Essen. Fraglos hat Schalkes Kader Qualität. Namhafte Spieler helfen aber nicht, wenn nicht gleichzeitig auch Engagement und eine Spielidee auf den Rasen gebacht werden. Von beidem war beim Pokalspiel in Dresden wenig bis gar nichts zu sehen, was kein Ruhmesblatt für Trainer Jens Keller ist.
Fährmann, Höwedes, Draxler, Sam, Huntelaar – In jedem Schalker Mannschaftsteil finden sich Leute von internationalem Format. Dazu Talente wie Ayhan, Goretzka, Meyer – liest sich alles gut. Problem: Ohne Spielidee und Engagement, das wurde beim Pokal-Aus in Dresden überdeutlich, bringt das alles nicht allzu viel.
Schon in der letzten Saison krankte es daran. Wenn Schalke ins Rollen kommt, getragen von positiven Ergebnissen, ist das freilich genug, um gegen den Großteil der Bundesliga zu bestehen. Da reicht mal ein Dribbling von Draxler, mal ein Schuss von Huntelaar, individuelle Qualität eben. Für Titelambitionen, wie sie Heldt und Co. so gerne in die Zielsetzung einfließen lassen würden, bedarf es aber mehr. Bayern und Dortmund sind weit weg. Gladbach, Leverkusen und Wolfsburg mindestens gleichauf.
Trainer Jens Keller machte die Einstellung seiner Spieler für die Blamage in Dresden verantwortlich. Ob er bemerkt hat, dass das so kurz nach der Vorbereitung alles andere als Eigenwerbung ist?
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