Bochum. Schon wieder gibt der VfL Bochum in der Schlussphase einen Sieg aus der Hand - und zeigt sich im Anschluss selbstkritisch.
Stille im Ruhrstadion. Fassungslos waren die Anhänger des VfL Bochum, die zuvor doch so viel Grund zum Jubeln hatten. Mit einem Traumtor hatte Moritz Broschinski die Hausherren in der 33. Minute zur 1:0-Führung gegen den FC Augsburg geschossen. Doch wieder einmal schaffte es der VfL nicht, eine Führung über die Zeit zu bringen. Nach einem späten Gegentor endete die Partie 1:1.
„Wir haben das Spiel lange gut kontrolliert und bis in die Schlussphase einige Situationen gut weg verteidigt“, sagte Sportdirektor Marc Lettau bei Sky, ergänzte aber auch: „Das ist sehr ärgerlich und sehr enttäuschend. Das haben wir uns anders vorgestellt.“ Schon gegen Mainz 05 und Werder Bremen gab seine Mannschaft eine Führung in der Schlussphase aus der Hand.
+++VfL Bochum: Bernardo stark, Ordets im Pech - die Noten zum 1:1+++
Enttäuscht waren sicherlich auch die VfL-Fans, die schon dem fünften Saisonsieg entgegenfieberten - bis zur Nachspielzeit. Handelfmeter, Ermedin Demirovic verwandelte, Ausgleich, Schock. Es war der achte verschuldete Elfmeter in dieser Saison für den VfL, der 30. seit dem Aufstieg. Ein Rekordwert, auf den der Ruhrgebietsklub sicherlich auch gerne verzichten würde.
VfL-Sportdirektor Lettau gibt zu: Elfmeter war berechtigt
Dass der Strafstoß gerechtfertigt war, dass musste nach kurzer Videoanalyse auch Lettau eingestehen. „Wir hatten schon in der ersten Halbzeit die Möglichkeit auf das 2:0.“ Das unterstrich auch Patrick Osterhage: „Wir haben es gegen Bremen schon gesagt. Es ist nicht das erste Mal, dass wir ein Spiel so aus der Hand geben. Es ist brutal enttäuschend und irgendwann ist es kein Pech mehr.“ Osterhage selbst hatte in der neunten Minute mit einem Lauf über das gesamte Spielfeld unterstrichen, mit welchem Einsatz die Hausherren in die Partie gingen - zumindest bis zur Schlussphase. Sein Abschluss verfehlte das Tor knapp.
Den Gastgebern habe am Ende auch die Konsequenz gefehlt, bis zum Schluss zu verteidigen. Das sei „extrem bitter“ und „leider typisch“. Ein Unentschieden, das sich für die Bochumer mit dem Abpfiff wie eine Niederlage angefühlt haben dürfte.