Bochum. Am Freitag ist Derbyzeit: Zwischen den Reviernachbarn MSV und VfL gibt es im Vorfeld der Partie einige Parallelen in dieser Saison - und nicht nur der freigesprochene Holmar Eyjolfsson freut sich auf das Derby am Freitag in Bochum. Der VfL will einen weiteren Schritt Richtung Klassenerhalt machen.

Schon vor dem Montagabend-Spiel konnte man von einem fast perfekten Wochenende für den VfL Bochum sprechen, nun gilt das auch für den kompletten Spieltag. Dank des 0:1 vom FC St. Pauli, dem bilanziell schwächsten Team der Rückrunde, gegen Köln ist der VfL von Platz 15 auf 12 gesprungen.

Ein Sieg am Freitag (18 Uhr/bei uns im Live-Ticker) gegen den Abstiegskonkurrenten MSV Duisburg, und der VfL könnte einen ordentlichen Satz Richtung Klassenerhalt machen und sich vor dem Pokalviertelfinal-Hit beim VfB Stuttgart am Dienstag frisches Selbstvertrauen holen. Auch wenn dann die schweren Spiele gegen die Top drei der Liga plus Ingolstadt folgen, die in der Hinrunde (nur 1 Punkt) den Nährstoff lieferten, dass Ex-Trainer Andreas Bergmann nach dem Aue-Debakel seinen Platz räumen musste.

VfL-Trainer Neitzel traut Derbygegner MSV Duisburg alles zu

Duisburg also: Es gibt sportlich durchaus Parallelen zwischen den Klubs in dieser Saison. Auch der MSV hatte nach noch drastischer verpatztem Saisonstart und noch früherem Trainerwechsel einen goldenen Dezember. Mit drei Siegen verschaffte sich das Team von Kosta Runjaic Luft im Abstiegskampf. Auch der VfL feierte sich mit zwei Liga-Erfolgen und dem Pokaltriumph gegen die Löwen ja zum Weihnachtsfest.

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Doch in diesem Jahr gab es erst zwei Nullnummern für den MSV und eine Niederlage: in Dresden (0:0) sowie gegen 1860 München (1:3) und zuletzt Kaiserslautern (0:0). Bei den beiden Heimspielen zuletzt war Karsten Neitzel im Stadion, sah jeweils einen gut aufgelegten MSV, dem gegen die Löwen das fehlte, was der VfL am Freitag in München, bei seinem ersten Sieg in diesem Jahr, zur Seite stand: Glück. „Das Spiel hätte auch andersrum ausgehen können“, so der Bochumer Trainer. Und dass Kaiserslautern individuell (fast) erstligareif besetzt ist, noch dazu eine Zeitlang in Überzahl agierte gegen die Zebras, dürfte jedem halbwegs Interessierten bekannt sein. Neitzels Eindruck: „Bei Duisburg ist alles möglich.“ Ein Team wie eine Wundertüte - wie der VfL Bochum, der erst gegen Regensburg verliert und dann in München gewinnt.

VfL-Verteidiger Eyjolfsson hat seinen Rot-Schock bereits verdaut

Kurios: In vier der letzten sechs VfL-Partien inklusive des Pokalspiels gegen 1860 flog ein Profi vor der Pause vom Platz, nur einmal (im Pokal) erwischte es keinen Bochumer. Eyjolfsson (beim 3:0 in Dresden), Dabrowski (beim 0:2 gegen Regensburg, noch gesperrt am Freitag) und erneut Eyjolfsson sahen Rot. Der Isländer aber darf gegen den MSV wieder mitwirken, weil er nichts verbrochen hatte in München. Auch das also ist gut gelaufen für den VfL: „Übeltäter“ Marcel Maltritz ist nichts passiert.

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Wahrscheinlich werden die beiden erneut die Innenverteidigung bilden, damit Lukas Sinkiewicz im defensiven Mittelfeldzentrum mit Christoph Kramer aufräumen und ankurbeln kann. Eyjolfsson jedenfalls hat den Rot-Schock verdaut: „In beiden Spielen, in denen ich vom Platz gestellt wurde, haben wir gewonnen“, stellt er im Interview (VfL-homepage) fest und scherzt: „Vielleicht sollten wir doch nochmal über Plan B nachdenken…“

Goretzka und Iashvili sind beim VfL Bochum wieder bei Kräften

Wie angekündigt kehrten bei der Einheit am Dienstag fünf am Montag fehlende Profis auf den Platz zurück: Leon Goretzka und Alexander Iashvili (nach Krankheit) waren ebenso dabei wie Michael Lumb (Umzug), Michael Delura und Jonas Acquistapace, der derzeit nur noch Innenverteidiger Nummer vier ist. Zlatko Dedic und Michael Ortega konnten nur individuell trainieren. Christoph Kramer wurde geschont, ist heute aber wieder dabei.