Gelsenkirchen. Auch Thomas Reis muss sich vor seinem Debüt als Schalke-Trainer am Sonntag gegen Freiburg mit der Torwartfrage auseinandersetzen.
Thomas Reis ist nun seit zwei Tagen Cheftrainer des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 – und nach dem Ballyhoo um den Trainerwechsel und den Rücktritt des ehemaligen Sportdirektors Rouven Schröder wird er mit der sportlichen Realität konfrontiert. Als Tabellenletzter und krasser Außenseiter trifft Schalke auf Europa-League-Achtelfinalist SC Freiburg (Sonntag, 17.30 Uhr/DAZN).
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Und Reis muss sich mit derselben Frage beschäftigen wie alle seine Vorgänger seit 2018: Wer ist die Nummer eins im Tor? Dass dies auf Schalke besonders heiß diskutiert wird, ist Reis auch aus der Ferne aufgefallen. „Ich weiß, dass hier über mehrere Jahre immer wieder eine Diskussion entstanden ist.“ Bisher war Alexander Schwolow, ausgeliehen von Hertha BSC, erste Wahl. Doch Schwolow erlaubte sich in 13 Pflichtspielen bereits vier krasse Fehler, war nur selten ein sicherer Rückhalt. Im Spiel bei Hertha BSC vor einer Woche leitete er mit einem Patzer die 1:2-Niederlage ein.
Schalke-Trainer Reis: "Meinungsbild über Training holen"
Eine Einsatzgarantie für das Spiel am Sonntag bekam Schwolow von Neu-Trainer Reis nicht. „Ich werde mir mein Meinungsbild über die Trainingseinheiten holen und dann schauen, welcher Spieler am Sonntag am besten geeignet ist, um erfolgreich zu sein“, sagte Reis und fügte hinzu: „Das gilt aber nicht nur für die Torhüter.“
Schwolows Glück könnte eine fehlende Alternative sein. Zweittorwart Ralf Fährmann ist immer noch ehrgeizig, seine Reflexe sind klasse, aber er hat keine Spielpraxis. Und für den Fußball, den Reis beim VfL Bochum spielen ließ, ist er sogar ungeeignet. In Bochum war Torwart Manuel Riemann ein elfter Feldspieler, Fährmanns Qualitäten im Spielaufbau sind überschaubar.
Der dritte Torwart Justin Heekeren ist da schon besser. Spielpraxis hat er sogar – doch in der U23 (Regionalliga West) unterliefen dem 21-Jährigen ähnlich viele Fehler wie Schwolow bei den Profis. Michael Langer, Schalkes vierter Torwart, ist schon 37 Jahre alt und nur für den größten Notfall eingeplant.
Für wen auch immer sich Reis bei seinem Debüt entscheidet: Optimal ist die Lösung aktuell nicht.