Bochum. Fünf Spiele in Folge hat der VfL Bochum gegen Jahn Regensburg nicht mehr gewonnen. Am Sonntag soll die Serie trotz etlicher Ausfälle reißen.
Zweimal in Folge hat der VfL Bochum in der 2. Liga auswärts verloren, in Kiel und in Hannover. Sogar drei Mal in Serie ging der Zweitligist gegen den SSV Jahn Regensburg als Verlierer vom Platz, und fünf Mal in Folge konnte er gegen den Jahn nicht gewinnen. Kleinere und größere Serien, die der derzeit vor Selbstvertrauen strotzende Tabellenvierte der 2. Liga am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) einreißen will.
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Von einem „Angstgegner“ will Bochums Trainer Thomas Reis denn auch gar nicht erst sprechen. Respekt hat er aber vor dem Gegner, „der uns alles abverlangen wird, der nie aufgibt.“ Reis setzt nach zwei Heimsiegen und dem Pokaltriumph in Mainz vor allem auf die eigene Stärke. „Wir müssen volles Engagement und Intensität auf den Platz bringen“, sagt er. „Wir wollen vieles besser machen und ein anderes Gesicht zeigen als zuletzt auswärts.“
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Dabei muss er in seiner in den letzten Wochen erfolgreichen Startelf einen Wechsel vornehmen. Rechtsverteidiger Cristian Gamboa, der „Riesenmentalitätsspieler“ (Reis), ist gesperrt. Für ihn gibt Neuzugang Herbert Bockhorn sein Startelf-Debüt. Fünf Mal wurde er eingewechselt nach langer Verletzungspause in der Vorsaison und zu Saisonbeginn, oft offensiv. Zuletzt bereitete der 25-Jährige mit einer starken Aktion den 2:1-Siegtreffer gegen Darmstadt vor. „Offensiv hat er seine Qualitäten bereits gezeigt. Ich bin mir sicher, dass er jetzt auch defensiv seinen Mann stehen wird“, sagt Reis. Denn mittlerweile sei Bockhorn „voll im Saft“.
VfL Bochum: Pantovic wieder im Training
Das gilt auch wieder für Milos Pantovic, der während der Woche wegen einer Reizung im Knie nur dosiert trainiert hatte, am Freitag aber wieder komplett mitmachen konnte. Noch bis zu zwei Wochen ausfallen wird indes Torwart Patrick Drewes. Die etatmäßige Nummer zwei hinter Stammkeeper Manuel Riemann hat sich eine Innenbandzerrung zugezogen. Für ihn rückt Talent Paul Grave (19) in den Kader. „Paul hat schon in der Vorbereitung enorme Fortschritte gemacht“, sagt Trainer Reis.
Noch ein bis zwei Wochen verzichten muss er zudem auf Verteidiger Vasilios Lampropoulos und Stürmer Soma Novothny, die aber bereits beide wieder dosiert auch mit dem Ball trainieren. Auch Offensivkraft Tarsis Bonga mache Fortschritte, ebenso wie Verteidiger Saulo Decarli, der wohl im Februar wieder ein Kandidat für den Kader sein könnte.
VfL Bochum: Das ist der Stand bei den Abgängen
Für Regensburg spielen sie allesamt keine Rolle, womit sich der Kader nach den Ausleihen von Moritz Römling und Lars Holtkamp an den Wuppertaler SV erstmals seit Monaten fast von selbst aufstellt. Weitere Ausleihen etwa von Stelios Kokovas, für den eine konkrete Anfrage vorliegt, oder Baris Ekincier seien denkbar, noch aber sei nichts entschieden, sagte Sport-Geschäftsführer Sebastian Schindzielorz auf der Spieltags-Pressekonferenz.
Noch hat der VfL genug einsatzfähige und erprobte Feldspieler, und Reis ist froh, einen „ganz starken Kader“ zu haben, sagte er mit Blick auf den Konkurrenzkampf. Die erste Elf habe es zuletzt meist „sehr gut gemacht“. Die eingewechselten Spieler aber haben zuletzt ebenfalls überzeugt, frischen Schwung gebracht wie gegen Darmstadt. Ein Beleg: Mit sechs Jokertoren ist der VfL in dieser Statistik Ligaspitze. „Das ist eine schöne Momentaufnahme“, sagt Reis, dem der Einsatz aller Profis aber viel wichtiger ist: „Jeder möchte dabei sein, jeder ist engagiert“, lobt der Trainer.
VfL Bochum: Warum Zoller den Vorzug gegenüber Ganvoula erhält
Das gilt auch für einstige Stammspieler wie Silvere Ganvoula, der seinen Platz im Sturmzentrum seit dem HSV-Spiel an Simon Zoller, den Anlauf-Anführer, verloren hat. Beim Pressingverhalten sei er noch ein Stück hinten dran, aber Ganvoula sei weiterhin ein wichtiger, ein „sehr robuster“ Spieler, betont Reis. Einer, der „auch im Training seine Leistungen bringt“. Ohne eine Garantie zu geben, werde er sicherlich auch mal wieder von Beginn an spielen, so Reis.
Bei den Regensburgern, die mit 17 Punkten neun Zähler weniger haben als der VfL und nach zweimonatiger Verletzungspause wohl wieder auf den im defensiven Mittelfeldzentrum vermissten Kapitän Benedikt Gimber zurückgreifen können, wird Zoller wieder den Stoßstürmer spielen. Regensburg, weiß auch Innenverteidiger Maxim Leitsch, spielt „zielstrebig nach vorne ohne großen Schnickschnack. Da müssen wir wach sein und zu 100 Prozent alles wegverteidigen. Wir dürfen uns keine Schnitzer erlauben.“
VfL Bochum: Reis warnt vor Regensburg
Vor diesen überfallartigen Angriffen nach eigenen Ballverlusten warnt auch Reis, der einen vor allem in der Anfangsphase sehr früh attackierenden, energischen Gastgeber erwartet. Da gelte es, selbst Lücken zu finden. Denn „grundsätzlich“, betont Reis, „soll sich der Gegner schon nach uns richten“.
VfL Bochum gegen Regensburg - so könnten sie spielen:
VfL Bochum: Riemann – Bockhorn, Bella-Kotchap, Leitsch, Soares – Losilla, Tesche – Blum, Zulj, Holtmann – Zoller. Reserve: Grave – Boboy, Masovic, Maier, Chibsah, Eisfeld, Pantovic, Weilandt, Ganvoula
Regensburg: Meyer – Hein, Elvedi, Nachreiner, Wekesser – Besuschkow, Gimber – George, Beste – Albers, Caliskaner