Stuttgart. Der FC Augsburg verliert gegen Stuttgart und muss auch unter Rückkehrer Markus Weinzierl weiter um den Klassenerhalt bangen.

Besser, aber noch nicht gut genug: Der FC Augsburg muss auch unter Rückkehrer Markus Weinzierl weiter um den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga zittern. Der FCA unterlag beim Comeback seines einstigen Erfolgstrainers im schwäbischen Derby beim VfB Stuttgart unglücklich mit 1:2 (0:1) und blickt bang auf den Saisonendspurt. Am Ende eines enttäuschenden Abends lief Weinzierl alleine und mit leerem Blick über den Rasen. Der alte und neue Trainer des FC Augsburg klatschte mit jedem seiner frustrierten Spieler ab, dann verabschiedete er sich nach dem 1:2 (0:1) beim VfB Stuttgart in Richtung Kabine. Nach dem fünften sieglosen Spiel in Serie geraten die Augsburger immer stärker unter Druck.

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„Wir haben ein ordentliches Spiel gezeigt, sind bei den Gegentoren aber in unsere alten Muster verfallen“, sagte FCA-Profi Andre Hahn: „Wir haben gute Moral gezeigt, uns viele Chancen erarbeitet. Wenn wir unsere Chancen verwerten, mache ich mir keine Sorgen. Wir sind als Mannschaft geschlossen aufgetreten, das macht Mut.“

Herausragender Stuttgarter Ersatzkeeper Fabian Bredlow

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Philipp Förster (11.) und Sturm-Riese Sasa Kalajdzic (74.) mit seinem 15. Saisontor bescherten Aufsteiger Stuttgart nach zuletzt vier Niederlagen nacheinander endlich wieder einen Dreier. Florian Niederlechner (59.) hatte Weinzierl mit seinem zwischenzeitlichen Ausgleich auf einen Punkt bei seinem Ex-Klub hoffen lassen. Dass es dazu nicht kam, lag auch am herausragenden Stuttgarter Ersatzkeeper Fabian Bredlow.

Fast auf den Tag genau fünf Jahre nach seinem letzten Spiel mit dem FCA ließ Weinzierl nicht mehr viel übrig von der Elf, die unter seinem Vorgänger Heiko Herrlich gegen Köln verloren hatte (2:3). Er brachte fünf frische Kräfte und setzte auf das von ihm schon immer bevorzugte 4-2-3-1-System. Das Ziel: Ballgewinne im Zentrum - und schnelles, schnörkelloses Umschalten nach vorne. „Uns ist die Lage definitiv bewusst“, sagte er vor dem Anpfiff bei DAZN, entsprechend lag sein Schwerpunkt mehr auf Kampf denn auf taktischer Feinkost. Der Einsatz stimmte - und brachte dem FCA gute Chancen. Der starke Ruben Vargas köpfte an die Latte (2.).

Auf Kalajdzic war Verlass

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Doch der stark ersatzgeschwächte VfB hielt mit, Robert Massimo scheiterte im Gegenzug an Torwart Rafal Gikiewicz (3.). Försters drittes Saisontor nach Ablage von Kalajdzic entsprang einem Abstimmungsfehler zwischen Reece Oxford und Rani Khedira. Der FCA ließ sich, angetrieben vom äußerst engagierten Weinzierl, aber nicht entmutigen. Zumal Stuttgart in Massimo, der wegen einer Verletzung am linken Oberschenkel raus musste (22.), seinen auffälligsten Mann verlor. Doch Torhüter Bredlow, Vertreter der angeschlagenen Stammkraft Gregor Kobel, verhinderte gegen Marco Richter zweimal stark den Ausgleich (26./45.).

Zur Pause musste VfB-Coach Pellegrino Matarazzo auch noch Konstantinos Mavropanos in der Kabine lassen, der in der ersten Hälfte einiges hatte einstecken müssen. Die um den eingewechselten Atakan Karazor neuformierte Stuttgarter Dreierkette geriet immer stärker unter Druck, der Ausgleich war folgerichtig. Danach verlor Stuttgart auch noch Tanguy Coulibaly (64.) verletzungsbedingt. Doch auf Kalajdzic war Verlass: Nach Flanke von Darko Churlinov köpfte er zum 2:1 ein. Weinzierl war außer sich. (fs/sid)