neuen Klub gefunden hat“.

Darmstadt nämlich. Den nächsten Gegner im nächsten Heimspiel am kommenden Freitag. Es ist auch Latzas Ex-Klub. Von 2011 bis 2013 spielte der gebürtige Gelsenkirchener, zuvor 13 Jahre lang gewachsen beim FC Schalke 04, bei den Lilien. Er freue sich über die Entwicklung in Darmstadt, engeren Kontakt pflegt er aber nicht. Und am Freitag zählt eh nur eines: „Wir wollen zuhause endlich einen Dreier holen.“