Bochum/Duisburg. Viel steht auf dem Spiel, wenn sich am Freitag der VfL Bochum und der MSV Duisburg gegenüber stehen. Beide Klubs müssen im Abstiegskampf dringend punkten. Leon Goretzka und Alexander Iashvili stehen dem VfL Bochum wieder zur Verfügung. MSV-Trainer Runjaic fordert Engagement bis an die “Leistungsgrenze“.
34 Mal hat es diese Begegnung bislang in der Bundesliga gegeben, nicht selten plagten dabei einen der beiden Kontrahenten Abstiegsängste. Und nun? Wenn sich der VfL Bochum und der MSV Duisburg am Freitag (18 Uhr/ live bei uns im Ticker) gegenüber stehen, geht es für beide darum, den Absturz in die Dritte Liga zu verhindern. So in der Tinte gesessen haben sie wohl noch nie.
Karsten Neitzel, als Sachse der Revier-Nostalgie unverdächtig, macht keinen Hehl daraus, dass es ihm „angenehm wäre, wenn es beide schnell schaffen würden“, wenn beide Klubs die Kurve kriegen und die Liga halten könnten. Natürlich sollte sich der MSV die dafür nötigen Punkte woanders besorgen, nicht in Bochum, das versteht sich von selbst. Aus rein praktischen Erwägungen heraus möchte der VfL-Trainer den MSV aber nur ungern missen. Da sind zum Beispiel die kurzen Wege, die eine Spielbeobachtung fast zu einem Vergnügen machen. „Thomas Reis hat Duisburg, glaube ich, 14 Mal gesehen“, sagte Neitzel und fügte hinzu: „Er könnte gleich dort anfangen.“
"Leidensmänner des Revierfußballs" zollen sich gegenseitig Respekt
Man kennt sich also gut, auch im Winter-Trainingslager in der Türkei ist man sich begegnet, die Manager Jens Todt und Ivo Grlic wurden bei dieser Gelegenheit als Leidensmänner des Revierfußballs zum medialen Smalltalk gebeten. Respekt vor dem Gegner ist jedenfalls vorhanden, besonders der Kraftakt des VfL in München scheint MSV-Trainer Kosta Runjaic beeindruckt zu haben. „Das ist eine Mannschaft mit enormem Teamgeist“, urteilte Runjaic über die Bochumer. Dabei hatte seine Elf dem Aufstiegsaspiranten Kaiserslautern ebenfalls in Unterzahl die Stirn geboten, wenn auch nur 25 Minuten lang, bis auch Idrissou den Platz verlassen und Goran Sukalo folgen musste.
Wenngleich Sukalo und der ebenfalls gesperrte Jovanovic den Duisburgern am Freitag fehlen werden, der Aderlass beim VfL ist größer. Neben Christoph Dabrowski muss Neitzel schließlich weiterhin auf Mirkan Aydin, den gerade Vater gewordenen Michael Ortega, Slawo Freier und Zlatko Dedic verzichten. Und dennoch könnte sich die Personallage im Vergleich zur Partie bei den „Löwen“ leicht entspannen. Leon Goretzka und Alexander Iashvili stehen wieder zur Verfügung, und auch Lukas Sinkiewicz sowie Christoph Kramer, um deren Einsatzfähigkeit in den letzten Tagen gebangt worden war, schnupperten am Donnerstag Trainingsluft. Gibt es bei ihnen keine Bedenken, hat Karsten Neitzel wieder mehr Optionen.
Offensiv-Partner von Scheidhauer ist noch nicht benannt
So könnte Sinkiewicz in die Innenverteidigung zurückkehren, Goretzka an Kramers Seite zentral davor spielen und sich Michael Delura mit Yusuke Tasaka den einen Job auf dem Flügel teilen. Den anderen hat Marc Rzatkowski zurzeit ohnehin fest im Griff. Bliebe noch die Frage, ob Alexander Iashvili oder Nika Gelashvili Kevin Scheidhauer im Angriff unterstützen wird. Namen und Positionen sind aber vielleicht von untergeordneter Bedeutung. Karsten Neitzel: „Für uns ist es wichtig, dass wir an unsere Leistungsgrenze gehen.“