Gelsenkirchen. Schalke-Sportvorstand Knäbel plant mit Huntelaar und Kolasinac. Wer gehen muss, wird später bekanntgegeben. Klares Bekenntnis zu Grammozis.
Peter Knäbel ist ein sehr kommunikativer Mensch, das merkte man am Dienstagabend auch bei einer digitalen Diskussionsrunde mit Schalker Vereinsmitgliedern. Schalkes neuer Sportvorstand nahm auch ausführlich zur Kaderplanung für die kommende Saison Stellung, aber eine Frage beantwortete er nur mit einem einzigen Wort: Die, ob Dimitrios Grammozis auch in der Zweiten Liga Trainer des FC Schalke 04 bleibt?
Grammozis bleibt Schalke-Trainer? „Ja“
„Ja“, sagte Knäbel dazu ohne Wenn und Aber und fand die Frage damit hinreichend beantwortet. Und auch auf ein Nachhaken, was im Falle von vier weiteren Niederlagen bis zum Saisonende passieren könnte, rückte Knäbel nicht von seinem Treuebekenntnis für Grammozis ab. „Wir gehen die letzten vier Spiele so an, dass wir alles rausholen“, versprach Knäbel vielmehr.
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Deutlich auskunftsfreudiger war der 54-Jährige bezüglich der Kaderplanungen. Er ließ keinen Zweifel daran, dass Sead Kolasinac und Klaas-Jan Huntelaar in seinen Überlegungen auch für die Zweite Liga eine Rolle spielen. „Da geht es um das Thema Identifikationsfiguren, das ist für uns sehr wichtig“, sagte Knäbel und schwärmte: „Wenn ich mir die beiden anschaue, wie sie den Verein leben – beim Hunter ist das Anschauungsunterricht pur.“
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Und zu Kolasinac sagte er: „Ich hoffe, dass Seo noch mehr Physis gewinnt, damit er seine Power auf den Platz bringen kann.“ Kolasinac, bisher vom FC Arsenal nur ausgeliehen, sei ein herausragender Kapitän. Allerdings schränkte Knäbel bei allen Hoffnungen auf eine Weiterverpflichtung der beiden Identifikationsfiguren ein: „Man darf nicht denken, dass hier ein Portemonnaie aufgegangen ist.“ Wichtig sei, dass man mit beiden in Gesprächen sei.
Welche Spieler Schalke nach dem Abstieg verlassen müssen, konnte (und wollte) Knäbel noch nicht konkret beantworten: „Keiner möchte von seinem Chef im Internet hören, wer nicht mehr dabei ist.“ Knäbel will erst mit jedem einzelnen reden, bevor die Entscheidungen öffentlich gemacht werden: „Wir würden gerne Personalentscheidungen verkünden, aber es ist jetzt noch nicht der Zeitpunkt.“ Jetzt sei nach dem Abstieg der Zeitpunkt, „um einzusteigen in die Gespräche.“
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Klare Vorstellungen verriet Knäbel bereits, wie er sich die Mischung der Mannschaft vorstellt: „Der Ängstliche sagt, wir brauchen viel Erfahrung. Auf der anderen Seite haben wir mit der Knappenschmiede so viele gute Jungs – denen müssen wir eine Chance geben, dass sie sich in der Liga etablieren können. Wir müssen die Fusion hinbekommen mit jungen Spielern und der Erfahrung.“
„Man muss richtig Ja sagen zur Zweiten Liga“
Knäbel hat als Profi selbst in der Zweiten Liga gespielt – er weiß aus eigener Erfahrung, worauf es in dieser Klasse ankommt. Sein Appell an die künftige Mannschaft: „Man muss diesen Kampf annehmen, man muss richtig Ja sagen zur Zweiten Liga.“ Schalke, so sein Plan, muss „mit einer neuen Mannschaft einen erkennbaren Spielstil entwickeln und den auch durchziehen.“ Es sei dabei abzusehen, dass Schalke offensiv agieren werde: „Ich mag mir gar nicht vorstellen, dass wir in der Zweiten Liga einen defensiven, destruktiven Fußball spielen.“
Schober als Sportdirektor: Noch keine Entscheidung gefallen
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Bezüglich des neuen Sportdirektors konnte Knäbel noch keine Entscheidung verkünden. Er bestätigte, dass Mathias Schober in seinen Überlegungen eine Rolle spielen würde, „weil ich weiß, dass ich ihm zu 100 Prozent vertrauen kann.“ Allerdings sagte Knäbel auch, dass die Knappenschmiede, wo Schober derzeit Sportlicher Leiter ist, keinen Qualitätsverlust erleiden dürfe. Knäbel: „Die Suche nach einem Sportdirektor läuft, aber eine Entscheidung ist noch nicht gefallen.“
Stellung nahm der Sportvorstand auch zu den Aufarbeitungen der Krawalle in der Nacht nach dem Bielefeld-Spiel. Nach dem Gespräch am Montag mit der Polizei sagte er: „Den Straftatbestand vom Hausfriedensbruch muss man zur Anzeige bringen. Wir wissen, dass das nicht so einfach ist, aber wir werden alles tun, um die Polizei zu unterstützen.“ Knäbel wies aber auch deutlich darauf hin, dass es sich um Einzeltäter gehandelt habe: „Wir leben von unseren Fans“, sagte er, „und wir wissen, wie wenige dort handgreiflich geworden sind.“