Bochum. Moritz Broschinski brachte den VfL Bochum gegen den FC Augsbrug in Führung - mit einem Traumtor. Wieso er immer wichtiger für das Team wird.

Sein erstes Tor in der aktuell laufenden Bundesligasaison wird Moritz Broschinski vom VfL Bochum wohl noch länger in Erinnerung bleiben. Im Spiel gegen den FC Augsburg traf er mit einem Traumtor zur 1:0-Führung. Im Verlauf des Spiels wurde es jedoch vom Augsburger Ausgleich in der ersten Minute der Nachspielzeit überschattet. „Die Freude hält sich in Grenzen“, sagte Moritz Broschinski dann auch dazu.

In der 33. Spielminute gegen den FC Augsburg spielte Patrick Osterhage eine Ecke kurz auf Christopher Antwi-Adjei, der den Ball in den Augsburger Strafraum brachte. Der Augsburger Ermedin Demirovic versuchte per Kopf zu klären. Da setzte Broschinski schon zum Fallrückzieher an, den er sicher ins Tor brachte. „Ich freue mich für Moritz, dass er das Tor gemacht hat. Für mich ist dann auch zweitranging, ob es ein Traumtor ist oder ein 08/15-Tor“, sagte VfL-Trainer Thomas Letsch.

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VfL Bochum muss Ausgleich kurz vor dem Schlusspfiff hinnehmen

Für einen Sieg für den VfL Bochum, es wäre der erst Erfolg fünfte gewesen in dieser Saison, reichte es jedoch nicht. Erneut mussten die Bochumer den Ausgleich kurz vor Schluss hinnehmen. Es sei am ärgerlichsten, dass es nicht das erste Mal in dieser Saison passiert ist, sagte Broschinski. Es sei schön, dass er den Treffer erzielte, so Letsch: „Noch schöner wäre es, wenn das Tor für drei Punkte gereicht hätte.“

Kapitän Anthony Losilla (r.) freute sich mit Moritz Broschinski nachdem der Stürmer zur 1:0-Führung für den VfL Bochum traf.
Kapitän Anthony Losilla (r.) freute sich mit Moritz Broschinski nachdem der Stürmer zur 1:0-Führung für den VfL Bochum traf. © IMAGO/Goal Sports Images | IMAGO/Goal Sports Images

Seit Januar des vergangenen Jahres ist Broschinski beim VfL Bochum, sein Vertrag gilt bis zum Juni 2026. Bevor er zum Bundesligisten wechselte, spielte der Stürmer in der dritten Liga in der zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund.

Broschinski beim VfL Bochum: „Spieler, der sich aufopfert“

Schon im ersten halben Jahr hatte Broschinski Einsatzzeit im VfL-Trikot bekommen. „Das hat er ganz gut gemacht. In dieser Saison ist er drangeblieben und hat deswegen seinen vierten Startelfeinsatz gehabt“, so Letsch. Im Spiel gegen den FC Augsburg war es sein zweiter Startelf-Einsatz in Folge - auch im Auswärtsspiel gegen Borussia Dortmund stand er von Anfang an auf dem Platz. „Insgesamt ist er einfach ein Spieler, der sich aufopfert, der Meter macht, der kämpft für die Mannschaft und das hilft uns. Das war auch ein ganz wichtiger Schlüssel. Man hat ihm heute auch angemerkt, dass er sich weiterentwickelt hat im Bälle behaupten und Bälle weiterleiten“, sagte Letsch.

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Sportdirektor Marc Lettau stimmte ihm zu: „Es ist mittlerweile so, dass er seinen Körper reingestellt bekommt, viele Bälle festmacht und auch in Phasen mit dem Ball für uns immer wertvoller wird.“ Auch gegen den Ball werde der Stürmer sicherer und bringe eine Intensität auf den Platz. „Er ist ein Spieler, der immer besser adaptiert und uns eine große Hilfe sein kann.“

VfL Bochum: Letsch wechselte Broschinski gegen Wittek aus

In der 79. Minute nahm Letsch den Stürmer aus dem Spiel und wechselte Abwehrspieler Maximilian Wittek ein. Generell gab sich Letsch wegen seiner Wechsel im Spiel gegen Augsburg selbstkritisch. „Ich habe sehr schlechte Entscheidungen getroffen“, sagte er. So sei es auch bei Broschinskis Wechsel gewesen: „Ich bin mir nicht sicher, ob ich Moritz nochmal auswechseln würde in dem Spiel.“

Für den Stürmer könnte es aber die richtige Entscheidung gewesen sein. Broschinski war zweikampfstark, hatte aber auch in Zweikämpfen Schläge auf den Kopf einstecken müssen. „Da war auch einmal ganz kurz das Licht aus, es ging aber zum Glück schnell wieder an“, so der Stürmer. Sein Traumtor werde er nach dem Spiel zu Hause in Ruhe noch einmal anschauen: „Das ein oder andere Lächeln wird sich auf jeden Fall durchringen.“

Das Lächeln könnte in dieser Woche und auch mit Blick auf das Spiel bei Eintracht Frankfurt noch etwas größer werden. Broschinski stand nun zweimal in Reihe in der Startelf, verdrängte dabei die etablierten Kräfte Philipp Hofmann und Goncalo Paciencia. Er spielte gegen Dortmund nicht so stark, überzeugte aber gegen Augsburg. Gegen Frankfurt könnte er damit zu seinem dritten Startelfeinsatz in Folge kommen.

Die Aufgabe beim Europa-League-Teilnehmer wird auch für Broschinski noch einmal deutlich schwerer als das Spiel gegen Augsburg. Das liegt auch daran, dass die Frankfurter überraschend mit 0:2 gegen den 1. FC Köln verloren. Im Heimspiel will das Team von Trainer Dino Toppmöller wieder wichtige Punkte für die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb holen.

Auf zwei Frankfurter Verteidiger wird Broschinski aber, sollte er starten oder zumindest spielen, nicht treffen. Außenverteidiger Niels Nkounkou sah ebenso wie Innenverteidiger Tuta gegen Köln die Gelb-Rote Karte. Beide sind damit für das Spiel gegen Bochum gesperrt.

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