Die Organisatoren in Tokio richten sich auf einen Taifun ein. Derweil werden bei den Olympischen Spielen die ersten Medaillen vergeben.

  • Die Straßenradfahrer sind ausnahmweise privilegiert. Bei den Wettkämpfen bei den XXXII. Olympischen Spiele in Tokio drängelten sich trotz der Stadt im Ausnahmezustand Zuschauer an der Strecke.
  • Nach einer Eröffnungsfeier ohne großen Pomp am Freitag geht es in Tokio ins erste Wettbewerbswochenende. Sorgen bereitet den Olympiamacher ein aufziehender Sturm. Wetter-Experten erwarten einen Taifun.

Sicher ist allerdings: In unserem Olympia-Newsblog verpassen Sie nichts. In diesem Artikel informieren wir Sie fortlaufend über alle Entscheidungen und alles Wichtige zu den Spielen in Tokio.

Deutsche Turner im Team-Finale - Dauser und Herder in Endkämpfen

ie deutschen Turner haben sich bei den Olympischen Spielen in Tokio für das Mannschaftsfinale qualifiziert. Das Quartett Lukas Dauser (Unterhaching), Andreas Toba (Hannover), Nils Dunkel (Erfurt) und Philipp Herder (Berlin) sammelte am Samstag in der Mehrkampf-Qualifikation 249,929 Punkte und zog damit als Sechstes ins Team-Finale am Montag ein. Bei den Spielen 2012 und 2016 war die Riege des Deutschen Turner-Bundes (DTB) jeweils Siebter geworden.

Bester der Riege war der deutsche Mehrkampf-Meister Dauser, der für seine Übungen am Boden, dem Pauschenpferd, den Ringen, beim Sprung, am Barren und am Reck 83,731 Punkte bekam. Damit erreichte er als 20. zugleich das Finale im Einzel-Sechskampf. Auch Herder zog mit 82,432 Punkten überraschend ins Finale ein. Zudem zog Dauser mit 15,733 Punkten als Zweiter in den Endkampf der besten Acht am Barren ein und kann sich Medaillenhoffnungen machen.

Dressur: Glänzender Auftakt durch Jessica von Bredow-Werndl

Jessica von Bredow-Werndl hat bei den Olympischen Spielen in Tokio am Samstag für einen glänzenden Auftakt der deutschen Dressur-Mannschaft gesorgt. Die 35-Jährige aus Tuntenhausen zeigte mit ihrer Stute Dalera den besten Ritt des Tages. Für den Grand Prix erhielt sie 84,379 Prozenpunkte. Das zweitbeste Ergebnis erzielte Cathrine Dufour aus Dänemark mit Bohemian (81,056). Der Grand Prix ist die Qualifikation für den Teamwettbewerb am Dienstag und das Einzel am Mittwoch.

Am Sonntag reiten Dorothee Schneider aus Framersheim mit Showtime und Isabell Werth aus Rheinberg mit Bella Rose in der zweiten Hälfte des Starterfeldes für das deutsche Team. Die Mannschaften bestehen nach dem neuen Reglement in Tokio - anders als bisher - nur aus drei Paaren. Alle Ergebnisse zählen, das bei EM und WM übliche Streichergebnis entfällt.

Hockey: Klarer Sieg der Männer über Kanada

Die deutschen Hockey-Männer sind mit einem Kantersieg in ihre Medaillen-Mission in Tokio gestartet. Die Mannschaft von Bundestrainer Kais al Saadi hatte im Auftaktspiel beim souveränen 7:1 (4:1) gegen Außenseiter Kanada keine Probleme. Damit sammelte der Olympiasieger von 2008 und 2012 auf dem Weg zum fünften Edelmetall in Folge eine gehörige Portion Selbstvertrauen.

