Gelsenkirchen. Die ersten drei Gegentore beim 1:5 in Stuttgart kassierte Schalke 04 nach Ecken. Das verärgerte Trainer Gross und Verteidiger Mustafi.

Das Ergebnis klingt hart und nach einem eindeutigen Spielverlauf. Mit 1:5 (1:3) ging Bundesliga-Schlusslicht Schalke 04 beim VfB Stuttgart unter – standesgemäße Klatsche eines mutmaßlichen Absteigers beim starken Aufsteiger? Ganz so einfach ist das Spiel nicht zusammenfassen. Die Schalker hatten in der zweiten Hälfte eine richtig gute Phase, als es noch 1:3 stand – und die ersten drei Gegentore waren halbe Eigentore. Sie fielen alle nach Ecken.

Schalke: Stuttgarts Wataru Endo steht zweimal blank

„Über diese Gegentore nach stehenden Bällen habe ich mich sehr geärgert“, zürnte Trainer Christian Gross. Wataru Endo stand zweimal am langen Pfosten frei und erzielte die ersten beiden Tore (9./26.), Sasa Kalajdzic (35.) erhöhte per Kopf sogar auf 3:0. „Wir müssen da konsequenter sein. Du kannst dich stellen wie du willst, wenn jeder einzelne nicht mit voller Überzeugung in die Zweikämpfe geht, ist es für den Gegner viel zu einfach“, sagte Innenverteidiger Shkodran Mustafi.

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Eine Zuteilung habe es gegeben, sagte Gross. „Wir haben mit einer gemischten Raum-/Manndeckung verteidigt“, erklärte er. „Wenn die Bälle durch den Fünfmeterraum fliegen, muss man die besser abwehren.“ Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo hingegen freute sich fast schon spitzbübisch: Woche für Woche lässt er Standards einstudieren – und konzentriert sich dabei auch auf die Schwächen des kommenden Gegners. „Wir analysieren den Gegner, wo zum Beispiel Räume aufgehen, welche Räume besetzt werden“, sagte Matarazzo. Und Räume gibt Schalke bei gegnerischen Ecken sehr viele frei – kein Team in der Bundesliga hat eine schlechtere Bilanz.

Mustafi sieht in der schlampigen Abwehrarbeit bei Stuttgarter Ecken den Hauptgrund für die Niederlage: „Wenn man dem Gegner Tore schenkt, dann ist es schwierig, Spiele zu gewinnen. Das hat nichts mit Taktik zu tun, sondern damit, dass jeder einzelne von uns den Ball gewinnen will. Ich hatte nicht das Gefühl, vor allem in der zweiten Halbzeit, dass wir den Stuttgartern hinterhergelaufen sind.“ Mustafis Resümee lautete: „Das war kein Spiel, das man 1:5 verlieren muss.“