Wolfsburg. . Die Roosters haben derzeit den Rückwärtsgang eingelegt. Nach fünf Siegen in Folge kassierten sie nun in Wolfsburg die dritte Niederlage in Serie. Vor allem ein schwaches erstes Drittel trug dazu bei. Im Schlussabschnitt holten sie zwar auf, aber zum Ausgleich reichte es dann doch nicht mehr.

EHC Grizzly Adams Wolfsburg - Iserlohn Roosters 3:2 (1:0, 1:0, 1:2). Die Gäste kamen schleppend aus den Startlöchern. Schon nach vier Minuten gab es durch Ex-Rooster Tyson Mulock einen ersten Warnschuss an das Gestänge. Und in Überzahl gingen die Gastgeber dann in Führung. Eine präzise Mulock-Vorlage netzte Matt Dzieduszycki ein, Mathias Lange hatte im IEC-Kasten keine Chance.

Wolfsburg dominierte das erste Drittel und profitierte dabei auch von zahlreichen Hinausstellungen gegen die Blau-Weißen, die sich in der Schlussphase von Abschnitt eins 90 Sekunden lang erfolgreich einer 3:5-Unterzahl widersetzten. Keine Frage, die Führung der Niedersachsen war verdient, das zeigte allein deren Schussbilanz (11:3). Die besten Chancen beim Pasanen-Team boten sich bis dahin Brooks Macek (4.) und Dylan Wruck, der aus vollem Lauf abzog, aber über das Tor schoss (13.).

Mit veränderten Reihen ging es ins zweite Drittel. IEC-Trainer Jari Pasanen hatte auf drei Angriffsreihen umgestellt, Jeff Giuliano ging in die Abwehr, Collin Danielsmeier und Marko Friedrich pausierten. Aber ausgerechnet Giuliano leitete das zweite Gegentor ein, als er von Aleksander Polaczek verladen wurde und der EHC-Stürmer sein Solo erfolgreich gegen Lange abschloss (24.).

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Wenig später hatten die Gäste den Jubel auf den Lippen, denn Kapitän Alex Foster hatte getroffen, doch die Schiris überzeugten sich per Videobeweis davon, dass das Gehäuse zuvor verschoben worden war. Es blieb beim 0:2. Aber Iserlohn machte nun deutlich mehr Druck und kam am Ende des zweiten Drittels auf eine Bilanz von 12:5 Schüssen - das sah deutlich besser aus als zu Beginn. Giuliano verzog jedoch knapp (31.), bei Überzahl war für Nick Petersen der Winkel zu spitz (37.). Auch Derek Whitmore scheiterte am guten Sebastian Vogl. Dazwischen lag nach einem Fehler von Chris Connolly ein Unterzahlkonter, doch Dzieduzycki wurde von Lange gestoppt.

Denkbar ungünstig begann der Schlussabschnitt. Denn schon nach 14 Sekunden musste Lange die Scheibe erneut aus dem Tor holen. Beim Sololauf von Jeff Likens vom Mittelbully weg war der IEC-Goalie chancenlos. Aber die Waldstädter zeigten sich keinesfalls von diesem 0:3 geschockt und setzten kampfstark nach. Sie mussten aber mehrfach das vierte Gegentor befürchten, u. a. durch Polaczek, der jedoch stark von Lange gestoppt wurde, auch gegen Dzieduszycki klärte der Schlussmann souverän.

17:3-Schussstatistik zu Gunsten der Roosters

Iserlohns Offensivaktionen wurden nun immer zwingender - mit Erfolg. Denn Connolly profitierte vom Hybrid Icing, erlief sich die Scheibe und überwand Vogl aus nahezu unmöglichem Winkel (50.). Das war das Signal zur Generaloffensive mit einer Vielzahl von Chancen fast im Minutentakt. Und diese Angriffsbemühungen wurden auch belohnt. Denn nachdem sich Whitmore energisch durchgesetzt hatte, landete seine Vorlage bei Colten Teubert an der blauen Linie, und der zog mit einem mächtigen Schuss ab. Nach 55 Minuten war das Match wieder offen.

Der IEC riskierte daraufhin noch mehr, konnte die Gegenstöße der Hausherren abblocken und hatte in der Schlussphase Überzahl, als Likens in der letzten Minute in die Kühlbox musste. Aber die Wolfsburger lösten dieses Unterzahlproblem erfolgreich, immer wieder drängten sie ihre Gegenspieler an die Bande und ließen sie nicht zum Aufbau kommen, so dass es für die Roosters trotz seine 17:3-Schussstatistik nicht mehr zum Ausgleich reichte.

  • Teams, Tore, Trainerstimmen
  • EHC GA Wolfsburg: Vogl - Hambly, Likens; Wurm, Bina; Meirandres, Schaus; Lindlbauer, Keller - Aubin, Rosa, Mulock; Dzieduszycki, Voakes, Milley; Höhenleitner, Fauser, Polaczek
  • Iserlohn Roosters: Lange - Button, Lavallée; Orendorz, Teubert; Danielsmeier, Liwing - Raedeke, Whitmore, Macek; Dupont, Foster, Giuliano; Wruck, Connolly, Petersen; Bassen, Friedrich, Blank
  • Tore: 1:0 (11:03) Dzieduszycki (Milley, Mulock/5-4), 2:0 (23:16) Pola­czek (Höhenleitner, Schaus), 3:0 (40:14) Likens (Rosa, Aubin), 3:1 (49:49) Connolly (Button, Raedeke), 3:2 (54:46) Teubert (Whitmore, Bassen)
  • Schiedsrichter: Bauer (Nürnberg)/Brill (Zweibrücken)
  • Strafen: Wolfsburg 10, Iserlohn 12 -
  • Zuschauer: 1738
  • Pavel Gross (Wolfsburg): „Wir wussten, dass die Roosters sehr gut und kampfstark sind. Iserlohn ist nicht gut aus den Startblöcken gekommen, aber wir wollten in dieser Phase zu schön spielen. Im zweiten Drittel war Iserlohn besser. Kompliment an mein Team, das in der Schlussphase ruhig geblieben ist, die Schüsse geblockt und wenig Rebounds zugelassen hat.“
  • Jari Pasanen (Iserlohn): „Am Anfang haben wir nicht so gut gespielt wie gewohnt und zu viele Strafen bekommen. So sind wir nicht in den Rhythmus gekommen. Wir haben uns keine zwingenden Chancen herausspielen können, zweimal die Scheibe verloren und danach Tore kassiert. Mit drei Reihen konnten wir dann mehr Druck aufbauen. Alle haben gekämpft.“