Gelsenkirchen. Am Tag nach dem peinlichen Pokal-Aus in Dresden analysierte Schalke-Trainer Jens Keller das Spiel ausführlich mit seiner Mannschaft. Roman Neustädter verriet nach dem Training das Ergebnis der Diskussionen. Die Schalke-Splitter.

Fünf oder sechs Totalausfälle zählte Schalke-Trainer Jens Keller beim peinlichen Pokal-Aus am Montagabend in Dresden. Als Keller am Dienstagmittag zum Training ins Parkstadion bat, dürfte er deshalb froh gewesen sein, zahlreiche Alternativen zu entdecken. Rechtsverteidiger Atsuto Uchida absolvierte fast das komplette Programm. Auch Chinedu Obasi, Jan Kirchhoff und Dennis Aogo trainierten schon wieder mit dem Ball. Sogar Leon Goretzka ließ sich wieder blicken. Der Ex-Bochumer drehte aber nur ein paar Laufrunden.

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Von den Pokal-Versagern aus Dresden musste nur Max Meyer auf dem Rasen antreten - der Regisseur hatte aber auch nur 51 Minuten gespielt. Die übrigen zehn Spieler aus der Startelf blieben nach der Analyse im Fitnessraum.

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Einer von denen, die nicht im Parkstadion trainieren mussten, war Roman Neustädter. Der stets loyale Mittelfeldspieler stellte sich im Interview - das war nicht anders zu erwarten - vor seine Mitspieler und sagte nichts, was im Mannschaftskreis nicht gut angekommen wäre. Beispiel-Floskeln? "Man kann dieses Ergebnis nicht mehr rückgängig machen", "Alles bleibt intern", "Das Wort Krise kommt doch immer von außen" und "Jetzt sind wir als Mannschaft gefragt". Neustädters einzige etwas gewagtere Formulierung: "Wir müssen geiler auf Tore werden."

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Interessant war höchstens, was Neustädter davon hält, dass die Schalker ihren Spielern zur Verletzungsprävention jetzt zusätzliche Zahn- und Augenarztuntersuchungen und ein gemeinsames Mittagessen vorschreiben. Das ist bei Neustädter offenbar noch nicht angekommen. "Wir essen immer gemeinsam. Und jeder von uns ist Profi genug und bereitet sich so gut wie möglich vor." Julian Draxler war da vor zwei Wochen noch anderer Meinung. Er bat seine Mitspieler, sich zu hinterfragen, ob alle professionell genug leben.