Iserlohn. . Auch dank eines Treffers von Verteidiger Dieter Orendorz schlagen die Iserlohn Roosters den Tabellenletzten Straubing mit 3:2. Zudem treffen Teubert und Petersen. Für die Sauerländer war es der erste Sieg nach zuletzt drei Niederlagen in Serie.
Wenn einer in der Mannschaft der Iserlohn Roosters dieses Phänomen kennt, dann ist es wohl Dieter Orendorz. Der 22-Jährige ist in Iserlohn geboren und spielt eigentlich schon immer für seinen Klub. Er weiß, dass sie irgendwann kommt diese Spätherbst-Tristesse, die den Klub aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) so zuverlässig heimsucht wie die Enten den nahe gelegenen Seilersee. Die so prächtig in die Saison gestarteten Roosters hatten zuletzt dreimal in Serie verloren und erste Bedenken geweckt, dass es wieder losgehen könnte. Das Verlieren. Das Raunen. Doch beim 3:2 (1:0, 2:1, 0:1)-Sieg gegen den Tabellenletzten Straubing Tigers stoppte die Mannschaft von Trainer Jari Pasanen den Anflug eines Negativtrends vorerst. Und Dieter Orendorz trug seinen Teil dazu bei.
Das ist deshalb so bemerkenswert, weil sich sein Beitrag dieses Mal nicht nur in eifriger Defensivarbeit, sondern auch in einem Tor manifestierte. Und das ist in etwa so selten wie ein Schaltjahr. Doch nach etwas mehr als 15 Minuten, als Iserlohn gerade 240 Sekunden in Überzahl erfolglos nach dem Führungstor getrachtet hatte, schoss der Roosters-Verteidiger die Scheibe aus dem Hinterhalt zum verdienten 1:0 in die Maschen. Und beinahe wäre der Gastgeber mit einer komfortableren Führung in die erste Pause gegangen. Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels hätte Boris Blank das 2:0 erzielen können - er scheiterte vor Tigers-Keeper Dustin Strahlmeier.
Doch wegen eigener Zeitstrafen geriet der schöne Vorsprung danach schnell in Gefahr. Und gegen den Treffer von Rene Röthke (26.) halfen auch keine Proteste. Brent Raedeke saß während dessen auf der Sünderbank. Aber es war nur ein flüchtiger Eindruck der Ausgeglichenheit, weil die Gastgeber zu weiteren Chancen kamen. Einer herrenlosen Scheibe warf sich Strahlmeier mit dem Kopf voran entgegen. Nach dieser sehr unkonventionellen Rettungstat hatte er sich gerade wieder im Tor postiert, als Colten Teubert die Scheibe auf Zuspiel von Boris Blank ins Tor jagte (31.). Und 90 Sekunden vor dem Ende des zweiten Drittels erhöhte Nicholas Petersen nach Vorlage von Jeff Giuliano auf 3:1. Iserlohn auf dem Weg zurück in die Erfolgsspur.
Roosters zittern sich ins Ziel
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Aber erneut machten die Roosters den Gegner wieder stark. Boris Blank hatte seine zwei Minuten gerade abgesessen, als es im Tor von Mathias Lange einschlug. Marcel Brandt hatte die Scheibe zwischen Torwart und Pfosten ins Tor gemogelt. Die Roosters zitterten sich nun durch die Minuten, hatten bange Momente zu überstehen. 13 Sekunden noch auf der Uhr, gewonnener Zweikampf Orendorz, Auszeit, Bully, noch mal zittern, dann war der Sieg amtlich.
Da hatten die Fans den Liebling des Abends längst auserkoren. „Wir sind alle Iserlohner Jungs“, sangen sie. Und: „Dieter, wir woll’n dich tanzen sehen.“ Doch zumindest diesen Wunsch musste Dieter Orendorz ausschlagen. Er hatte sich beim letzten Einsatz die Hüfte verdreht und musste passen, nahm es mit Humor. „Bei den Fans möchte ich mich entschuldigen, dass ich nicht getanzt habe. Beim nächsten Mal wieder ...“, meinte der Torschütze. „Ich freue mich über mein Tor, ich schieße ja selten genug welche. Aber wichtiger ist, dass wir gewonnen haben.“
Dem hatten die Anhänger nichts hinzuzufügen. Und tanzten einfach ohne ihn.