Gelsenkirchen. Ein Gerücht beschäftigt die Fans des FC Schalke 04: Steckt ein Angebot von RB Leipzig hinter dem Abgang von Sportdirektor Rouven Schröder?
Fan des FC Schalke 04 zu sein, ist nie einfach - nach den Ereignissen in dieser Woche schon gar nicht. Erst die unglückliche 1:2-Niederlage in Berlin, dann der Knall-auf-Fall-Rücktritt von Sportdirektor Rouven Schröder, schließlich das Ende der Trainersuche mit der Verpflichtung von Thomas Reis. Am Tag nach Reis' Vorstellung gab es die nächste Schlagzeile, die Schalkes Fanseele bewegt: Wechselt Rouven Schröder schnell zu RB Leipzig?
Schalke: Rouven Schröder kennt Max Eberl gut
Ein paar Argumente dafür liegen nahe: Den künftigen RB-Sportchef Max Eberl kennt Schröder seit Jahrzehnten - sie sind gut befreundet. Eberl empfahl Schröder nach seinem Abgang bei Borussia Mönchengladbach als Nachfolger - der damalige Schalker dachte auch lange über einen Wechsel nach. Nun darf sich Eberl sein Team für RB aussuchen, Schröder ist verfügbar - kommt es zum Blitzwechsel? Eberl beginnt am 1. Dezember bei RB, in rund fünf Wochen. Zumal auch Leipzig-Trainer Marco Rose sich am Freitag äußerte. „Ich glaube, es ist überall ein Fragezeichen dahinter. Es macht wenig Sinn, das jetzt zu kommentieren“, sagte Rose. Dennoch bekräftigte er, dass der 47 Jahre alte Schröder „ein guter Typ“ sei: „Ein absoluter Fachmann, das kann ich bestätigen.“
Die Schalker gehen nicht davon aus, dass es so kommt. Das Angebot eines anderen Vereins stecke nicht hinter Schröders Rücktritt, ist intern zu hören. Und sollte ein Klub anfragen, muss er eine Menge Geld bezahlen. Denn wie Sportvorstand Peter Knäbel am Donnerstag verkündete, ruht Schröders bis 2024 gültiger Vertrag. Das heißt, dass Schalke kein Gehalt mehr an den Ex-Sportchef überweisen muss, aber dennoch eine Ablösesumme verlangen kann, wenn ein anderer Verein anklopft.
Schröders Rücktritt erfolgte aus persönlichen Gründen, wie er betonte. Leidenschaft und Kraft hätten ihm nach anderthalb emotionalen und turbulenten Jahren gefehlt, die Einigung mit Thomas Reis nach facettenreicher und zermürbender Trainersuche nutzte er, um vorzeitig zu gehen, nicht erst in der Winterpause, und Reis einen Einstand ohne Nebengeräusche zu ermöglichen.
Mehr News zum FC Schalke 04
- Wie Schalke die Schröder-Nachfolge vorerst regeln wird
- Schalke 04 droht zu stürzen - Schröder will nicht mit fallen
- Sponsor von Schalke und RWE: Investor steigt bei Harfid ein
- Thomas Reis neuer Schalke-Trainer - so viel kassiert der VfL Bochum
- Schalke: Diese Baustellen erwarten den neuen Trainer
Dass Schröder, den Schalkes Fans im Aufstiegsjahr als "Don Rouven" verehrten, mittelfristig bei einem anderen Klub einsteigt, ist aber klar - an diesen Gedanken sollten sich die Anhänger schon einmal gewöhnen. Im Profifußball hat Schröder bereits eine weite Reise hinter sich. Aktiv spielte er für den VfL Bochum und den MSV Duisburg in der 1. und 2. Bundesliga, als Funktionär arbeitete er schon für den VfL Bochum, den 1. FC Nürnberg, Greuther Fürth, Werder Bremen und Mainz 05. Am längsten blieb er in Mainz - viereinhalb Jahre war er für den FSV tätig. Alle anderen Aufgaben hatte er maximal zwei Jahre.
Ex-Schalke-Sportchef Schröder: viele Stationen im Profifußball
Zwischen seinen verschiedenen Aufgaben hatte er nur einmal eine Pause - und die Auszeit zwischen Mainz und Schalke betrug auch nur fünf Monate.