Schwimmer Mühlleitner überrascht als Vorlaufschnellster

Henning Mühlleitner hat als erster deutscher Schwimmer bei den Olympischen Spielen in Tokio überraschend als Vorlaufschnellster das Finale erreicht. Der Sportler aus Neckarsulm schlug am Samstag im Vorlauf über 400 Meter Freistil in klarer persönlicher Bestzeit von 3:43,67 Minuten an. Lukas Märtens (Magdeburg) verpasste den Endlauf als Zwölfter. Das Finale über die Strecke, auf der Paul Biedermann immer noch den Weltrekord hält, findet in der Nacht von diesem Samstag auf Sonntag statt.

Judoka Takato holt erstes Olympia-Gold für Japan

Judoka Naohisa Takato hat Gastgeber Japan die erste Goldmedaille bei den Olympischen Spielen von Tokio beschert. Der 28-Jährige gewann am Samstag in der legendären Kampfsporthalle Nippon Budokan das Finale in der Gewichtsklasse bis 60 Kilogramm gegen Yang Yung Wei aus Taiwan. Der dreimalige Weltmeister setzte sich in der Verlängerung durch Bestrafungen seines Kontrahenten mit Ippon durch. Mit nun insgesamt 40. Olympia-Goldmedaillen ist Japan die mit Abstand erfolgreichste Nation im Judo.

Lagenschwimmer Heidtmann verpasst Olympia-Finale

 Jacob Heidtmann schaut enttäuscht auf die Anzeigetafel
Jacob Heidtmann schaut enttäuscht auf die Anzeigetafel © dpa | Unbekannt

Als erster Starter der deutschen Schwimmer bei den Olympischen Spielen in Tokio hat Jacob Heidtmann das Finale über 400 Meter Lagen verpasst. Der 26-Jährige schlug am Samstag im Tokyo Aquatics Centre nach 4:12,09 Minuten, und damit nur eine Hundertstelsekunde über seinem deutschen Rekord an. Insgesamt bedeutete das Rang zwölf, knapp zwei Sekunden fehlten für den Finaleinzug.

Tennis-Doppel Zverev/Struff erreicht Achtelfinale

Alexander Zverev ist im Doppel-Wettbewerb ein erfolgreicher Start bei den Olympischen Spielen in Tokio gelungen. Der beste deutsche Tennisspieler gewann am Samstag mit Jan-Lennard Struff etwas überraschend gegen die an fünf gesetzte polnische Paarung Hubert Hurcacz und Lukasz Kubot 6:2, 7:6 (7:5). Nächste Gegner des deutschen Duos sind entweder die Kasachen Alexander Bublik/Andrej Golubew oder die Franzosen Jeremy Chardy/Gael Monfils.

Die Tennisprofis Alexander Zverev (r) und Jan-Lennard Struff beim Doppelmatch gegen die Polen Hurkacz/Kubot.
Die Tennisprofis Alexander Zverev (r) und Jan-Lennard Struff beim Doppelmatch gegen die Polen Hurkacz/Kubot. © dpa | Unbekannt

Boxer Shadalov in erster Olympia-Runde ausgeschieden

 Der deutsche Federgewichts-Boxer Hamsat Shadalov ist bei den Olympischen Spielen in der ersten Runde ausgeschieden. Der 22 Jahre alter Berliner unterlag am Samstag dem Argentinier Mirco Cuello knapp nach Punkten - nach drei Runden fiel die Entscheidung der fünf Schiedsrichter am Ring mit 3:2 für den Südamerikaner aus. Shadalov von Hertha BSC gab in Japan seine Debüt bei Sommerspielen.

Der in Grosny geborene Boxer mit dem Spitznamen «Tschetschenischer Wolf» war einer von drei Deutschen in Japan: Neben dem Athleten der Klasse bis 57 Kilogramm sind noch die Kölnerin Nadine Apetz (-69 kg) und Schwergewichtler Ammar Abduljabbar (-91 kg) aus Hamburg dabei.

