Iserlohn. . Es war ein Spiel auf Augenhöhe, temporeich und intensiv. Dass am Ende im Duell der beiden bisherigen DEL-Überraschungsteams die Augsburger Panther knapp die Nase vorn hatten, lag an ihrer starken Defensivleistung, aber auch daran, dass die Roosters ihre sich erspielten Chancen nicht nutzten und eine letztendlich zu hohe Fehlerquote aufwiesen.

Beide Kontrahenten gaben sofort Gas und schenkten sich nichts. Ohne nennenswerte Unterbrechungen lieferten sie sich einen offenen Schlagabtausch, wobei die Hausherren sich die ersten Chancen erspielten. Doch im Abschluss fehlte die Kaltschnäuzigkeit, zudem standen die Panther in der Defensive sehr sicher und konnten sich auf Keeper Markus Keller verlassen, der erneut gegenüber Chris Mason den Vorzug erhalten hatte. Bei einer 35 Sekunden dauernden 5:3-Überzahl bot sich die beste Möglichkeit zur Führung, doch wirklich zwingend waren die Einschusschancen nicht, die größte hatte Brooks Macek, er zögerte aber etwas zu lange (7.). Danach wurden die Gäste immer stärker und brachten die Hausherren häufig in Verlegenheit, die Roosters hatten arge Probleme, sich aus der eigenen Zone zu befreien – mit Folgen. Denn als die Blau-Weißen mächtig gegen früh attackierende Gäste schwammen, fiel das 0:1 fast schon zwangsläufig, TJ Trevelyan nutzte die Desorientierung (14.). Dieser Treffer zeigte beim IEC Wirkung, immer wieder sah man sich in die Defensive gedrängt, offensiv tat sich vorübergehend wenig. Und nur 40 Sekunden später lag die Scheibe schon wieder im Roosters-Netz, doch nach Videobeweis entschieden die Unparteiischen auf Torraumabseits. Bis zur Pausensirene blieb das Iserlohner Spiel häufig Stückwert, die Abwehr stand weiter unsicher, aber auch die Zuspiele klappten zu selten. Dennoch: Marko Friedrich (15., an Keller) und Nick Petersen (20., vorbei) hatten den Ausgleich auf dem Schläger. Es bestand somit noch reichlich Steigerungspotenzial in diesem weiterhin temporeichen Match.

Trainer Jari Pasanen hatte in der Pause reagiert. Collin Danielsmeier pausierte, für ihn rückte Jeff Giuliano in die Abwehr, Boris Blank nahm dessen Platz im Sturm ein, kam aber auch im vierten Block zum Zuge. In Unterzahl boten sich den Waldstädter zwei Chancen zum Ausgleich durch Macek und Kapitän Alex Foster (23.), doch just in jenem Moment, als der IEC nach Ablauf einer Bankstrafe wieder komplett war, schlug es ein, abermals war Trevelyan erfolgreich (24.). Und hätte Braden Lamb seine Schlagschusschance genutzt, wäre das Match wohl entschieden gewesen (26.). So aber keimte Hoffnung auf, als Brodie Dupont nach einem Petersen-Schuss bei Überzahl aus Kurzdistanz traf. Bis zum Torjubel dauerte es aber eine Weile, denn die Unparteiischen glaubten, Duponts Schlittschuh sei im Spiel gewesen (28.).

Iserlohn Roosters – Augsburger Panther 1:2 (0:1, 1:1, 0:0)

Iserlohn drängte nun auf den Ausgleich, startete auch immer wieder vielversprechende Angriffe, aber der finale, erfolgreiche Abschluss gelang nicht. So scheiterte Blank an Keller, ebenso kurz vor der Pause Petersen. Dazwischen lagen ein Konter von Ivan Ciernik (klasse gestoppt von Ryan Button) und zwei tolle Reflexe von Lange (39.), als Colten Teubert kurzzeitig angeschlagen nur durch das Verteidigungsdrittel humpeln konnte.

Zu Beginn des letzten Drittels musste Iserlohn zunächst eine Unterzahlphase überstehen, hatte dann aber vier Minuten einen Mann mehr auf dem Eis. Zwar setzten sich die Heimischen fest, aber Augsburg zog vor dem Tor ein enges Abwehrviereck auf, da gab es kaum ein Durchkommen, und Distanzschüsse erwiesen sich häufig als „Rohrkrepierer“, die beste Gelegenheit vergab Dylan Wruck (49.). Das Pasanen-Team steckte jedoch in dieser immer noch schnellen Partie gegen weiterhin bei Kontern gefährliche, die Entscheidung suchende Panther nicht auf, glich Schwachpunkte mit Einsatz aus und fuhr Angriff auf Angriff. Chris Connolly scheiterte an Keller (52.), Macek am Pfosten (55.). Auf der Gegenseite hob Da Silva die Scheibe an die Latte. Auch der Einsatz eines sechsten Feldspielers brachte nichts, die zweite Heimniederlage war perfekt..