Gelsenkirchen. Vier Spieler fallen definitiv aus, vier weitere wackeln: Schalke geht mit großen Personalsorgen ins Spiel gegen Leverkusen. So ist der Stand.
Manuel Baum weiß gar nicht, wo er zuerst basteln soll: Vorne oder hinten. Vor dem Bundesligaspiel am Sonntag (18 Uhr/ Sky) gegen Bayer Leverkusen fehlt Schalkes Trainer aktuell unter anderem noch ein Torwart und ein Mittelstürmer – zumindest konnte er am Freitag noch nicht die Spieler benennen, die diese Schlüsselpositionen auffüllen werden. So angespannt ist die Schalker Personalsituation. Der Reihe nach:
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Mittelstürmer Gonacalo Paciencia (Knie-Operation), Abwehrchef Salif Sané (ebenfalls Knieverletzung) sowie die beiden Angreifer Rabbi Matondo und Ahmed Kutucu fallen in jedem Fall aus.
Dazu sind vier Spieler stark angeschlagen: Die beiden Abwehrspieler Bastian Oczipka und Ozan Kabak sowie die beiden Torhüter Ralf Fährmann und Frederik Rönnow. „Das sind unsere Fragezeichen“, bestätigte Manuel Baum am Freitagvormittag: „Da kämpfen wir gegen die Zeit und können noch nicht konkret sagen, wer am Sonntag auf dem Platz stehen kann.“
Schalke hat bei Rönnow und Fährmann noch Hoffnung
Prognosen wollte er nicht abgeben, auch nicht bei Stammtorwart Frederik Rönnow, dessen Muskelverletzung die Personalprobleme erheblich verschärft haben: „Wir haben am Donnerstag erst mit Frederik gesprochen, weil da die Diagnose vorlag.“ Etwas überraschend kündigte er für den Freitag auch noch ein Gespräch mit Ralf Fährmann an, dessen Einsatz wegen einer Knieverletzung eigentlich ausgeschlossen schien. Sollten beide Torhüter ausfallen, würde Routinier Michael Langer im Alter von 35 Jahren sein erstes Bundesligaspiel für Schalke bestreiten. Baum sprach dem Österreicher sein Vertrauen aus: „Ich hätte überhaupt keine Probleme damit, wenn der Michi mal im Tor steht.“
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Wer vertritt Paciencia? Diesmal wohl nicht Hoppe
Festlegen wollte sich Baum auch noch nicht, wer im Sturm den verletzten Goncalo Paciencia vertritt – zuletzt beim Spiel in Mönchengladbach hatte er U23-Mittelstürmer Matthew Hoppe (19) ins Sturmzentrum gestellt. Hier deutete er aber eine Änderung an, weil die Partie gegen Leverkusen von der Spielanlage eine andere sein werde als die zuletzt in Gladbach: „Leverkusen wird mit deutlich mehr Ballbesitz kommen.“ Er richtet Schalke also auf eine Kontertaktik ein, was für einen schnellen Spieler wie Benito Raman oder Steven Skrzybski im Sturmzentrum sprechen würde. Baum nannte aber auch Mark Uth, der eine Position nach vorne ganz in die Spitze rücken könnte.
Baum mahnt Schalker Geschlossenheit an
Erheblich sind die Probleme auch in der Abwehr, wo Baum ohne drei Stammspieler (Sané, Kabak, Oczipka) planen muss. Wie die Kette am Sonntag konkret aussieht, steht noch in den Sternen – eine wichtige Rolle spielt auf jeden Fall der vielseitige Malick Thiaw, dessen Entwicklung Baum beeindruckt: „Malick hat bewiesen, dass er ein sehr moderner Innenverteidiger ist, der nicht nur im Zentrum spielen kann sondern auch auf der Linie.“
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Die vielen Gegentore (28 in neun Bundesligaspielen) führt Baum auf fehlende Geschlossenheit nach unnötigen Ballverlusten zurück – wie vor allem beim 1:4 in Mönchengladbach: „Wenn wir strukturiert verteidigt haben, sind die Gladbacher zu wenig Chancen gekommen. Aber gerade in den Umschaltmomenten haben wir noch Probleme.“
Baum warnt Schalke: „Dann wird es wirklich gefährlich“
Baum hat das in dieser Woche alles wieder analysiert – er ist sicher, dass die Mannschaft das aufgenommen hat und gegen Leverkusen mit dem Gefühl ins Spiel geht, dass es möglich ist, den Bock endlich umzustoßen. „Das Allerwichtigste“, sagt Baum, sei der Glaube an die Wende im nächsten Spiel: „Wenn die Situation mal nicht mehr so ist, dass sich das über die Woche aufbaut, dann wird es wirklich gefährlich. Aber in dieser Woche haben wir es wieder hinbekommen.“