Auch Borger/Sude starten mit Niederlage

Die Beachvolleyballerin Julia Sude versucht, den gegnerischen Block mit einer Angriffsfinte zu überwinden
Die Beachvolleyballerin Julia Sude versucht, den gegnerischen Block mit einer Angriffsfinte zu überwinden © Getty | Unbekannt

 Die beiden deutschen Duos bei den Beachvolleyballerinnen sind jeweils mit einer Niederlage gegen Schweizerinnen ins olympische Turnier gestartet. Karla Borger und Julia Sude aus Stuttgart unterlagen den Europameisterinnen Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré am Samstag 1:2 (8:21, 23:21, 6:15) und stehen in der schweren Gruppe A schon etwas unter Druck. Zuvor hatten Olympiasiegerin Laura Ludwig und ihre Partnerin Margareta Kozuch gegen die WM-Vierten Tanja Hüberli und Nina Betschart umkämpft 1:2 (25:23, 20:22, 14:16) verloren.

Deutsche Handballer verlieren Auftakt gegen Spanien

Deutschlands Handballer sind mit einer Niederlage in das Olympia-Turnier gestartet. Die DHB-Auswahl verlor ihr erstes Vorrundenspiel am Samstag in Tokio gegen Europameister Spanien mit 27:28 (13:12). Bester Werfer für das Team von Bundestrainer Alfred Gislason war Steffen Weinhold mit fünf Toren. Nächster deutscher Gegner in der Gruppe A ist am kommenden Montag Argentinien. Die Südamerikaner unterlagen zum Auftakt dem Rekord-Weltmeister Frankreich mit 27:33. Der EM-Dritte Norwegen siegte gegen Brasilien mit 27:24. Die besten vier Mannschaften erreichen das Viertelfinale.

Ecuadorianer Carapaz gewinnt Gold im Straßenrennen

Der Tour-de-France-Dritte Richard Carapaz hat die Goldmedaille im olympischen Straßenradrennen gewonnen. Der 28-Jährige aus Ecuador holte sich am Samstag auf dem schweren Kurs nach 234 Kilometern und fast 5000 Höhenmetern den Sieg vor dem Belgier Wout van Aert und dem slowenischen Tour-Champion Tadej Pogacar.

Das auf drei Starter reduzierte deutsche Team spielte im Finale keine Rolle mehr. Der deutsche Meister Maximilian Schachmann musste kurz vor Schluss abreißen lassen und belegte den zehnten Platz. Am Freitag war Teamkollege Simon Geschke positiv auf Corona getestet worden und wurde daraufhin von dem Rennen ausgeschlossen. Sein Zimmerkollege Emanuel Buchmann erhielt erst nach einem negativen PCR-Test in der Nacht die Starterlaubnis, war aber im Rennen chancenlos.

Sportschütze Christian Reitz verpasst Medaille knapp

Sportschütze Christian Reitz beim Wettkampf
Sportschütze Christian Reitz beim Wettkampf © dpa | Unbekannt

 Es war knapp! Sportschütze Christian Reitz hat in Tokio die erste Medaille für das deutsche Olympia-Team verpasst. Der Schnellfeuer-Olympiasieger von Rio kam am Samstag mit der Luftpistole über die Zehn-Meter-Distanz auf Platz fünf. "Ich bin sehr, sehr zufrieden", sagte er. Reitz schaffte ein gelungenes Warmup für die geplante Gold-Mission Anfang August in seiner Paradedisziplin.

In seiner Zweitdisziplin Luftpistole verblüffte Reitz, hatte mit der Medaillen-Entscheidung am Ende aber nichts mehr zu tun. Gold ging an den Iraner Java Foroughi, Silber an den Serben Damir Mikec, Bronze holte der Chinese Wei Pang. «Das war ein wirklich guter Wettkampf und ein starker Auftakt hier», sagte Trainerin Barbara Georgi.

