Dortmund. Jamie Gittens trifft für den BVB auch in Gladbach wieder. Das Spiel zeigt aber auch, dass er Dortmund nicht allein helfen kann.
Jamie Gittens wollte nichts sagen, zumindest nicht bei den deutschen Medien. Schnurstracks ging Borussia Dortmunds Flügelspieler durch den grün beleuchteten Spielertunnel des Borussia-Parks und bog dann aus seiner Sicht rechts ab in die Gästekabine. Sein Arbeitstag war damit beendet.
Gittens lieferte zuvor mal wieder im richtigen Moment ab, der 20-Jährige ist derzeit die BVB-Lebensversicherung. Wie schon gegen Bayern München am vergangenen Wochenende (1:1) schoss der Engländer das einzige Dortmunder Tor des Abends. Unwiderstehlich dribbelte Gittens in der 64. Minute von der linken Seite in den Strafraum, legte sich den Ball auf den starken rechten Fuß und knallte ihn unter die Latte.
BVB: Pascal Groß lobt Jamie Gittens
Noch dem Rasen, auf dem Gittens sein fünftes Liga-Tor in dieser Saison schoss, sprach er für die internationalen Partner der Bundesliga in die Kameras. „Meine Mitspieler bringen mich dazu, dass ich härter trainiere“, sagte er. Sein aktuelles Erfolgsgeheimnis? „Dass auf dem Feld selbstbewusster bin.“ Einer dieser Teamkollegen ist Pascal Groß. „Er hat das super gemacht. Das Eins-gegen-Eins ist seine Riesenstärke“, meinte Groß, 13 Jahre älter als Gittens. Der Mittelfeldspieler führte weiter aus: „In diese Position wollen wir ihn kriegen. Wenn wir den Ball schnell laufen lassen und der Gegner keine Chance hat, zu doppeln, dann ist er sehr stark.“
Andererseits hatte das 1:1 (0:0) in Gladbach auch gezeigt, dass Shootingstar Gittens die Dortmunder Mannschaft nicht allein tragen kann. Zur ganzen Wahrheit gehört ja auch, dass es Phasen in diesem Spiel gab, in den der englische U21-Nationalspieler abtauchte, in denen er auch wieder zu verschnörkelt spielte. Er ist zweifellos einer der Hoffnungsträger, dessen Schultern eine hohe Last tragen. Aber einer reicht nicht. Nur: Wer könnten die anderen sein?
BVB: Adeyemi könnte helfen, Duranville stagniert, Beier verletzt
Serhou Guirassy erlebt auch aufgrund eines Infekts einen ersten kleinen Durchhänger. Julian Brandt ist verletzt, möglicherweise kehrt er für das Champions-League-Spiel am Mittwoch gegen den FC Barcelona zurück. Karim Adeyemi ist gerade erst wieder im Mannschaftstraining, er benötigt noch Zeit. Julien Duranville stagniert, Maximilian Beier hat sich in Gladbach verletzt. Und Donyell Malen wirkt längst so, als hätte er mit dem Kapitel BVB abgeschlossen. Vorerst muss es Gittens richten.
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