Hamburg. Nach dem 1:1 gegen den Karlsruher SC muss der Hamburger SV den direkten Aufstieg wohl abschreiben. HSV-Keeper Ulreich ist in Sorge.
Nach dem fünften sieglosen Spiel in Serie schwindet auch beim Hamburger SV der Glaube an eine Rückkehr in die Fußball-Bundesliga. „Wir brauchen nicht über Dinge zu reden, die sich nicht realisieren lassen, wenn man keine Fußballspiele gewinnt“, sagte Trainer Daniel Thioune nach dem 1:1 gegen den Karlsruher SC. „Wir haben in den letzten Wochen sehr wenig gewonnen. Da brauchen wir uns nicht über irgendwelche Relegationsplätze zu unterhalten.“
Die Hamburger haben drei Spiele vor Saisonende fünf Punkte Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz. Rechnerisch ist der direkte Aufstieg zwar noch möglich, doch als realistisch sieht das kaum jemand an. Selbst der Relegationsplatz, den der HSV derzeit einnimmt, ist in großer Gefahr. Nordrivale Holstein Kiel hat aufgrund der jüngsten Quarantäne-Pause drei Nachholspiele zu bestreiten und liegt lediglich zwei Punkte hinter dem HSV. „Natürlich muss man sich Sorgen machen“, sagte Torhüter Sven Ulreich.
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In der nächsten Partie muss der HSV am 10. Mai gegen den 1. FC Nürnberg antreten. Die Franken haben seit sieben Spielen nicht verloren (drei Siege, vier Remis). Thioune rät: „Als letzter Impuls ist vielleicht die Scheißegal-Mentalität etwas, das helfen kann.“ Es folgen Spiele gegen den Tabellenvorletzten VfL Osnabrück und den Drittletzten Eintracht Braunschweig.
Terrodes Führungstor reicht dem HSV nicht aus
Gegen Karlsruhe verhalf den Gastgebern auch die Führung durch Simon Teroddes 21. Saisontreffer (55.) im Nachschuss eines verschossenen Handelfmeters nicht zum Ende ihrer Durststrecke. Beinahe postwendend glich Daniel Gordon (57.) für die Badener aus.
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Der Mannschaft von HSV-Trainer Daniel Thioune war die große Verunsicherung durch die Rückschläge der vergangenen Wochen mit nur zwei Punkten aus vier Spielen anzumerken. Über die Flügel konnten die Platzherren kaum Druck entfachen, und gegen die gut eingestellte KSC-Defensive fehlten andere Ideen. Zugleich leisteten sich die Hamburger im Abwehrverhalten vereinzelt Schwächen, die Karlsruhe allerdings nicht ausnutzte.
Nach dem Wechsel stand Teroddes Fahrkarte vom Punkt sinnbildlich für die Unsicherheit des gesamten HSV-Teams: Erst nachdem KSC-Keeper Marius Gersbeck seinen schwachen Schuss nur nach vorne abprallen ließ, konnte der Torjäger zur Führung einschieben.
Doch die Hoffnung der Gastgeber auf mehr Ruhe durch die Führung erfüllte sich nicht: Gordons Ausgleich folgte für Thiounes Team wie eine kalte Dusche. In der Folgezeit agierten die Hamburger immer hektischer und zu konzeptlos, um den dringend benötigten Erfolg noch erzwingen zu können. (dpa)