Reitz selbst hatte an seinem Olympia-Debüt mit der Luftpistole nicht viel auszusetzen. "Es war ein schwieriger Wettkampf, ich hatte immer einige Wackler und musste immer wieder neu hineinfinden. Vom Ergebnis war ich positiv überrascht.

Ludwig/Kozuch starten mit Niederlage ins Beach-Turnier

Beachvolleyball-Olympiasiegerin Laura Ludwig und ihre Partnerin Margareta Kozuch sind mit einer knappen Niederlage in das olympische Turnier in Tokio gestartet. Gegen die WM-Vierten Tanja Hüberli und Nina Betschart gab es am Samstag ein umkämpftes 1:2 (25:23, 20:22, 14:16). Weil das tschechische Duo wegen des positiven Corona-Tests bei Marketa Slukova nicht teilnehmen kann, ist die Ausgangslage für Ludwig/Kozuch vor dem zweiten Gruppenspiel gegen die Japanerinnen Megumi Murakami/Miki Ishii am Montag weiterhin nicht schlecht. Die beiden besten Gruppendritten ziehen direkt ins Achtelfinale ein, die vier anderen spielen zwei weitere Plätze untereinander aus.

TV-Quote: Nur zwei Millionen sehen Eröffnungsfeier

Die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele hat in Deutschland viele Menschen vor den Fernseher gelockt. Durchschnittlich 2,07 Millionen TV-Zuschauer hatte die rund fünfstündige ZDF-Übertragung aus Tokio, die am Freitag zur Mittagszeit begonnen hatte. Der Marktanteil lag bei 23,0 Prozent und damit weit über dem Senderdurchschnitt. Im Vergleich zu Olympia-Eröffnungen in ähnlichen Zeitzonen ist das ein geringes TV-Interesse.

Die Eröffnungsfeier der Spiele 2008 in Peking hatten 7,72 Millionen Fernsehzuschauer in der ARD verfolgt. Der Marktanteil lag damals bei 52,3 Prozent. Der Zeitunterschied zwischen Peking und Tokio beträgt eine Stunde.

Aufgrund der Zeitverschiebung nicht vergleichbar ist die Einschaltquote der bisher letzten Sommerspiele in Rio de Janeiro. Die Eröffnungsfeier in Brasilien hatte mitten in der deutschen Nacht 1,87 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 29,1 Prozent.

Japans Turn-Superstar scheitert schon in der Qualifikation

Ausgeschieden: Japans Turn-Star Kohei verlor während seiner Reckübung den Halt. Am Barren trat der 32-Jährige in der Folge nicht mehr an.
Ausgeschieden: Japans Turn-Star Kohei verlor während seiner Reckübung den Halt. Am Barren trat der 32-Jährige in der Folge nicht mehr an. © dpa | Unbekannt

Der japanische Turn-Superstar Kohei Uchimura ist bei den Olympischen Spielen in Tokio überraschend bereits in der Qualifikation ausgeschieden. Der Mehrkampf-Olympiasieger von 2012 und 2016 verlor während seiner Reckübung den Halt. Am Barren trat der 32-Jährige in der Folge nicht mehr an. Uchimura beendet nach den Spielen in seinem Heimatland seine Karriere.

Struff gewinnt sein Auftakt-Match

Tennisprofi Jan-Lennard Struff hat sich bei den Olympischen Spielen in Tokio den Einzug in die zweite Runde gesichert. Der 31 Jahre alte Sauerländer gewann am Samstag sein Auftaktmatch gegen den Brasilianer Thiago Monteiro 6:3, 6:4 und ermöglichte sich damit ein wahrscheinliches Duell mit dem Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic. Der serbische Goldmedaillen-Favorit ist Struffs Zweitrunden-Gegner, sofern er seine Aufgabe gegen den Außenseiter Hugo Dellien aus Bolivien meistert. Zuvor war bei den Damen Anna-Lena Friedsam erfolgreich in das Turnier gestartet, im Herren-Doppel sind Kevin Krawietz und Tim Pütz weiter.

