Bochum. Anthony Losilla geht seit Jahren voran beim VfL Bochum. In der Bundesliga hat er neue Konkurrenz. Der Kapitän will sich auf seine Art behaupten.

Das erste Training am Freitag ist nach gut 90 durchaus intensiven Minuten mit dem Schwerpunkt aktiver Balleroberung beendet. Anthony Losilla wirkt danach im Gespräch mit dieser Redaktion wie immer. Voller Energie, Tatendrang, (Vor-)Freude. „Fünf Wochen Pause“, sagt der Kapitän des Bundesliga-Aufsteigers VfL Bochum und lacht, „haben wirklich gereicht.“

Fit ist er, auch mit 35, das war nicht anders zu erwarten. Auch bei den diesmal fußballspezifischeren Leistungstests an der Ruhr-Uni zählte Losilla, konstant einer der laufstärksten Spieler der 2. Liga der letzten Jahre, nach ersten Ergebnissen wieder zur besten Gruppe beim Bundesliga-Aufsteiger. „Ich werde auch weiterhin viel laufen und versuchen, der Mannschaft viel zu helfen“, sagt Losilla. Robert Tesche (34) und er selbst seien nun „die Alten“, die im Mittelfeldzentrum um einen Platz kämpfen gegen neue, jüngere, auch gegen schnellere Kräfte.

VfL Bochum: Zwei Neue fürs Zentrum machen Dampf

Wie Eduard „Edu“ Löwen, dem 24-Jährigen mit Bundesliga-Erfahrung, der von Hertha BSC Berlin ausgeliehen wurde für ein Jahr, der auch im Training gleich mit vorangeht. Oder wie Patrick Osterhage, 22, dem vom BVB II geholten Talent fürs Zentrum mit viel Entwicklungspotenzial. „Auch Patrick hat schon gezeigt, dass er viel Qualität hat“, lobt Losilla nach den ersten gemeinsamen Einheiten.

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Konkurrenz sei gut, sei wichtig. „Wir müssen gemeinsam denken, nicht individuell“, sagt der Teamplayer. Losilla spricht weiterhin mit einem gewinnbringenden Strahlen im Gesicht von seinem Traum, der Bundesliga. Dort hat er noch nie gespielt. „Dieses Traumziel haben wir gemeinsam erreicht, ich werde die Saison genießen“, sagt er.

Wobei dieses Losilla-Genießen, das versteht sich bei dem Franzosen ja von selbst, nicht zu verwechseln ist mit einem genüsslichen Zurücklehnen. „Wir haben schon viel Qualität hinzubekommen, auch andere Spielertypen“, sagt Losilla. „Die brauchen wir auch in der Bundesliga. Je mehr Qualität wir haben, desto besser ist das für die Mannschaft, für den Verein.“

Thomas Reis feuert im Training energisch an

Neu beim VfL Bochum: Neuzugang Eduard Löwen geht im Training gleich mit voran.
Neu beim VfL Bochum: Neuzugang Eduard Löwen geht im Training gleich mit voran. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | firo Sportphoto/Ralf Ibing

Eine Mannschaft, die am Ende ein großes Ziel hat, den Klassenerhalt. Dafür wird seit Montag trainiert. Am Freitag stand Pressing, das aktive Ballerobern in begrenzten Zonen, auf engem Raum an. „Drauf, drauf“, rief Reis immer mal wieder lautstark dazwischen. Am Ende gab es noch Spiele sieben gegen sieben, und Thomas Reis war nach der ersten von zwei Einheiten am Freitag zufrieden. „Es wäre aber auch fatal, wenn es anders wäre“, sagt Reis.

Die Neuen wollten sich schnell anbieten, die bisherigen Platzhirschen ihren Platz verteidigen. Das sorgt für Motivation, intensive Zweikämpfe, Tempo, ein hohes Trainingsniveau. Das am Montag noch steigt, wenn Neuzugang Takuma Asano zum Trainingsdebüt beim VfL Bochum erwartet wird.

Holtkamp-Abgang möglich, erster Test am Mittwoch

Weiterhin nicht am VfL-Ball waren Danny Blum (Aufbauprogramm), der auch das Trainingslager in Südtirol ziemlich sicher verpassen wird, und Lars Holtkamp. Nach einem Probetraining muss der 19-Jährige erst die zweimalige PCR-Testung durchlaufen. Möglich, dass er bald den Verein wechselt. Ansonsten kehrt er am Montag vorerst ins Training des VfL zurück.

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Nur am Sonntag haben die Profis frei, dann gibt es Montag und Dienstag erneut je zwei Einheiten, ehe am Mittwochabend (18.30 Uhr, Stadion Velbert), das erste Testspiel beim Oberligisten SSVg Velbert ansteht.