Gelsenkirchen/ Darmstadt. Der von Schalke umworbene Serdar Dursun führt die Torjägerliste der Zweiten Liga an. Aber nicht immer lief es für den Stürmer so gut.

Wer als Schalker jetzt schon die Zweite Liga verfolgt, den mag vielleicht der Blick auf die Torjägerliste ein wenig erfreuen: Denn an der Spitze steht mit Serdar Dursun ein Mann, der seine Tore in der kommenden Saison möglicherweise für Schalke schießen wird. Die Königsblauen haben Interesse an dem Angreifer von Darmstadt 98, der auf jeden Fall zwei Kriterien des neuen Schalker Beuteschemas erfüllt: Er ist ablösefrei zu haben. Und im Moment erfolgreich.

In den vergangenen acht Spielen erzielte Serdar Dursun elf Tore – die beiden jüngsten am Montagabend beim 3:1-Sieg der Darmstädter über den Spitzenreiter VfL Bochum. Damit kommt der in Hamburg geborene Dursun auf 21 Saisontore und löste Hamburgs Simon Terodde (20) an der Spitze der Torjägerliste ab. „Wenn man das vor zwei Monaten gesagt hätte, hätte wohl jeder gelacht“, sagte Dursun danach bei Sky. Der 29-Jährige lieferte damit selbst einen Hinweis darauf, dass er im Moment die erfolgreichste Zeit seiner Karriere erlebt. Zwar kommt er insgesamt auf 61 Tore in bislang 156 Zweitligaspielen, aber 20 Treffer in einer Saison schoss er noch nie.

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Sein bisheriger Rekord waren 16 Tore für Darmstadt in der Saison 2019/20 – damals trainierte Schalkes heutiger Coach Dimitrios Grammozis die „Lilien“. Das ist auch mit ein Grund, warum Dursun als Kandidat auf Schalke gilt. In den Jahren davor kam die Karriere des Stürmers nur langsam in Fahrt: Nach seiner Ausbildung bei Hannover 96 spielte Dursun fünf Jahre unterklassig in der Türkei. Erst mit seinem Wechsel zur SpVgg. Greuther Fürth machte er ab 2016 als Zweitliga-Knipser auf sich aufmerksam. Ein Wechsel nach Schalke wäre für ihn jetzt ein ungeahnter Karrieresprung.

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Schalke muss mangels finanzieller Masse nach ablösefreien Spielern suchen, die Qualität versprechen – da Dursuns Vertrag in Darmstadt ausläuft, passt er in dieses Raster genauso wie etwa Innenverteidiger Sebastian Schonlau (26) vom SC Paderborn oder der bereits fest verpflichtete Danny Latza (Mainz 05). Ob auch Dursun dazustößt, steht noch nicht fest, der Stürmer hat sich für seine Zukunft noch nicht festgelegt. „Natürlich hat Darmstadt noch eine Chance. Sie wollen mich behalten. Aber ich bin 29 und muss schauen, wo es für mich hingeht“, erklärte er nach seinen beiden Toren gegen Bochum bei Sky. Und konkret zu Schalke sagte er: „Das ist ein erfahrener Verein, der in die Bundesliga gehört. Ich weiß noch nicht, mal schauen“. Ein Dementi war das nicht. (MH/hn)