Bochum. Neuzugang Herbert Bockhorn (25) gibt am Sonntag wohl sein Startelf-Debüt und spricht bei uns über seine Form, Ziele und die Zukunft beim VfL.

Herbert Bockhorn kam nach Monaten ohne Spielpraxis von Huddersfield Town zum VfL Bochum. Der 25-Jährige verletzte sich in der Vorbereitung am Knie und zu Saisonbeginn erneut. „Er hatte daher einen schwierigen Start“, sagt Trainer Thomas Reis.

Aber der Rechtsverteidiger, der auch offensiv beide Bahnen spielen kann, kämpfte sich zurück. Beim Sieg in Hamburg gab er sein Pflichtspieldebüt. „Man sieht jetzt, welche Qualitäten er hat“, sagt Reis, dem unter anderem sein „fieser Körperschwerpunkt“ imponiert. Heißt: „Wenn er ins Dribbling kommt, ist er schwer zu packen“.

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Weil Rechtsverteidiger Cristian Gamboa am Sonntag in Regensburg ausfällt, ist mit Bockhorn erstmals in der Startelf des VfL zu rechnen. Im Interview mit dieser Redaktion spricht er über sein neues Team, die Ziele und seine Vertragssituation.

Hallo Herr Bockhorn, frohes Neues Jahr. Es ging ja gut los für Sie, für den VfL. Schildern Sie doch nochmal Ihre Gefühle nach dem 2:1 gegen Darmstadt, das Milos Pantovic nach Ihrer starken Vorlage erzielte.
Herbert Bockhorn: Das war natürlich ein unglaubliches Gefühl, vor allem, weil es sehr, sehr schnell ging. Wir liegen kurz vor Schluss 0:1 hinten und drehen es noch in einen 2:1-Sieg – das ist schon wie aus einem fast perfekten Drehbuch. Und auch das, was sich danach abspielte: das Lob seitens der Mannschaftskollegen, die Reaktion der Fans in den sozialen Medien. Natürlich wäre es noch schöner gewesen, wenn sie hätten live dabei sein können.

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Dieser erfolgreiche Kurzeinsatz hat Ihr Selbstbewusstsein sicherlich noch einmal gestärkt…?

Bockhorn: Das Gesamtpaket – Einwechslung, Torvorlage, Sieg, gemeinsamer Jubel – gibt mir einfach ein sehr gutes Gefühl für die kommenden Herausforderungen und stärkt sicherlich mein Selbstbewusstsein.

Sie waren lange verletzt, in der Vorsaison und zu Saisonbeginn. Beim Sieg in Hamburg feierten Sie Ihren ersten Pflichtspieleinsatz für den VfL, fünf weitere Einwechslungen folgten. Sind Sie nun bei 100 Prozent und bereit für Ihr erstes VfL-Spiel von Anfang an?
Bockhorn: Ich hätte nicht gedacht, dass ich so lange brauche, um wieder auf einem guten Niveau anzukommen, aber mittlerweile fühle ich mich wieder fit und bereit für die kommenden Aufgaben. Ich konnte mich über die Kurzeinsätze herantasten und somit wieder Vertrauen in den Körper und die eigene Leistung gewinnen. Deshalb war diese behutsame Herangehensweise richtig. Somit wäre ich jetzt bereit für einen Startelfeinsatz. Aber letzten Endes entscheidet es der Trainer.

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Sollte Thomas Reis auf Sie setzen, legen Sie als Rechtsverteidiger los. Sie haben aber Ihr Können auch schon auf den offensiven Flügeln gezeigt, zuletzt sogar links. Ist diese Flexibilität eine besondere Stärke von Ihnen?

Bockhorn: Meine Flexibilität ist tatsächlich eine meiner Stärken, deshalb ist es mir hinsichtlich der Position eigentlich egal, wo ich aufgestellt werde. Ich werde alles geben, so viel ist sicher.

Was nehmen Sie und Ihr Team sich vor für das Spiel in Regensburg?
Bockhorn: Wir wollen den Schwung aus den letzten Partien mitnehmen. Für Spiele in der Zweiten Liga muss man bereit sein, man muss sie vom Kopf her annehmen, Laufbereitschaft zeigen, Zweikämpfe führen. Fußballerisch sind wir auf einem richtig guten Niveau, weshalb wir zusehen müssen, dass die anderen Tugenden stimmen und mit ins Spiel hineingebracht werden. Wenn wir das schaffen, können wir uns erfolgreich dem Gegner in Regensburg stellen.

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Sie sind im Sommer von Huddersfield Town aus England gekommen. Wie ist Ihr Eindruck vom VfL Bochum, vom Team – und was ist möglich in dieser Saison?
Bockhorn: In der Tabelle stehen wir momentan zurecht da. Natürlich ist da auch noch Luft nach oben. Was die Spielidee und die Umsetzung angeht, sind wir auf einem guten Weg. Wir sind in der Lage, jeder Mannschaft in der Zweiten Liga Paroli zu bieten und unser Spiel durchzuziehen. Aber wir müssen halt von Woche zu Woche unsere Aufgaben konzentriert annehmen und gewissenhaft erfüllen. Wenn wir als Team auftreten und die angesprochenen Tugenden auf den Platz bringen, werden wir eine sehr erfolgreiche Saison spielen, davon bin ich überzeugt.

Ihr Vertrag läuft im Sommer aus, mit der Option für den Verein auf eine Verlängerung. Gibt es schon Gespräche für die Zeit nach dieser Saison? Würden Sie gerne beim VfL bleiben?
Bockhorn: Es ist richtig, dass der Vertrag ausläuft. Ich werde weiterhin Gas geben und mein Bestes versuchen. Dann werden wir sehen, wohin das führt und wie es im Sommer weitergeht. Jetzt liegt der Fokus erst einmal auf den vielen wichtigen Spielen, die wir vor der Brust haben.