Gelsenkirchen. Nach neun Spielen auf Platz 18 - diese aktuelle Minusbilanz der Schalker konnten Köln, Paderborn, Fürth und Braunschweig nicht mehr kitten.

Schalke 04 steht nach acht Spielen in der Fußball-Bundesliga am Tabellenende. Saisonübergreifend warten die Königsblauen seit 25 Begegnungen auf einen Dreier. Beim 1:4 in Mönchengladbach wirkte das Team zwar gegenüber dem 0:2 gegen Wolfsburg verbessert, aber für die Trendwende reicht das nicht. Dass nach der Klatsche gegen die Borussia von „hohem Aufwand“ gesprochen wurde, kann Stefan Effenberg nicht nachvollziehen: „Dass Schalke 04 Aufwand betreibt, erwarte ich. Das ist Grundvoraussetzung.“

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Effenberg sieht keinen Schalke-Lerneffekt

Der frühere Nationalspieler und aktuelle Sport1-Experte stellte in der Sendung Doppelpass fest: „Wenn ich früher 1:4 verloren und gesagt hätte, die ersten 15 Minuten waren gut, da hätten sie mir den Kopf abgerissen.“ Nach Einschätzung von Effenberg „ist es Lügen in die eigene Tasche, dass sich Schalke nach dem 1:4 hinstellt und versucht, es gutzureden“. Der Champions-League-Gewinner von 2001 vermisst bei den Königsblauen insgesamt die nötige Fachkompetenz und wählt den Vergleich zum SV Werder Bremen. Effenberg: „Werder hat mit Marco Bode und Frank Baumann Fachkompetenz. Sie haben die Dinge aufgearbeitet und gelernt. Das hat Schalke nicht.“

Ex-Schalker Freund: Ein schlechtes Gefühl

Schalkes ehemaliger Profi Steffen Freund glaubt, dass es „vom Gefühl eher nicht“ für Schalkes Klassenerhalt reicht und schob bei Sport1 die Frage nach: „Was willst du jetzt machen, wenn es weiterhin nicht läuft? Wieder den Trainer weg?“

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Neu-Coach Manuel Baum betreut den im Sturzflug befindlichen Malocherklub seit sieben Spielen. Der 41-jährige gilt als akribischer Arbeiter und als Taktik-Tüftler. Bei Schalke setzt der Trainer in der kniffligen Ausgangslage auf viele junge Spieler wie den aus der U 23 hochbeorderten Offensivmann Matthew Hoppe (19) oder Verteidiger Malick Thiaw (19).

Gefrustet: Frederik Rönnow, Torwart des FC Schalke 04, und Abwehrspieler Ozan Kabak.
Gefrustet: Frederik Rönnow, Torwart des FC Schalke 04, und Abwehrspieler Ozan Kabak. © firo Sportphoto/Ralf Ibing

Aber auch Baum muss letztlich dafür sorgen, bei den abstiegsbedrohten Königsblauen entsprechende Resultate zu liefern. Bisher stehen trotz intensiver Arbeit an der Taktiktafel und auf dem Rasen erst drei Remis und vier Niederlagen unter seiner Anleitung zu Buche.

Ein Blick auf die Statistik der vergangenen zehn Bundesliga-Spielzeiten zeigt, wie eng es für Schalke werden kann: In vier Fällen stieg der Klub, der nach neun Runden die Rote Laterne in der Hand hielt, am Saisonende ab. Der SC Paderborn stand in der vergangenen Saison nach neun Spielen mit vier Punkten auf Platz 18 – und verabschiedete sich mit 20 Zählern aus der Liga. Auch der 1. FC Köln (2017/18), Eintracht Braunschweig (2013/14) und Greuther Fürth (2012/13) schafften die Rettung nicht mehr. Wie es auch anders geht, zeigte Fortuna Düsseldorf 2018/19: Die Kö-Städter steckten mit fünf Punkten tief im Morast, wurden am Ende aber mit 44 Zählern nach einem Kraftakt noch Zehnter. Werder Bremen gelang 2014/15 ein ähnliches Kunststück.