Säbelfechter enttäuschen: Auch Hartung und Szabo draußen

 Die deutschen Säbelfechter um Athletensprecher Max Hartung haben die erhoffte Einzelmedaille bei den Olympischen Spielen in Tokio verpasst. Hartung unterlag im Achtelfinale dem Iraner Ali Pakdaman in der Makuhari Messe-Halle B am Samstag mit 9:15. Sein Teamkollege Matyas Szabo verlor in der Runde der letzten 16 mit 13:15 gegen den Russen Kamil Ibragimow. Dieser hatte im Sechzehntelfinale zuvor schon den dritten deutschen Starter, Benedikt Wagner, besiegt.

Badminton: Knappe Niederlage gegen Favoriten aus China

Das deutsche Badminton-Mixed Isabel Herttrich und Mark Lamsfuß ist mit einer knappen Zweisatzniederlage ins olympische Turnier gestartet. Gegen die an Position zwei gesetzten Chinesen Huang Dong Ping und Wang Yi Lyu verlor das Duo mit 22:24, 17:21. Im ersten Durchgang hatten die Deutschen einen Satzball vergeben. "Wir waren auf einem sehr hohen Level. Es ist schade, dass wir die Chance nicht nutzen konnten", sagte Lamsfuß nach der Partie. Er sei im ersten Satz etwas nervös gewesen. Lamsfuß nimmt genau wie Isabel Herttrich erstmals an Olympischen Spiele teil.

Rio-Olympiasieger Reitz erreicht Finale mit der Luftpistole

Schnellfeuer-Olympiasieger Christian Reitz hat das olympische Finale mit der Luftpistole über die Zehn-Meter-Distanz erreicht. Der 34-jährige Polizeioberkommissar aus Regensburg, der für den SV Kriftel an den Start geht, überzeugte am Samstag auf der Asaka Shooting Range in seiner Zweitdisziplin mit 584 Ringen in der Qualifikation. Damit erreichte er als Dritter das Finale der besten Acht. Für den gebürtigen Sachse aus Löbau, der in seiner Spezialdisziplin Schnellfeuerpistole Goldanwärter ist, wäre es der erste große Erfolg mit der Luftpistole auf olympische Bühne. Zuletzt holte er bei den Europaspielen 2019 in Minsk mit seiner Ehefrau Sandra im Luftpistolen-Mixed-Team die Bronzemedaille.

Deutschland-Achter direkt im Finale

Der Deutschland-Achter hat seine Gold-Ambitionen mit dem direkten Finaleinzug bei den Olympischen Spielen untermauert und wie die anderen deutschen Boote am zweiten Renntag in Tokio überzeugt. Das Paradeboot des Deutschen Ruder-Verbandes zog am Samstag bei erneut drückender Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit auf den letzten Metern des Vorlaufs auf dem Sea Forest Waterway noch an den lange führenden US-Ruderern vorbei und sicherte sich Platz eins. «Man muss schon auf sehr hohem Niveau und in guter Verfassung sein, um so ein Ding abzufackeln, wie wir das heute gemacht haben. Das war sicherlich eine sehr, sehr gute Leistung», sagte Trainer Uwe Bender.

Erfolgreicher Start für deutsches Tischtennis-Team

Das deutsche Tischtennisteam Petrissa Solja und Patrick Franziska in Aktion.
Das deutsche Tischtennisteam Petrissa Solja und Patrick Franziska in Aktion. © Getty | Unbekannt

Das Duo Petrissa Solja und Patrick Franziska hat dem deutschen Tischtennis-Team einen erfolgreichen Start in die Olympischen Spiele in Tokio beschert. Bei der Olympia-Premiere des Mixed-Team-Wettbewerbs erreichten die 27-jährige Berlinerin und der 29-Jährige aus Saarbrücken ohne größere Probleme das Viertelfinale. Gegen die Kubaner Daniela Fonseca und Jorge Campos setzte sich das Duo am Samstag im Achtelfinale in Tokio mit 4:0 durch. Es war der erste Auftritt für das deutsche Tischtennis-Team bei den Spielen.

