Bochum. Wohnungsriese Vonovia ist neuer Hauptsponsor des VfL Bochum. Der Bundesligist kassiert mehr als dreimal so viel als bisher. Das bringt der Deal.

Der Millionendeal für den VfL Bochum ist perfekt: Der Wohnungsriese Vonovia SE mit Sitz in -Bochum ist neuer Haupt- und Trikotsponsor des Bundesligisten. Der DAX-Konzern, der bereits seit 2016 Namensgeber des Stadions ist und zudem Premium Partner war, wurde am Freitag als Nachfolger des bisherigen Trikotsponsors Tricorp Workwear präsentiert. Der Vertrag gilt ligaunabhängig für zwei Jahre bis zum Ende der Saison 2022/23.

Über die finanziellen Modalitäten äußerten sich die Vertragspartner auf der Pressekonferenz in der Stadtwerke-Bochum-Lounge wie gewohnt nicht. Intern ist von einem „Quantensprung“ die Rede. Nach Informationen dieser Redaktion kassiert der Bundesligist künftig deutlich mehr als das Dreifache für die Werbung auf der Brust als bisher in der 2. Liga.

VfL Bochum „nicht in der unteren Region, sondern im ordentlichen Mittelfeld

Tricorp Workwear zahlte nach WAZ-Informationen in den letzten drei Jahren - der Vertrag lief nun zum Saisonende aus – 700.000 Euro im Jahr. Der neue Deal bringt Bochum grob geschätzt rund 2,5 Millionen Euro pro Jahr.

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In der Bundesliga sind die finanziellen Unterschiede – anders als in der 2. Liga – (auch) im Bereich des Hauptsponsors immens. Dortmund oder auch Mönchengladbach spielen in einer anderen Liga als Bochum oder Bielefeld. Im Ligavergleich bewege man sich, so viel verriet Bochums Vorstands-Vorsitzender Hans-Peter Villis, „nicht in der unteren Region, sondern im ordentlichen Mittelfeld.“ Der VfL Bochum, so Villis, sei „stolz darauf, den engen Partner Vonovia jetzt noch intensiver an unserer Seite zu haben.“

Arnd Fittkau, Mitglied des Vorstandes bei Vonovia, hob ebenfalls vor, dass man die bewährte Zusammenarbeit nun „weiter entwickelt. Nachhaltigkeit ist für uns ein großes Thema. Wir wollen den Weg weiter begleiten. Die Chemie zwischen dem VfL und Vonovia stimmt, wir sind gute Nachbarn.“

Vonovia hat auch die Namensrechte am Ruhrstadion

Vonovia ist damit gleich mit zwei stattlichen Verträgen beim VfL Bochum im Boot, die unabhängig voneinander sind. Erst im vergangenen November hatten das Unternehmen, das rund 415.000 Wohnungen besitzt, und der VfL ihre Partnerschaft um weitere fünf Jahre ausgedehnt. Bis 2026 besitzt Vonovia die Namensrechte am Vonovia-Ruhrstadion. Zu verbesserten Konditionen für den VfL – mitten in der Pandemie war das „ein starkes Signal“, so Villis damals dankend.

Inklusive kleinerer Werbeleistungen wie Bandenwerbung brachte dem VfL dieses Paket nach WAZ-Informationen in der Vorsaison rund eine Millionen Euro ein. Da Vonovia nun Trikotsponsor ist, wurde die Vereinbarung, dass Vonovia Ärmelsponsor im DFB-Pokal wird ab dieser Saison, gestrichen. „Auch das ist ein Entgegenkommen für uns“, so Villis. Denn der „Pokalärmel“ kann damit neu vermarktet werden.

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Dennoch steigt nach dem Aufstieg der Preis für die Stadion-Namensrechte, allerdings längst nicht in dem Ausmaß wie beim Hauptsponsor-Deal. Einen mittleren sechsstelligen Betrag kosten die Namensrechte Vonovia nun mehr. Insgesamt liegt das finanzielle Engagement von Vonovia beim VfL damit bei sicherlich gut vier Millionen Euro/Jahr.

Panne bei der Produktion der neuen Trikots

Wann das neue Trikot auf den Markt kommt, ist noch offen, in der Woche ab 12. Juli dürfte es soweit sein. Die Flutlichtblau-Trikots der Vorsaison waren ein Kassenschlager, mehr als 10.000 wurden bisher verkauft – ein absoluter Rekord für Bochum. Bis die neuen Trikots mit Vonovia auf der Brust vorliegen, spielen die Bochumer noch in den Jubiläums-Trikots anlässlich des 700-jährigen Bestehens der Stadt, in jedem Fall beim Testspiel in Velbert am Mittwoch und gegen den SC Verl kommende Woche Samstag.

Bereits jetzt vermeldete der VfL gute und schlechte Nachrichten zu den Größen des neuen Trikots. Positiv: Erstmals wird es die neuen Trikots auch in 3XL geben. Aber: Aufgrund eines Produktionsfehlers beim Ausrüster Nike, von dem gleich mehrere Vereine in ganz Europa betroffen seien, gebe es das Heimtrikot in Herrengrößen zunächst nur in der Slim Fit-Variante, teilte der VfL in den sozialen Medien mit. Dies betreffe nur das Heimtrikot und die Herrengrößen.

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„Wir möchten uns, auch im Namen unseres Ausrüsters, bei unseren Fans schon im Vorfeld entschuldigen. Ab Oktober wird es das neue Heimtrikot ebenfalls im gewohnten Schnitt und in den Größen S bis 3XL geben“, erklärt Christoph Wortmann, Direktor Marketing und Vertrieb.