Bochum. Der 29-jährige Torjäger spielt aktuell beim VfL Bochum die erfolgreichste Saison seiner Karriere. Ein Grund: Eine Ernährungsumstellung.

Am Freitag rechnete Simon Zoller mit Ärger von seiner Frau. „Wenn ich Zuhause bin, bekomme ich ordentlich Feuer“, sagte der Torjäger des VfL Bochum im Live-Talk „WAZ Live anne Castroper“ im Spaß. Seine Frau ist bekanntlich Sportmoderatorin Laura Wontorra. Die Leistung von Zoller im Trainingsspiel Elf-gegen-Elf dürfte aber kein Thema am Essenstisch gewesen sein.

Fußball ist im Hause Wontorra/Zoller trotzdem omnipräsent. In Zukunft könnten sich die beiden beruflich häufiger begegnen: Die 32-Jährige arbeitet künftig für den Streamingdienst DAZN in der Bundesliga. Zoller steht mit dem Zweitligisten vor dem Aufstieg.

Zuhause in Köln, heimisch in Bochum

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Zuhause, das bedeutet für Zoller Köln. Dort haben er und seine Frau ihre Basis. „Durch die familiäre Konstellation ist die Heimat und der Rückzugsort eben dort“, sagt er. Doch heimisch fühlt sich der 29-Jährige mittlerweile auch in Bochum, wo er seit fast zweieinhalb Jahren spielt. „Die Fans honorieren harte Arbeit, wenn du alles gibst. Das ist mein Spiel. Von daher habe ich vor meinem Wechsel gehofft, dass das funktioniert“, sagte er im Gespräch mit WAZ-Reporter Ralf Ritter und Moderator Chris Kremer. Die Auflösung ist leicht: Es funktioniert.

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Zu Beginn der Saison beorderte Thomas Reis den Stürmer an die Speerspitze seines Angriffs. Im Nachhinein wohl eine der besten Entscheidungen des VfL-Trainers: Der Mittelstürmer hat mit 15 Toren und neun Vorlagen nach 31 Spieltagen seinen Karrierebestwert erreicht. Sein Pressing sorgt für zahlreiche Balleroberungen und Torchancen. Mit Zoller auf dem Feld entfaltet auch Mittelfeldspieler Robert Zulj seine Fähigkeiten. Die beiden sind für fast die Hälfte der VfL-Tore verantwortlich.

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Seit zweieinhalb Jahren Veganer

WAZ Live anne Castroper mit Simon Zoller: "Versagen verboten"

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    Es sei nicht unbekannt gewesen, dass er diese Position möge, sagt Zoller rückblickend. Seinen Leistungsschub erklärt er aber noch mit einer anderen Veränderung: Vor dem Wechsel vom 1. FC Köln zum VfL Bochum habe er seine Ernährung umgestellt. „Ich ernähre mich seit zweieinhalb Jahren vegan“, sagt der 29-Jährige. „Seitdem fühle ich mich deutlich besser, regneriere schneller.“ Auch andere Fußballprofis wie der frühere Bochumer Torwart Andreas Luthe ernähren sich vegan. „Wenn du einen gesunden Körper hast, kannst du marschieren“, sagt Zoller auch mit Blick auf die ausbleibenden Verletzungen in dieser Saison. „Das musste ich in meiner Karriere auch erst verinnerlichen.“

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    Zoller macht sich nicht nur über sich selbst Gedanken. Auf den Fahrten von Bochum nach Köln habe er Zeit, den Kopf frei zu kriegen. Die freigewordenen Kräfte nutzt er nicht nur, um sein Spiel zu verbessern. Der 29-Jährige unterstützt zahlreiche soziale Projekte, setzt sich etwa für sauberes Trinkwasser ein („Viva con Agua“) und setzt Statements gegen Rassismus. Gleich nach dem ersten Lockdown initiierte er mit dem Gemeinsamen Aktionsbündnis zur Förderung des Amateurfußballs und dem FC Fairplay! die „SpendeDeineTrikotnummer“-Aktion, über 20.000 Euro wurden an Vereine verteilt.

    "Ich bin noch nie aufgestiegen ohne Fans"

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    Die eigenen Fans will Zoller zum Feiern bringen. Es sei sehr schade, das sie nicht dabei sein könnten. „Aber wir spüren die Euphorie.“ Etwa wenn Fans die Mannschaft mit gebührendem Abstand nach einem Auswärtsspiel in Empfang nähmen. Was los ist, wenn der Aufstieg feststeht, womöglich schon nach dem nächsten Heimspiel am 9. Mai gegen Regensburgm kann Zoller nicht mal erahnen. „Ich bin noch nie aufgestiegen ohne Fans.“

    Er könnte es in den nächsten Wochen erleben. Sein Vertrag in Bochum läuft noch ein weiteres Jahr. „Es ist bekannt, dass ich mich hier wohl fühle“, sagt Zoller zum Thema Vertragsverlängerung. Das ist in dieser Saison deutlich zu sehen.

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