Essen/Tokio. Zehnmal Gold holten Deutsche Athleten bei Olympia 2021 - eine ernüchternde Bilanz. USA holt die meisten Olympiasiege. Der Medaillenspiegel.
Die deutsche Mannschaft kehrt aus Tokio mit der schlechtesten Olympia-Medaillenbilanz bei Sommerspielen seit der Wiedervereinigung in die Heimat zurück. Die Sportler und Sportlerinnen des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) gewannen bei den Olympischen Spielen in Japans Hauptstadt zehnmal Gold, elfmal Silber und 16 Mal Bronze.
Mit insgesamt 37 Medaillen gab es vor Abschluss der letzten Wettkämpfe ohne deutsche Chancen in der Abrechnung fünf Medaillen weniger als bei den Sommerspielen 2016 in Rio de Janeiro und vier weniger als beim bislang schlechtesten Abschneiden seit 1990. In Peking waren es 2008 insgesamt 41 Medaillen und damit genau halb so viele wie beim ersten Auftritt der gesamtdeutschen Mannschaft 1992 in Barcelona. Die Zahl der Medaillenentscheidungen war in Tokio dabei mit 339 um 33 im Vergleich zu Rio deutlich gestiegen.
Olympia-Medaillenspiegel: Rang acht für Deutschland
Informationen zum Medaillenspiegel:
Die Platzierungen im Medaillenspiegel sind nach der Anzahl der gewonnenen Goldmedaillen sortiert, gefolgt von der Anzahl der Silber- und Bronzemedaillen. Weisen zwei oder mehr Länder eine identische Bilanz der gewonnenen Medaillen auf, werden sie alphabetisch geordnet auf dem gleichen Rang geführt. Auch das IOC verwendet dieses System.
Olympia-Medaillenspiegel: In Rio holte Deutschland 17-mal Gold
Top-Favorit auf die meisten Goldmedaillen ist wieder einmal die USA. Schon 2016 bei den Spielen in Rio de Janeiro holten die Vereinigten Staaten die mit Abstand meisten Goldenen, 46 an der Zahl. Es folgten Großbritannien (27-mal Gold) und China (26-mal Gold). Deutsche Sportler holten 17-mal Gold, 10-mal Silber und 15-mal Bronze. Im Medaillenspiegel landete Deutschland damit auf Rang fünf.
Medaillenspiegel Tokio 2021: Medaillen aus Altmetall
Die rund 5000 Medaillen, die für Olympia 2021 in Tokio hergestellt worden sind, werden übrigens aus recycleten Edelmetallen gefertigt. Als Quellen für die Edelmetalle, deren Materialwert derzeit bei mehr als vier Millionen Euro liegen soll, dienten elektronische Altgeräte und Computerplatinen. Nach Angaben des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) nahmen insgesamt 1612 japanische Gemeinden an dem Projekt teil und sammelten zusammen 78.985 Tonnen Alt-Elektronik.
Mit der Aktion spart Japan zum einen hohe Kosten für die Edelmetalle und will zum anderen ein Zeichen für einen schonenden Umgang mit Rohstoffen setzen. „Erfolgreiche Olympioniken können sich also ihre Medaillen nicht nur mit Stolz, sondern ebenso mit einem guten Gewissen um den Hals hängen“, sagte Lochmann.
Und: Die Goldmedaillen sind übrigens nicht (mehr) aus purem Gold. Die begehrtesten Preise bei Olympia werden zu großen Teilen aus Silber gefertigt, jedoch dick mit Gold ummantelt. (rha mit sid)