Gelsenkirchen. . Der FC Schalke 04 steckt in der Fußball-Bundesliga in der Krise. Für Trainer Huub Stevens, dessen Zukunft weiter ungeklärt ist, sind die ausstehenden beiden Spiele besonders wichtig. Sind es schon Endspiele? Manager Horst Heldt widerspricht.

Wer wäre Huub Stevens, wenn er sich von ein bisschen Schnee vorschreiben lassen würde, wann und wo trainiert wird? Auch in Gelsenkirchen hatte es unter der Woche kräftig geschneit, was den Trainingsbetrieb des FC Schalke 04 nachhaltig zu beeinflussen drohte. Mit der Lage konfrontiert, hätte Stevens, der Trainer, am liebsten seine Mannschaft den Platz räumen lassen. Eine praxisnahe Aufwärmübung wäre das gewesen. Doch beim Durchzählen fanden sich nur fünf Schneeschüppen. Stevens und seine Fußballer mussten in die Halle ausweichen. „Die Halle ist eng“, sagt Kapitän Benedikt Höwedes, „so mussten wir mal näher zusammenrücken.“

<blockquote class="twitter-tweet"><p>Das Training mussten wir heute in die Halle verschieben ;-) <a href="http://t.co/Q2AiOYiX" title="http://twitter.com/BeneHoewedes/status/278895371151880192/photo/1">twitter.com/BeneHoewedes/s…</a></p>&mdash; Benedikt Höwedes (@BeneHoewedes) <a href="https://twitter.com/BeneHoewedes/status/278895371151880192" data-datetime="2012-12-12T16:13:33+00:00">December 12, 2012</a></blockquote>

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Probleme im Liga-Alltag

Es ist eine Anekdote, die in die königsblaue Landschaft dieser Tage passt. Denn auch im Bundesliga-Alltag sehen sich die Westfalen einigen Problemen ausgesetzt. Die Macher behalten dabei bislang die Nerven, suchen nach Ursachen, nach Auswegen - doch die Ergebnisse blieben ernüchternd. Nur ein Sieg aus den vergangenen sieben ­Liga-Spielen führte in der Tabelle zu einer rasanten Talfahrt auf den fünften Rang, jenseits der Plätze, auf denen Zugangsberechtigungen zur großen Geldkammer des europäischen Fußballs, der Champions League, warten. Eine Konstellation, in der automatisch der Trainer in den Mittelpunkt des Geschehens rückt. Zumal dann, wenn sein Vertrag am Ende der Saison ausläuft. In der Winterpause werden Manager Horst Heldt und Stevens das Gespräch über die Zukunft führen. „Ganz in Ruhe“, sagt Heldt - und weiß, dass das mit der Ruhe zunehmend schwierig wird.

Keine Endspiele

Zwei Spiele sind es noch bis zur Weihnachtspause. Auf das Bundesliga-Heimspiel am Samstag gegen den SC Freiburg (18.30 Uhr/live im DerWesten-Ticker) folgt am Dienstag (19 Uhr/live im DerWesten-Ticker) das Pokal-Achtelfinale gegen Mainz 05. Tage der Entscheidung in Gelsenkirchen. Endspiele für Stevens? Eine Sichtweise, die Heldt entschieden zurückweist. „Ich weiß nicht, wer auf diese Idee gekommen ist.“ Ihm ist an einer ausufernden Trainer-Debatte nicht gelegen. Dennoch ist der Manager alarmiert von den jüngsten Darbietungen. „Eine Mannschaft funktioniert wie ein Uhrwerk, in dem ein Rädchen in das andere greift. Wenn sich einzelne Rädchen nicht drehen, gerät das Ganze ins Stocken.“

Längst prüft er, ob es mit Stevens über den Sommer hinaus weitergehen wird. Möglicherweise ist diese Entscheidung schon getroffen. Zwei Niederlagen zum Jahresende könnten Heldt aber in die missliche Lage versetzen, akut über Lösungen nachdenken zu müssen. Namen von Stevens-Nachfolgern werden bereits am Ernst-Kuzorra-Weg gehandelt. Einer ist der des jetzigen Assistenz-Trainers Markus Gisdol. Eine interne Lösung, ein Neuanfang, jederzeit bereit. Aber Stevens ist nicht irgendwer. Mit ihm gewann Schalke den Europapokal, ihn wählten die Fans zum Schalker Jahrhundert-Trainer. Ihn davonzujagen hieße, ein Denkmal zu beschädigen.

Bei einem Sieg zieht Freiburg an Schalke in der Tabelle vorbei

Ein Sieg am Samstag brächte in der Angelegenheit ein kleines bisschen der erhofften Ruhe. Bei einer Niederlage zieht der SC Freiburg in der Tabelle am FC Schalke vorbei. Dann heißt es erst recht: zusammenrücken.