Bochum. Im Vorfeld der Partie gegen den MSV Duisburg hat der VfL Bochum mit der Unterstützung von Stadt, Bergbau-Museum und anderen einen Teil des Spielertunnels in den „Stollengang“ verwandelt. Spezialisten haben Platten angebracht, deren Material es ermöglicht, Bilder oder Grafiken darzustellen.
Ob die Gegner beeindruckt sein werden, wenn sie diesen neuen „Stollengang“ durchqueren müssen, um wieder ans Tageslicht zu gelangen? Jedenfalls hat der VfL Bochum mit Unterstützung von Stadt, Bergbau-Museum und anderen einen Teil des Spielertunnels in eben diesen „Stollengang“ verwandelt. Spezialisten aus den USA haben die Wände schützende Platten angebracht, deren Material es ermöglicht, Bilder oder Grafiken darzustellen. Hoffen wir nur, dass dem VfL eine andere, bessere Zukunft vergönnt sein wird als dem in seinen letzten Zügen liegenden und inzwischen mythisch bis zum Bersten aufgeladenen regionalen Bergbau.
Es geht - natürlich - um die Verbundenheit mit der Region, es geht weiterhin um die Vermittlung von Werten und Tugenden. Zusammenhalt und Teamgeist werden hier beschworen, die „ehrliche“, harte Arbeit von Männern, für die es (über)lebenswichtig war, dass man sich auf seinen Kumpel zur Rechten wie zur Linken verlassen konnte. Deshalb sollte man auch aufpassen, dass man am Ende die Dinge nicht miteinander verwechselt. Das Treiben auf dem grünen Rasen ist und bleibt Sport. Ein Sport, der, zum Beruf geworden, zwar ein hohes Maß an Leidenschaft und Hingabe erfordert, aber nie zu einer existenziellen Angelegenheit wird.
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Dennoch: In diesem Umfeld spricht es sich noch ein wenig leichter von Leistungsgrenzen, denen man so oft wie möglich so nahe wie möglich kommen will, auch von Leistungsbereitschaft und von Laufleistung. In diesem Punkt, da griff der VfL-Trainer unter Tage ganz hoch ins Regal, hat Karsten Neitzel seine Männer in München auf „Champions League-Niveau“ gesehen. Das war sozusagen ein spätes Extra-Bonbon für die Schufterei bis zum Umfallen in der Allianz-Arena und soll weiter wirken - in die nächsten schwierigen Wochen hinein, ganz bestimmt aber bis Freitag. Dann kommt der MSV Duisburg - und möglicherweise muss Neitzel wieder improvisieren und experimentieren.
Goretzka wieder fit
Zwar ist Leon Goretzka wieder fit („Er hat sich das Standing erarbeitet, dass er spielt, wenn er gesund ist“), zwar könnte Yusuke Tasaka („Das sieht nicht mehr nach Breiten- sondern nach Leistungssport aus“) unter Umständen nach langer Abstinenz wenigstens mal wieder auf der Reservebank sitzen, doch jetzt sind andere malade. Dauerläufer Christoph Kramer hat’s am Rücken, Lukas Sinkiewicz, was man immer wieder mal befürchten muss, plagt das Knie. Beider Einsatz gegen den MSV ist ungewiss, auch wenn der VfL-Trainer „optimistisch“ ist. Und sollte dieser Optimismus trügen, dann, so Karsten Neitzel, „werden wir auch nicht jammern“. Das hat er in der Tat bis zum heutigen Tage nie getan, sei es personell auch noch so knüppeldick gekommen.
Sollte Sinkiewicz ausfallen, dann dürfte der begnadigte Holmar Eyjolfsson die erste Alternative für die Innenverteidigung sein. Im Falle Kramer wird’s allerdings schwieriger, denn Christoph Dabrowski muss ja noch die zweite Hälfte seiner Sperre abbrummen, und ein Sechser-Doppel Leon Goretzka/Faton Toski könnte doch eine Spur zu offensiv sein für den ausgewogenen Geschmack eines gewieften Taktikers.
Andererseits: Nach München muss man wohl sagen: Nichts ist unmöglich.