Tennisspielerin Friedsam erreicht in Tokio zweite Runde

Anna-Lena Friedsam erfrischt sich während ihres Erstrundenspiels in Tokio. Zur Abkühlung legt sich Friedsam einen Beutel mit Eis auf den Kopf.
Anna-Lena Friedsam erfrischt sich während ihres Erstrundenspiels in Tokio. Zur Abkühlung legt sich Friedsam einen Beutel mit Eis auf den Kopf. © dpa | Unbekannt

Anna-Lena Friedsam ist als erste Deutsche im Einzel-Wettbewerb des olympischen Tennis-Turniers von Tokio in die zweite Runde eingezogen. Bei ihrem Olympia-Debüt rang die 27-Jährige aus Andernach am Samstag die Britin Heather Watson 7:6 (7:5), 6:3 nieder. In der zweiten Runde trifft die Nachrückerin auf die favorisierte Russin Anastasia Pawljutschenkowa.

Die Neumünsteranerin Mona Barthel hatte sich zuvor gleich zum Auftakt aus dem Wettbewerb verabschiedet. Am Sonntag bestreitet noch die Metzingerin Laura Siegemund ihre Erstrundenpartie, steht gegen die an Position vier gesetzte Ukrainerin Jelina Switolina aber vor einer sehr schwierigen Aufgabe.

Alle drei deutschen Tennis-Damen sind klare Außenseiterinnen im olympischen Tennis-Turnier. Angelique Kerber, die 2016 in Rio de Janeiro Silber geholt hatte, hatte ihre Teilnahme verletzungsbedingt abgesagt.

Taifun auf Kurs Richtung Olympia-Stadt Tokio

Japans Olympia-Macher bereiten sich auf einen Taifun vor. Der Wirbelsturm - der achte der Saison - bewegte sich am Samstag über dem Pazifik Richtung der japanischen Hauptinsel Honshu und droht voraussichtlich am 27. Juli in der Region Kanto mit der Hauptstadt Tokio auf Land zu treffen. Für diesen Fall werde man entsprechende Maßnahmen treffen, sagte Masa Takaya, Sprecher des japanischen Olympia-Organisationskomitees. So habe man bereits die ursprünglich für Montag geplanten Ruderrennen verlegt. Es sei nichts ungewöhnliches, dass es aufgrund von Wetterbedingungen zu Änderungen im Ablaufplan komme, das habe es auch bei früheren Olympischen Spielen gegeben. Der Vorteil bei Taifunen sei, dass anders als bei Erdbeben der Verlauf eines Wirbelsturms eingeschätzt werden könne.

Chinesin Yang holt erstes Gold bei den Spielen in Tokio

Die chinesische Schützin Qian Yang hat im Luftgewehr über die Zehn-Meter-Distanz die erste Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Tokio geholt. Auf der Asaka Shooting Range setzte sie sich am Samstag im Finale der besten Acht mit einem olympischen Rekord von 251,8 Ringen gegen die Russin Anastasia Galaschina durch. Dritte wurde die Schweizerin Nina Christen. Jolyn Beer vom SV Lochtum verpasste als 17. der Qualifikation das Finale. Die Olympia-Debütantin gilt im Dreistellungskampf mit dem Kleinkaliber-Gewehr als Medaillenanwärterin.

Deutsche Judokas Menz und Plafky ausgeschieden

Die deutschen Judokas Katharina Menz und Moritz Plafky sind bei den Olympischen Spielen in Tokio gleich in ihren ersten Kämpfen ausgeschieden. Die 30 Jahre alte Menz aus Backnang unterlag am Samstag der Chilenin Mary Dee Vargas Ley in der Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm in der Verlängerung durch Waza-ari. Dies ist die zweithöchste Wertung im Judo nach Ippon. Der 25 Jahre alte Plafky aus Hennef verlor im berühmten Kampfsportzentrum Nippon Budokan in der japanischen Hauptstadt in der Klasse bis 60 Kilogramm gegen den Belgier Jorre Verstraeten ebenfalls im Golden Score mit Ippon.

