Bochum. Wir müssen an dieser Stelle nicht die Frage diskutieren, ob Peter Neururer der richtige Mann am richtigen Fleck zum richtigen Zeitpunkt ist. Die Führung des VfL Bochum sah nach den Niederlagen in Berlin und gegen Aue Handlungsbedarf und wollte nicht warten, bis der Zug ganz abgefahren ist. Ein Kommentar.
Wer befand sich denn schon auf dem Markt und war bereit, sich dieser Prüfung zu unterziehen? Das konnte doch nur jemand sein, der eigentlich schon die Trainerumlaufbahn verlassen hat und nicht mehr in den üblichen Karrieremustern denkt. Während der VfL nach der Maxime Sekt oder Selters handelt, ist für Peter Neururer das Risiko überschaubar. Klappt’s nicht mit dem Klassenerhalt, geht er eben wieder Golf spielen. Wie bisher.
Dass neben Karsten Neitzel auch Jens Todt gehen musste, ist schlicht folgerichtig. Beide sind gescheitert, und Todts extrem schlecht geratene Kaderplanung kann beim besten Willen kein Mensch leugnen. Dennoch muss man diese Entwicklung bedauern, denn das Personal-Karussell dreht sich ja immerfort weiter beim VfL, dabei wäre eine Phase der Stabilität und Kontinuität so wichtig für diesen Klub.
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Merkwürdig mutet Todts Entlassung allerdings an, wenn man weiß, dass der VfL vor wenigen Wochen noch gewillt war, dessen Vertrag zu verlängern. Hat man wenigstens gesagt seinerzeit. Inzwischen beschleicht einen allerdings der Verdacht, dass auf höchster Ebene gekonnt taktiert wird von Pragmatikern, ausgestattet mit einem flexiblen Meinungsbild.
Ob das gut oder schlecht ist für den VfL, wird sich noch zeigen.