Bochum. Wieder fängt sich der VfL spät ein Tor. Acht Punkte könnte der VfL mehr haben, dann wäre vieles anders. Ein Kommentar
Vorsicht, dieser Kommentar kann Spuren von Ironie beinhalten. Und auch das vorab: ich glaube fest daran, dass dieser VfL Bochum auch in dieser Saison den Klassenerhalt in der Bundesliga schafft. Und das nicht nur, weil es mindestens drei Mannschaften gibt, die deutlich weniger punkten werden.
Okay, der 1. FC Köln hat am Samstagabend gegen Frankfurt gewonnen. Dadurch hat Bochum nur noch sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.
Laut Kaenzig reichen 30 Punkte zum Klassenerhalt
Es wäre aber natürlich schon spektakulär, wenn in dieser Spielzeit wirklich 30 Punkte ausreichen würden, um die Klasse zu halten. Diese Zahl hatte zumindest Ilja Kaenzig, Sprecher der Geschäftsführung des VfL Bochum, beim VfL-Talk mal so in den Raum gestellt.
30 Punkte. Neun bräuchte der VfL Bochum demnach noch aus den verbliebenen 14 Spielen. Neun Punkte, das klingt machbar. Im Zweifel würden dazu neun Unentschieden reichen. Was ein Spaß das wäre, würde die sich der VfL Bochum dadurch sichern, wenn er in weiteren neun Partien, sieben davon könnten Heimspiele sein, einen Vorsprung in der Schlussphase oder nach einer überlegen geführten Partie verspielen würde.
So wie gegen Mainz. So wie gegen Köln. So wie gegen Werder Bremen. So wie nun gegen den FC Augsburg. Hätte es in diesen vier Spielen jeweils für einen Sieg gereicht, hätte das Team von Trainer Thomas Letsch acht, in Zahlen 8, Punkte mehr. Dann wären es jetzt nicht 21, sondern, 29.
Zwischenzeitlich beim Spiel gegen Augsburg, als es nach dem Broschinski-Fallrückzieher 1:0 hieß, da lag Bochum in der Blitztabelle auf Platz elf. Platz elf. So gut lag der VfL Bochum seit der Rückkehr in die Bundesliga schon lange nicht mehr.
Mit 29 Punkten würde der VfL Bochum derzeit auf Platz sieben liegen
Mit 29 Punkten aber würde - ja, wir sind weiter im Konjunktiv - würde der VfL Bochum derzeit und vor den Sonntagsspielen auf Platz sieben liegen. Ein Platz in einem europäischen Wettbewerb wäre im Bereich des Möglichen.
Guter Gott. Das will doch keiner.Der VfL Bochum hat keine Lust auf langweilig und vorzeitig. Die Verantwortlichen des VfL Bochum haben vor der Saison gesagt, dass es auch in dieser Saison erneut nur gegen den Abstieg geht. Und das bis zum letzten Spieltag. Sie haben diese Aussage im Verlauf der Saison mehrfach wiederholt.
Geschichte wiederholt sich - erneut gibt es ein 3:0 gegen Leverkusen
Der aber sollte dann auch, wir alle wollen es ja möglichst lange spannend haben, eben erst am letzten Spieltag oder maximal unwesentlich früher gelingen. Hand aufs Herz: Welchen Platz in ihrem VfL-Herzen hätte das letzte Spiel der vergangenen Saison, das 3:0 gegen Bayer Leverkusen, wenn der Klassenerhalt bereits eine Woche eher mit einem Sieg bei Hertha BSC klar gemacht worden wäre? Den legendären Platzsturm, den unvergesslichen Abend im Bermuda-Dreieck, hätte es doch nie gegeben.
Okay, der eine andere wird jetzt anmerken, dass es Herz und Nerven schonender wäre, würde der VfL Bochum den Klassenerhalt diesmal eher klar machen. Auf der anderen Seite: wer will sich denn Heimspiele gegen Heidenheim oder Darmstadt ansehen, wenn es für den VfL Bochum höchstens noch darum geht, gegen die Aufsteiger nicht zu schlecht auszusehen? Na also.
Geschichte wiederholt sich. Daher gibt es erneut einen 3:0-Erfolg, Philipp Hofmann macht einen Hattrick. Mit Schlusspfiff gibt es dann einen noch heftigeren Platzsturm, bei dem diesmal der Rasen im Ruhrstadion komplett ramponiert wird und danach wird das Bermuda-Dreieck abgerissen. Nebeneffekt bei diesem, den Klassenerhalt für Bochum bringenden Sieg, die Bayern werden dadurch vorzeitig Meister.
Ich finde, das ist eine großartige Idee. Und das meine ich komplett unironisch.