Danzig. Die Anspannung steigt im Quartier des DFB vor dem Halbfinale zwischen Deutschland und Italien bei der EM 2012. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Mittelfeldstratege Bastian Schweinsteiger. Doch Bundestorwartrainer Andreas Köpke sieht voller Zuversicht einem Einsatz des Münchener Fußballprofis entgegen.

Er hat noch weniger Sorgen als sein Chef Joachim Löw, und der hat so gut wie gar keine. "Es gibt auf der Torhüterposition eigentlich wenig Diskussionsstoff. Das ist mir auch ganz recht", sagte Bundestorwarttrainer Andreas Köpke am Montag auf der DFB-Pressekonferenz am EM-Quartier in Danzig. Der 50-Jährige war natürlich gefragt, schließlich spielt die Mannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Donnerstag im Klassiker gegen Italien um den Einzug in das Finale. Es ist auch ein Duell zwischen Manuel Neuer (26), den nicht wenige Experten für den weltbesten Keeper halten, und Gianluigi Buffon (34), dem Weltmeister von 2006.

"Diese Vergleiche hinken immer so ein bisschen", sagte Köpke aber: "Der Altersunterschied ist schon enorm. Manuel ist Mitte 20 und schon auf einem absoluten Topniveau. Er spielt eine sehr gute Europameisterschaft. Er ist der große Rückhalt." Köpke mit Neuer, Buffon und Spaniens Iker Casillas (31) die drei besten Torhüter im Halbfinale vertreten. Buffon ist mit 34 Jahren auch noch nicht im Fußball-Rentenalter. Das war bei Köpke 1996 auch so, als er beim 0:0 in der Vorrunde gegen die Azzurri einen Elfmeter parierte und somit den Weg zum Triumph ebnete. Aber das ist alles Schnee von gestern, die für den gebürtigen Kieler Köpke nicht mehr zählen.

Köpke rechnet mit Einsatz von Schweinsteiger gegen Italien

Mit Blick auf den Klassiker gab er als Mitglied der sportlichen Leitung im DFB-Team auch Auskunft über den Zustand von Bastian Schweinsteiger. "Er hat leichte Probleme, aber er hat sie in den beiden vergangenen Tagen intensiv behandeln lassen", sagte Köpke. "Er wird wieder trainieren. Wir gehen davon, dass er am Donnerstag auflaufen kann."

Dem Mittelfeldspieler von Bayern München bereitet das rechte Sprunggelenk Sorgen. Ein Außenbandriss im Februar zeige weiter seine Auswirkungen, hatte Schweinsteiger in einem Interview eingeräumt und nach einer schwächeren Leistung beim 4:2 gegen Griechenland im Viertelfinale zugleich erklärt, wenn der Bundestrainer für ihn einen anderen Spieler einsetzen werde, hätte er damit kein Problem.

DFB-Elf mit zwei Tagen mehr Ruhepause als Italien

Obwohl Bundestrainer Löw eine große Auswahl im Mittelfeld und als Alternative zum Beispiel Toni Kroos zur Verfügung hat, blickt man im Team angespannt darauf, ob der 94-malige Nationalspieler wirklich fit wird. "Natürlich brauchen wir Schweinsteiger. Er ist ein Weltklassespieler und ein Führungsspieler in unserer Mannschaft", sagte Mittelfeldspieler Mesut Özil: "Er hatte ein paar Verletzungen, aber ich hoffe, dass er rechtzeitig fit wird."

Möglicherweise kommt Schweinsteiger die gegenüber dem italienischen Team um zwei Tage längere Ruhepause zugute, um bis zum Halbfinale wieder in starke Form zu kommen. "Wir haben mehr Zeit uns zu erholen als zwischen den Gruppenspielen. Das tut uns allen gut, das ist auf alle Fälle für die Mannschaft sehr gut", sagte Özil. Erreicht die Mannschaft das Finale, hat sie bis zum Sonntag allerdings einen Tag weniger Pause als der zweite Finalist, da Portugal und Spanien bereits am Mittwoch gegeneinander antreten. (dapd)