Gelsenkirchen. Schalke 04 hat auch im letzten Spiel der Vorrunde die Krise nicht beenden können und rutscht immer mehr ins Mittelfeld ab. Nach dem Spiel herrschte rund um die Gelsenkirchener Arena vor allem Ratlosigkeit, dabei hatte Schalke stark begonnen - aber ebenso stark nachgelassen.
Am Schluss herrschten nur noch Ratlosigkeit und blankes Entsetzen: Schalke verlor auch zum Hinrunden-Abschluss der Bundesliga mit 1:3 gegen den SC Freiburg und stürzte ganz, ganz tief in die Winter-Krise. Die große Frage war nach diesem Tiefschlag: War es das schon für Trainer Huub Stevens? Eigentlich wollte Manager Horst Heldt erst in der Winterpause nach dem Pokalspiel am Dienstag gegen Mainz Bilanz ziehen. Aber jetzt nimmt die Krise immer mehr an Dynamik zu.
Schalke lag nach dieser Pleite, mit der die Königsblauen vorerst auf Platz sieben der Tabelle zurückfielen, am Boden. Die Negativ-Serie ist jetzt acht Bundesliga-Spiele lang (nur ein Sieg). Nicht einmal eine 1:0-Führung durch Jefferson Farfan (20.) brachte Stabilität. Nach den Freiburger Treffern durch Rosenthal (26., 61.) und Schmid (32.) fiel das tief verunsicherte Team völlig auseinander. In der Schlussphase sah Klaas-Jan Huntelaar zu allem Überfluss auch noch die Gelb-Rote Karte (82.), ebenso wie zuvor Rosenthal (81.).
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Matips kapitaler Fehler wurde bestraft
Schon nach einer halben Stunde stand Schalke wieder mit dem Rücken zur Wand: Binnen sechs Minuten hatten die Freiburger das Spiel gedreht und waren durch Tore von Jan Rosenthal (26.) und Jonathan Schmid (32.) mit 2:1 in Führung gegangen, nachdem Schalke bis dahin durch einen Treffer von Jefferson Farfan mit 1:0 in Front gelegen hatte. Das Entsetzen auf dem Rasen und auf den Rängen war greifbar. Erst traf Rosenthal mit einem verdeckten Schuss von der Strafraumgrenze zum 1:1 – es war der erste ernsthafte Torschuss der Gäste. Und dann bestrafte Schmid einen kapitalen Fehler von Joel Matip, der über den Ball geschlagen hatte, mit dem 2:1.
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Matip wäre am liebsten im Boden versunken. Doch der unglückliche Verteidiger musste sich durchbeißen, weil die Wechselmöglichkeiten in der Abwehr begrenzt waren: Christoph Metzelder musste nach 28 Minuten den am Oberschenkel verletzten Atsuto Uchida ersetzen, und Kyriakos Papadopoulos fehlt ja ohnehin wegen seiner Knie-Operation. Da kam vieles zusammen für Schalke. Zum Glück kratzte wenigstens Lewis Holtby mit dem Halbzeitpfiff einen Schuss von Julian Schuster so eben noch von der Linie.
Schalke begann gut
Dabei hatten die Schalker bis zu dem Doppel-Rückschlag sogar gut begonnen und den Ball auf dem neu verlegten Rasenteppich laufen lassen. Den Königsblauen war der Wille anzusehen, den Bock umzustoßen. Und die Führung durch Farfan war nach 20 Minuten allemal verdient: Nach einem langen Pass von Uchida liefen Holtby und Farfan gemeinsam aufs Tor zu (kein Abseits!), und brachten den Ball zum so sehr ersehnten 1:0 über die Linie – Holtby legte für Farfan auf.
Neben Holtby und Farfan kurbelte vor allem Julian Draxler das Spiel immer wieder über die linke Seite an. Was fehlte, war die Durchschlagskraft – weil Klaas-Jan Huntelaar im Zentrum abermals einen mehr als unglücklichen Tag hatte. Als er in der 40. Minute den Ball doch einmal über die Linie brachte, war das Spiel wegen eines Fouls von Farfan längst abgepfiffen (zu Recht). Und fünf Minuten später stoppte Huntelaar zu Unrecht ein Abseitspfiff von Schiri Stieler – allerdings war auch Freiburgs Schlussmann Baumann zur Stelle.
Schalkes Schwung verpuffte schnell
Nach knapp einer Stunde machte Huub Stevens das, was ihm jetzt noch blieb: Er brachte Teemu Pukki als zweiten Stürmer für Mittelfeldspieler Christoph Moritz und ging damit aufs Ganze. Doch der frische Schwung, den sich Stevens davon versprechen musste, verpuffte zwei Minuten später: Christoph Metzelder spielte einen Fehlpass aus der Abwehr heraus, Freiburg schaltete blitzschnell auf Attacke um, bediente Rosenthal – und der traf zum 3:1 für Freiburg. Ein Schock für Schalke, ein herber Schlag ins Kontor.
Caligiuri hatte sogar die große Chance zum vierten Freiburger Treffer (66.) – Schalke hatte nur noch den Mut der Verzweiflung dagegen zu setzen.