Tokio/Essen. Am dritten Wettkampftag gibt es endlich die ersten Medaillen für Deutschland. Bogenschützinnen und Wasserspringerinnen jubeln.

  • Bei Olympia gibt es den ersten Weltrekord, einen weiteren prominenten Corona-Fall und die eine oder andere Überraschung. Das deutsche Team verpasst bei den XXXII. Olympischen Spielen in Tokio nur knapp die ersehnte Premieren-Medaille.
  • Corona bleibt bei den Spielen im Ausnahmezustand weiter Thema. Emanuel Buchmann, Zimmergenosse des mit Corona infizierten Simon Geschke reiste vorzeitig ab: Die Organisatoren melden zwei weitere Fälle.

Sicher ist allerdings: In unserem Olympia-Newsblog verpassen Sie nichts. In diesem Artikel informieren wir Sie fortlaufend über alle Entscheidungen und alles Wichtige zu den Spielen in Tokio. Hier gibt es den Blog vom Sonntag zum Nachlesen.

Deutsches Badminton-Mixed überrascht in Tokio

Das deutsche Mixed-Duo Mark Lamsfuß und Isabel Herttrich hat im zweiten Gruppenspiel des olympischen Badminton-Turniers in Tokio überrascht. Die Weltranglisten-13. besiegten am Sonntag nach 41 Minuten die Olympia-Zweiten von Rio, Chan Peng Soon und Goh Liu Ying aus Malaysia, mit 21:12, 21:15. Im Spiel gegen Tang Chun Man und Tse Ying Suet aus Hongkong soll am Montag der Einzug ins Viertelfinale geschafft werden.

Kai Schäfer ist hingegen mit einer Niederlage gestartet. Der 28-Jährige unterlag im ersten Gruppenspiel dem an Position 13 gesetzten Thailänder Kantaphon Wangcharoen mit 13:21, 15:21. Am Dienstag geht es für Schäfer im zweiten Gruppenspiel gegen den Engländer Toby Penty, zumindest die kleine Chance auf ein Weiterkommen zu wahren.

Basketball-Team der USA verliert gegen Frankreich

Rekord-Olympiasieger USA ist mit einer bitteren Niederlage ins olympische Basketball-Turnier gestartet. Der Topfavorit um Superstar Kevin Durant unterlag am Sonntag in Saitama dem WM-Dritten Frankreich zum Auftakt der Gruppenphase mit 76:83 (45:37). Durch die erste Pleite bei Olympia seit dem Halbfinale 2004 in Athen ist der 15-malige Goldmedaillengewinner im Kampf um das Viertelfinale gleich unter Zugzwang.

Damian Lillard (links) und die USA mussten sich bei Olympia gegen Frankreich geschlagen geben.
Damian Lillard (links) und die USA mussten sich bei Olympia gegen Frankreich geschlagen geben. © AFP

Trotz einer Acht-Punkte-Führung zur Halbzeit gaben die USA das dritte Viertel mit 11:25 ab und erlaubten Frankreich um Top-Scorer Evan Fournier von den Boston Celtics (28 Punkte) ein Comeback. Am Mittwoch (6.40 Uhr MESZ) treffen die USA in ihrer zweiten Vorrundenpartie auf die Iraner, die ihre erste Begegnung am Sonntag 78:84 gegen Tschechien verloren hatten.

Die Vorbereitung des Teams von Trainer Gregg Popovich hatte sich zuletzt schwierig gestaltet, in Testspielen gab es teils überraschende Niederlagen. Bradley Beal (Corona-Protokoll) und Kevin Love (Wadenverletzung) fielen zudem kurzfristig aus. Indessen waren Khris Middleton und Holiday von den Milwaukee Bucks sowie Devin Booker von den Phoenix Suns wegen ihrer Teilnahme an der NBA-Finalserie verspätet anreist, gegen die Franzosen aber dabei.

3:2 - Felix Uduokhai erlöst die dezimierte deutsche Elf

Die deutsche Fußball-Auswahl hat sich im zweiten Gruppenspiel gegen Saudi-Arabien zu einem mühevollen 3:2 (2:1) gezittert. Damit wahrte sie ihre Chance auf das Viertelfinale. Mit einem Erfolg im abschließenden Vorrundenspiel gegen die Elfenbeinküste am kommenden Mittwoch kann das Team von Trainer Stefan Kuntz das Weiterkommen aus eigener Kraft perfekt machen.

Dann fehlt allerdings Abwehrspieler Amos Pieper, der wegen einer Notbremse in der 67. Minute die Rote Karte sah. Nadiem Amiri (11.), Ragnar Ache (43.) und Felix Uduokhai (75.) erzielten in Yokohama die Treffer für die DFB-Auswahl, die sich gegen den Außenseiter sehr schwer tat.

Isabel Gose mit deutschem Rekord im Olympia-Endlauf

Isabel Gose hat in deutscher Rekordzeit den Endlauf über 400 Meter Freistil erreicht. Die 19-Jährige aus Magdeburg schlug am Sonntag im Vorlauf als insgesamt Sechste in 4:03,21 Minuten an und verbesserte damit die vier Jahre alte Bestmarke ihrer Teamkollegin Sarah Köhler um 0,75 Sekunden. Köhler startet bei den Sommerspielen nur über längere Distanzen. "Ich muss das erstmal sacken lassen", sagte Gose.

