Gelsenkirchen. Schalke-Boss Clemens Tönnies glaubt nicht an eine ewige Dominanz der Bayern in der Fußball-Bundesliga. Nach Medienangaben sieht er die Schalker auf einem guten Weg, am Ende der Saison selbst mal wieder ganz oben zu stehen. Wie bald er mit der Meisterschaft rechnet, ließ Tönnies aber lieber offen.
Clemens Tönnies, Aufsichtsratsvorsitzender des FC Schalke 04, hält seinen Klub für so gut aufgestellt, dass bald wieder Titel möglich sind. "Ohne dass Sie von mir hören: Dieses oder nächstes Jahr greifen wir ganz oben an, wird Schalke wieder Titel holen. Und da wird auch irgendwann die Meisterschaft dabei sein", sagte Tönnies der "Sport Bild".
Auch wenn der Schalke-Boss wenig konkret wurde, was den Zeitraum bis zum ersten Meistertitel nach 1958 angeht, kommt die Aussage doch zu einem unglücklichen Zeitpunkt. Schließlich ist es gerade einmal zwei Tage her, dass sich Schalke bereits in der ersten Runde des DFB-Pokals verabschieden musste - und damit auch von der Chance auf den Titel, der noch am ehesten in Reichweite der Königsblauen schien.
Schalke soll Chance nutzen wie damals Stuttgart oder Wolfsburg
Während man auf Schalke derzeit noch damit beschäftigt ist, das bittere Pokal-Aus zu verarbeiten, lässt Tönnies vermelden, dass es die ewige Dominanz der Bayern nicht gebe. "Wenn jemand anderes Meister wird, dann müssen wir einfach da sein", sagte er. "So etwas wie 2007, als Stuttgart den Titel holt, oder 2009, wo Wolfsburg Meister wurde, dürfen wir nicht mehr verpassen." Zwar sei man nicht Bayern-Jäger Nummer eins, so Tönnies weiter, "aber zu verstecken brauchen wir uns auch nicht".
Auch interessant
Als Beweis führt der Schalke-Boss die Jugendarbeit seines Klubs an, durch die immer wieder neue junge Spieler nachrücken können. "Um Talente zu fördern, braucht man vor allem Geduld. Wir auf Schalke haben bewiesen, dass wir diese haben. Die Bayern können holen, wen sie wollen, und im Regelfall schlagen diese Spieler auch sofort ein." Der Nebeneffekt sei jedoch, dass junge Spieler oft wenig Zeit haben, sich zu etablieren. Das sei bei Schalke anders.
Tönnies ist nicht der Erste, der auf Schalke von größeren Zielen spricht. Auch Manager Horst Heldt hatte vor gut einer Woche im Gespräch mit unserer Redaktion mehr Glauben an die eigene Stärke eingefordert. "Man strebt immer zum Maximum, und das ist der Gewinn von Wettbewerben", sagte Heldt. "Man sollte sich nicht kleiner machen, als man ist." (we)