Gelsenkirchen. . Beim FC Schalke sehnen Trainer Jens Keller und Manager Horst Heldt die Rückkehr von Jefferson Farfan und Klaas-Jan Huntelaar herbei. Beim Holländer wird es ein Wettlauf mit der Zeit bis zum Winter-Trainingslager in Katar. Comebacks von Obasi und Papadopoulos noch nicht abzusehen.
Ruhetag auf Schalke, wenn man mal von den Sturmböen absieht, die am Montag an der Geschäftsstelle rüttelten. Zeit, um Kräfte zu bündeln, innezuhalten, bevor es für alle wieder zurück auf Los geht, mit dem eindeutigen Ziel, den vierten Platz in der Endabrechnung zu erreichen.
Und irgendjemand sollte bis dahin die Schautafel in die Tonne treten, auf der das Saisonziel, Rang eins bis drei, von allen Profis gegengezeichnet wurde. Es war die Tinte nicht wert.
Die Realität spricht eine andere Sprache. Von Woche zu Woche wird sichtbarer, dass zwar immer noch ein königsblaues Team auf dem Platz steht, es aber auf gewisse Einzelkönner nicht verzichten kann.
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Eine vertrackte Situation auch für Manager Horst Heldt, der bislang kategorisch Neuverstärkungen zur Winterpause abgelehnt hatte, nach dem jüngsten Langzeit-Ausfall Marco Högers aber nicht mehr so unumstößlich klingt: „Fußball ist ein Tagesgeschäft, nach den neuerlichen Ausfällen müssen wir jetzt genau bis zur Winterpause beobachten, was am klügsten ist.“
Heldt in der Zwickmühle
Dabei wähnt sich der Manager schon in einer Zwickmühle: Verstärkungen würden in den nächsten Wochen gebraucht, die sind aber erst zur Winterpause möglich, „aber dann sind ja auch die anderen wieder dabei“, hofft Heldt. Dabei denkt er vornehmlich an seine Sturmgrößen Jefferson Farfan und Klaas-Jan Huntelaar.
Zuerst wird mit der Rückkehr des peruanischen Flügelflitzers gerechnet, der seit dem Champions-League-Spiel in Basel aufgrund eines Muskelfaserrisses fehlt. Doch vor Mitte November, nach der zweiten Länderspielpause, rechnet der Manager nicht mit ihm, die Verletzung zeigt sich als äußerst schwierig: „Der Muskelfaserriss sitzt genau am Hüftbeuger, das dauert immer länger“, erklärt Heldt die dann zweimonatige Pause.
Ein Wettlauf mit der Zeit wird auch die Rückkehr für Klaas-Jan Huntelaar, bei dem nach erfolgter Operation mit drei oder vier Monaten Pause gerechnet wird. Eine Zeitspanne, die entscheidend sein wird, ob der holländische Nationalspieler rechtzeitig zum Winter-Trainingslager in Katar wieder fit ist und die gesamte Vorbereitung wird mitmachen können oder nicht. Heldt gibt sich da optimistisch: „Klaas-Jan wird alles daran setzen, um die Zeit zu verkürzen, der brennt aufs Fußballspielen.“
Obasi wieder im Lauf- und Krafttraining
Bei den anderen Langzeit-Verletzten gestaltet sich eine Prognose ebenso vage wie Lottozahlen fürs kommende Wochenende. Chinedu Obasi hat zumindest wieder mit dem Lauf- und Krafttraining begonnen. „Erst mit Rückkehr ins Mannschaftstraining kann man weiter sehen, vielleicht klappt es noch in diesem Jahr“, hofft Trainer Jens Keller.
Und Abwehr-Bollwerk Kyriakos Papadopoulos nähert sich dem Jahrestag im Krankenstand. Zwar versucht sich der Grieche immer mal wieder mit Ball im Mannschaftstraining, aber so ganz beschwerdefrei scheint dies nicht vonstatten zu gehen. „Bei ihm müssen wir wirklich von Tag zu Tag schauen, er muss erst wieder das Vertrauen in sein Knie gewinnen. Es wird besser, aber es dauert noch“, lässt sich Jens Keller lieber keine Zeitprognose entlocken.
Fazit: Bis kurz vor Ende der Hinrunde geht es mit dem alten Personal weiter. Es ehrt Jens Keller, dass er das prall gefüllte Lazarett noch nie als Alibi herangezogen hat.