Gelsenkirchen. Thomas Reis hat keine Angst vor seiner Aufgabe beim FC Schalke 04. Schon jetzt gebührt dem neuen Trainer Respekt. Ein Kommentar.

Manche Trends im Internet sind ja wirklich putzig. Nachdem feststand, dass Thomas Reis Schalke 04 übernimmt, erfanden S04-Fans den Begriff #TimeToReis, angelehnt an das englische, ähnlich ausgesprochene Wort „rise“. Aus dem Original übersetzt heißt das: „Zeit aufzustehen.“ Und eine der vielen Qualitäten des FC Schalke 04 ist es, in jeder noch so verzwickten, aussichtslos wirkenden Situation die lustige, mutmachende Seite zu entdecken.

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Thomas Reis übernimmt schwierige Aufgabe auf Schalke

Noch hat der langjährige Bochumer Reis in der Bundesliga nicht im Schalke-Pullover an der Seitenlinie gestanden – und doch gebührt ihm schon jetzt Respekt. Dafür, dass er die schwierige sportliche Aufgabe beim Schlusslicht übernimmt. Dafür, dass er keine Probleme damit hat, dass aktuell kein Sportdirektor für die Umgestaltung des Kaders im Januar 2023 zur Verfügung steht. Dafür, dass er für dieses Himmelfahrtskommando auf dem größten Schleudersitz der Liga sogar Geld in die Hand nahm und einen Teil der Ablösesumme an seinen Ex-Klub VfL Bochum selbst bezahlte.

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Schalke-Kader aktuell nicht bundesligatauglich

Aus diesen Gründen sollte Schalke Reis mit offenen Armen empfangen. Doch klar ist: Auch wenn er mit Bochum aufstieg und den Klassenerhalt schaffte – ein Zauberer ist Reis nicht, und Schalkes Kader bleibt bis zur nächsten Transferperiode unverändert. Und das heißt: Er ist aktuell nicht bundesligatauglich. In Bochum hatte Reis einen sehr guten Torwart, auf Schalke hat er den nicht. In Bochum hatte er schnelle Spieler – auf Schalke nicht. In Bochum hatte er eine selbstbewusste Mannschaft – auch das ist auf Schalke nicht so gegeben.

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Dass er keine Angst vor der Aufgabe hat, zeigte er bei seiner Vorstellung. Sein Auftritt war sehr gut – er erzählte keine Märchen, schätzte die Situation realistisch ein, ging offen mit seiner Vergangenheit um. Er lebte das Motto #TimeToReis vor.