Duisburg. . Eine Menge Abstiegskampf steckt im Derby zwischen dem VfL Bochum und dem MSV Duisburg am Freitag. Zebra-Trainer Kosta Runjaic fordert von seiner Mannschaft “Leidenschaft und Willenskraft“. 2000 MSV-Anhänger reisen mit nach Bochum. Für Sukalo rückt Tanju Öztürk neben Julian Koch auf die „Sechs“.
So recht kann sich Kosta Runjaic nicht entscheiden. Auf der einen Seite ist die Zweitligapartie des MSV Duisburg beim VfL Bochum (Freitag, 18 Uhr, Rewirpower-Stadion) für den Trainer „ein besonderes Spiel. Ein Derby unter Flutlicht mit unseren Fans im Rücken, wir haben richtig Lust drauf“, sagt der Coach. Auf der anderen Seite ist es wiederum „ein Spiel wie jedes andere auch“, womit der 41-Jährige wohl ausdrücken möchte, wie immer vollen Einsatz sehen zu wollen. Der ist auch wichtig. Denn von der Tabelle her sei es dann doch wieder nicht so ein normales Spiel. Im Gegenteil: Im Derby geht es nicht nur um die Brisanz, sondern auch um extrem wichtige Punkte für zwei Traditionsklubs, die gegen den Abstieg kämpfen.
Bochum trennen vier, den MSV nur drei Punkte vom Relegationsplatz. Runjaic zieht die Grenze zum Tabellenkeller derzeit beim SC Paderborn (Platz elf, 29 Punkte). „Sieben Teams kämpfen um den Klassenerhalt. Wir werden alles dafür tun, um uns für die nächste Woche eine bessere Ausgangssituation zu verschaffen.“ 2000 MSV-Fans werden die Zebras dabei unterstützen. Der Trainer will es ihnen damit danken, „alle notwendigen Ressourcen auszuschöpfen, um in Bochum zu bestehen und am besten drei Punkte mitzunehmen.“ Runjaic schiebt nach: „Das Team mit den besseren statistischen Werten wird gewinnen. Wer mehr Kilometer abspult, mehr Sprints hinlegt und mehr Zweikämpfe gewinnt.“ Kurzum sind die Tugenden „Leidenschaft und Willenskraft“ gefragt.
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Für Öztürk schließt sich der Kreis
Dass die Bochumer womöglich den Schongang vor dem DFB-Pokal-Viertelfinale am Dienstag gegen den VfB Stuttgart einlegen, glaubt Coach Kosta nicht: „Sie werden alles dafür tun, um gegen uns zu punkten.“ Personell pfeift der VfL auf dem letzten Loch. Mirkan Aydin, Zlatko Dedic und Slawo Freier sind verletzt, Christoph Dabrowski noch für ein Spiel gesperrt. Trainer Karsten Neitzel lobte die Moral der Truppe, die mit dem 1:0-Sieg bei 1860 gezeigt habe, was trotz der Ausfälle möglich ist. Zumal der Erfolg bei 73-minütiger Unterzahl gelang. Holmar Örn Eyjolfsson wurde vom DFB-Sportgericht jedoch begnadigt, womit der Verteidiger am Freitag ebenso spielberechtigt ist wie der eigentliche Rotsünder Marcel Maltritz, der durch die Verwechslung ungeschoren für seine Notbremse davon kam. Talent Leon Goretzka und Routinier Alexander Iashvili kehren derweil in den Kader und wohl auch in die Startelf zurück.
Beim MSV gilt es, die gesperrten Goran Sukalo und Ranisav Jovanovic zu ersetzen. Für Sukalo wird Tanju Öztürk neben Julian Koch auf die „Sechs“ rücken. Für den 23-Jährigen schließt sich damit der Kreis. Fast genau vor einem Jahr feierte Öztürk beim 2:1-Heimsieg gegen den VfL für weinige Minuten sein Profidebüt. „Das war schon ein geiles Gefühl“, erinnert sich „Özi“ gern zurück, richtet den Blick aber direkt wieder nach vorn: „Ich erwarte ein entschlossenes Auftreten von uns in Bochum.“
Runjaic hat einige Varianten im Kopf
Für die Umstellungen, die Jovanovic’ Ausfall nach sich zieht, hat Runjaic „einige Varianten“ im Blick. Wesentlich umstellen will er nach dem 0:0 gegen Kaiserslautern zwar nicht, könnte sich aber vorstellen, „Daniel Brosinski vorzuziehen und die Abwehrkette zu ändern.“ Denkbar wäre auch der Einsatz von Kevin Wolze, dem Runjaic kürzlich „permanete Zuverlässigkeit“ attestierte, gemeinsam mit Timo Perthel auf der linken Seite. Alternativ stünde Srdjan Baljak zur Verfügung. In vorderste Front wird Maurice Exslager rücken. „Exe“, der Anfang November das letzte seiner zwei Tore erzielte, kündigte kürzlich an, der Trainer hätte „ein gutes Händchen, wenn er mich vorne spielen lässt.“ Runjaic erinnert sich an Exslagers 2:1-Siegtreffer gegen Bochum vor einem Jahr und entgegnet: „Es wäre schön, wenn er es nicht nur in den Zeitungen ankündigt und uns diesmal wirklich mal wieder zum Sieg schießen würde.“