Bochum. Der Stadionname bleibt: Fußball-Zweitligist spielt bis mindestens 2026 weiter im Vonovia Ruhrstadion. Sponsor und Klub verlängerten den Vertrag.
Es mutet schon sonderbar an, wie ein Verein wie der VfL Bochum in Corona-Zeiten eine für ihn große, eine wichtige Nachricht präsentieren kann, will oder muss, je nach Sichtweise. Hans-Peter Villis, VfL-Vorstandsvorsitzender, Arnd Fittkau, Vorstand Vonovia, und Thomas Eiskirch, Oberbürgermeister der Stadt Bochum, haben Platz genommen auf einer eigens aufgebauten großen Bühne auf den unteren Zuschauerrängen im Vonovia Ruhrstadion.
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Grönemeyers „Bochum“ läuft als Intro wie vor einem Spiel. Die drei Führungspersönlichkeiten sitzen, mit Abstand, auf dem Podium. Sie hören zu. Sie tragen Maske. Nach dem Song und kurzem Videoclip nehmen sie die Masken ab. Es gibt ja etwas Bedeutendes zu berichten bei dieser Pressekonferenz mit viel Abstand unter freiem Himmel zu den Journalisten auf den Sitzplätzen im Stadion, die ja nicht umsonst mit für diese Zeiten vergleichsweise großem Aufwand im Stadion stattfindet.
2016 gab Sponsor Vonovia dem Ruhrstadion seinen Namen zurück
Denn das in Bochum ansässige Wohnungsunternehmen Vonovia, das rund 415.000 Wohnungen besitzt, und der VfL Bochum haben ihre Partnerschaft verlängert und leicht ausgedehnt. Kern des Deals: Das Stadion trägt bis 2026 weiterhin den Namen Vonovia Ruhrstadion. 2016 hatte der DAX-Konzern die Namensrechte erworben; hatte dem „Schmuckkästchen“, so Villis, dem „schönsten Wohnzimmer des Ruhrgebiets“, so Fittkau, zur Freude der Fans seinen traditionellen Namen zurückgegeben nach Jahren des von vielen ungeliebten Daseins als „rewirpower-Stadion“ (gesponsert von den Stadtwerken Bochum).
Im Sommer 2021 läuft der Vertrag aus, nun wurde er vorzeitig um fünf weitere Jahre bis 2026 verlängert. Natürlich auch mit dem Segen der Stadt, der Eigentümerin des Stadions. Der Vertrag gilt auch für die 1. und 3. Liga – preislich jeweils nach oben und unten angepasst.
Neuer Vertrag zu leicht verbesserten Konditionen für den VfL Bochum
Bisher zahlt Vonovia für die Namensrechte sowie weitere, kleinere Werbeleistungen wie Bandenwerbung nach WAZ-Informationen rund 800.000 Euro pro Saison. Der neue Kontrakt bewegt sich auf vergleichbarem, in Villis Worten „marktkonformem“ Niveau, wobei sich das finanzielle Gesamtvolumen leicht erhöht hat. „Ja, das kann man sagen“, bestätigte Hans-Peter Villis bei der Pressekonferenz. Zudem hat Vonovia sein Engagement um Werberechte im DFB-Pokal erweitert: Ab der kommenden Saison tragen die Profis im DFB-Pokal Vonovia-Werbung auf den Trikotärmeln. Hier wird erfolgsbasiert, also von Runde zu Runde abgerechnet.
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Hans-Peter Villis spricht von einem „unheimlich starken Signal“
„Die Partnerschaft mit Vonovia, einem erfolgreichen, DAX-notierten Unternehmen, das noch dazu in Bochum beheimatet ist, ist für den VfL sehr bedeutend. Wir sind stolz, dass wir diese starke und gute Partnerschaft langfristig fortsetzen werden“, sagte Hans-Peter Villis zu diesem „unheimlich starken Signal“. Auch Arnd Fittkau betonte das gute Verhältnis: „Die Verlängerung der erfolgreichen Partnerschaft ist für uns gerade in Zeiten von Corona noch einmal ein eindeutiges Bekenntnis zum Standort Bochum und zum Verein“, sagte er. „Wir wissen, wo wir unsere Wurzeln haben.“ Ob sich Vonovia eines Tages eine weitere Ausdehnung vorstellen könne, zum Beispiel als Trikotsponsor oder sogar Investor? Dies sei aktuell kein Thema, sondern „Zukunftsmusik“, sagte Fittkau. „Wir sind noch relativ frisch verheiratet.“
Bochums OB Eiskrich hebt die Emotionen hervor
In gesellschaftlich und wirtschaftlich unsicheren Zeiten weiß der VfL Bochum jedenfalls einen stabilen Partner langfristig an seiner Seite, was auch Signalkraft für andere Sponsoren haben könnte, merkte OB Eiskirch an. Der bekennende VfL-Anhänger hob aber auch die Emotionen hervor: „Für alle Fans ist es eine richtig gute Nachricht, dass der Name ‚Ruhrstadion‘ auch weiterhin Bestand hat.“