Bogenschießen: Mixed-Team verliert in erster Runde

Die deutschen Bogenschützen sind bei den Olympischen Spielen im Mixed-Wettbewerb bereits nach dem ersten Schießen ausgeschieden. Michelle Kroppen und Florian Unruh verloren am Samstag im Yumenoshima Park mit ihrem olympischen Recurvebogen gegen die favorisierten Mexikaner 2:6 (35:37, 39:37, 35:36, 34:37).

"Wir sind mit dem Ziel hier hingegangen, gute Schüsse zu machen", sagte Kroppen. Dieses Ziel habe man verpasst. Vor allem der Wind machte der deutschen Paarung etwas zu schaffen. "Man muss wirklich aufpassen, weil er sich von Sekunde zu Sekunde verändert", berichtete die 25-Jährige nach der Niederlage. Für die kommenden Wettbewerbe sei es wichtig, mutiger aufzutreten und sich von den äußeren Bedingungen nicht zu stark beeinflussen zu lassen. "Wir sollten vorher wissen, wo wir hinhalten und den Schuss dann auch durchziehen", sagte Kroppen.

Algerischer Judoka verweigert Kampf gegen Israeli

 Der algerische Judoka Fethi Nourine hat bei den Olympischen Spielen in Tokio seinen Auftakt-Kampf gegen einen Israeli verweigert und auf eine Teilnahme verzichtet. Der Internationale Judo-Verband nahm daraufhin am Samstag Ermittlungen gegen den 30 Jahre alten Sportler und dessen Trainer auf. Beide seien vorläufig suspendiert worden, eine Disziplinarkommission solle nun über weitere Folgen entscheiden, teilte der Weltverband IJF mit.

Nourine hätte in Tokio in der Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm am Montag in seinem ersten Kampf gegen den Israeli Tohar Butbul antreten sollen. Daraufhin äußerten sowohl der Athlet als auch der Trainer in algerischen Medien die Absicht, bei den Spielen nicht anzutreten und begründeten dies damit, nicht gegen einen Israeli kämpfen zu wollen.

17 neue Corona-Fälle bei Olympia

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Bei den Olympischen Spielen in Tokio haben die Organisatoren 17 weitere Corona-Fälle vermeldet. Damit stieg die Zahl der positiven Tests seit Beginn der Erfassung am 1. Juli auf insgesamt 123. Wie das Organisationskomitee in dem am Samstag veröffentlichten Tagesbericht bekanntgab, gehört zu den Betroffenen eine Athletin oder ein Athlet, die oder der nicht aus Japan kommt. Tags zuvor hatte die deutsche Olympia-Mannschaft ihren ersten Corona-Fall bekanntgegeben. Der Radsportler Simon Geschke war positiv auf das Virus getestet worden.

Die wichtigsten Infos zu den Olympischen Spielen in Tokio

Schützin Jolyn Beer verpasst Finale mit dem Luftgewehr

Schützin Jolyn Beer hat das Finale im Luftgewehr über die Zehn-Meter-Distanz verpasst. Die 27-Jährige kam am Samstag auf der Asaka Shooting Range auf Rang 17 der Qualifikation. Die Hauptgefreite der Bundeswehr, die für den SV Lochtum schießt, begann stark und leistete sich in Serie zwei und drei einige Unsicherheiten, ehe sie in der letzten Serie überzeugte. Die Olympia-Debütantin gilt im Dreistellungskampf mit dem Kleinkaliber-Gewehr als Medaillenanwärterin. 2018 holte sie in dieser Disziplin WM-Silber.

(dpa/sid/fs)