Gelsenkirchen. Trainer Huub Stevens steht in Schalke vor dem Aus. Manager Horst Heldt vermied nach der 1:3-Heimniederlage gegen Freiburg jedes Bekenntnis zum Trainer und wollte alles Weitere erst nach einer Analyse bekanntgeben. Ein Kommentar.
Das Verhalten von Schalkes Manager Horst Heldt unmittelbar nach der so bitteren Heimpleite gegen den SC Freiburg lässt gar keinen anderen Schluss zu: Trainer Huub Stevens steht in Schalke vor dem Aus. Nach dem Stand vom Samstagabend droht Stevens die Beurlaubung sogar noch vor dem DFB-Pokalspiel am Dienstagabend gegen Mainz (live im Ticker).
Heldt vermied jedes Bekenntnis zum Trainer und antwortete auf die Frage, ob Stevens gegen Mainz noch auf der Bank sitzen würde, sinngemäß: Er müsse nun die Lage analysieren und seine Gedanken sammeln. Dann werde er eine Entscheidung bekanntgeben und die Fragen zum Trainer beantworten. Damit steht fest, dass Schalke prüft, welchen Sinn ein sofortiger Trainer-Wechsel macht.
Eigentlich ist Eile in solchen Fällen ein schlechter Ratgeber. Einerseits. Andererseits: Sollte Heldt während der 1:3-Niederlage gegen Freiburg zu der Erkenntnis gekommen sein, dass es in der Rückrunde so oder so ohne Stevens weitergeht, dann wäre ein sofortiger Wechsel nur ein logischer Schritt. Dann könnte ein Trainer-Wechsel, so übereilt er auch auf den ersten Blick wirken würde, noch einmal einen neuen Impuls geben. Denn die Verfassung der Mannschaft nach dem Rückstand gegen Freiburg lässt das Schlimmste fürs das Spiel gegen Mainz befürchten.
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Weiterkommen im Pokal wäre wichtig
Und im Pokal-Achtelfinale kommt es nur noch auf ein mögliches Weiterkommen an – nicht mehr auf die Art und Weise. Gerade jetzt, da durch den dramatischen Absturz in der Bundesliga mehr denn je ins Kalkül gezogen werden muss, dass sich Schalke auch über den DFB-Pokal für die kommende Europa-League qualifizieren kann.
Diese Gedanken gilt es für Heldt in der kurzen Zeit bis zum Mainz-Spiel zu prüfen. Tiefer wollte er die Fragen zum Trainer vor seiner Analyse, bei der er sich auch mit Vereinschef Clemens Tönnies beraten wird, nicht beantworten.
Stevens will weitermachen
Stevens selbst betonte nach der Niederlage gegen Freiburg, dass er noch daran glaubt, die Mannschaft weiter zu erreichen. Er wolle seinen Vertrag bei dem Verein, bei dem er auch ein Stück weit Fan sei, weiter erfüllen. Einzige Ausnahme: Wenn er spüren würde, nicht mehr an die Spieler heranzukommen, würde sich diese Einstellung ändern. „Aber dieses Gefühl habe ich nicht“, sagte Schalkes Jahrhunderttrainer.
Dennoch: Die Beziehung zwischen Schalke und Stevens steht offenbar vor dem Aus. Favorit als Interims-Trainer wäre der bisherige Co-Trainer Markus Gisdol.