Brustschwimmerin Anna Elendt erreichte dagegen als 16. über 100 m das Halbfinale, in 1:06,96 Minuten schwamm sie zudem ihre zweitbeste Zeit auf dieser Strecke. Um aber eine Final-Chance zu haben, muss die Frankfurterin in der nächsten Runde ihren deutschen Rekord (1:06,50) knacken. Der Leipziger Marek Ulrich rechtfertigte seine Nachnominierung mit dem Halbfinal-Einzug über 100 m Rücken als 14.

IOC passt Regeln an: Maske darf bei Ehrung kurz weg

Bei Siegerehrungen dürfen die olympischen Medaillengewinner in Tokio nun doch für Fotos ihre Maske abnehmen. Dies teilte das Internationale Olympische Komitee am Sonntag mit. Das Protokoll sei in den Playbooks, den umfassenden Handbüchern für die Corona-Regeln bei den Sommerspielen, angepasst worden.

Konkret erklärte das IOC, dass Fotos ohne Mundnasenschutz nach dem Abspielen der Nationalhymne für den Sieger erlaubt sind, wenn die Athleten auf ihrem jeweiligen Treppchen Abstand voneinander halten. Ein gemeinsames Posieren für ein Gruppenfoto auf dem obersten Podest sei für 30 Sekunden erlaubt - da allerdings wieder mit Maske. Man wolle „den Athleten ein Pressefoto ermöglichen, das sie mit freiem Gesicht und mit ihren Emotionen während dieses einzigartigen Moments in ihrer Karriere zeigt“, teilte das IOC mit.

Aus gegen Tsitsipas: Kohlschreiber verpasst Überraschung

Trotz einer ansprechenden Leistung hat Tennis-Routinier Philipp Kohlschreiber den griechischen Mitfavoriten Stefanos Tsitsipas bei Olympia nicht stoppen können. Der 37 Jahre alte Augsburger zwang den French-Open-Finalisten in einen dritten Satz, verlor am Sonntagabend in Tokio aber mit 3:6, 6:3, 3:6.

Mit dem Aus von Kohlschreiber verpassten die deutschen Tennis-Herren knapp eine perfekte Erstrundenbilanz. Nach Jan-Lennard Struff zum Auftakt hatten zuvor am zweiten Turniertag auch Alexander Zverev und Dominik Koepfer den Zweitrunden-Einzug geschafft. Auch beide Doppel sind noch im Wettbewerb.

Auch Dressurreiterin Schneider erreicht das Einzel-Finale

Dorothee Schneider hat als zweite deutsche Dressurreiterin bei den Olympischen Spielen in Tokio mühelos das Einzel-Finale erreicht. Die 52-Jährige aus Framersheim gewann am Sonntag mit Showtime ihre Qualifikationsgruppe dank einer Prozentzahl von 78,820. Am Vortag hatte sich bereits Jessica von Bredow-Werndl als Gruppensiegerin für die Kür am Mittwoch (10.30 Uhr) qualifiziert.

Der Teamwettbewerb ist bereits am Dienstag (10.00 Uhr). Die Mannschaften bestehen nach dem neuen Reglement in Tokio - anders als bisher - nur aus drei Paaren. Alle Ergebnisse zählen, das bei EM und WM übliche Streichergebnis entfällt.

Deutsche Gruppe: Keine Tore zwischen Brasilien und Elfenbeinküste

Im Spiel zwischen Deutschlands Gruppengegnern Brasilien und Elfenbeinküste sind am Sonntag in Yokohama keine Tore gefallen. Die überlegenen Brasilianer, die nach einer Roten Karte für Douglas Luiz rund 65 Minuten in Unterzahl spielen mussten, ließen auf dem Weg zum ersehnten Olympia-Gold im Fußball erstmals Punkte liegen. Rund zehn Minuten vor Spielende wurde auch der Ivorer Eboue Kouassi mit Gelb-Rot vom Platz geschickt.

Frankreichs Fußballer feiern ersten Sieg

Frankreichs Fußballer haben sich mit einem 4:3 (0:0)-Zittersieg gegen Südafrika die Chance auf das Weiterkommen bei den Olympischen Spielen in Tokio erhalten. Nach der 1:4-Auftaktpleite gegen Mexiko bewahrte Teji Savanier die Franzosen am Sonntag in Saitama mit seinem Treffer in der zweiten Minute der Nachspielzeit vor einem weiteren Rückschlag. Zuvor gelang Routinier André-Pierre Gignac (57., 78., 86./Foulelfmeter) ein Dreierpack. Für Südafrika trafen Kobamelo Kodisang (53.), Evidence Makgopa (72.) und Teboho Mokoena (81.).

Slalomkanuten Tasiadis und Funk im Halbfinale

Die beiden Slalomkanuten Sideris Tasiadis und Ricarda Funk sind souverän ins olympische Halbfinale gepaddelt. Der 31-jährige Polizeibeamte aus Augsburg machte das Weiterkommen am Sonntag schon im ersten von zwei Vorläufen klar. Dabei fuhr der Olympia-Zweite von London 2012 fehlerfrei im 25-Stangen-Parcours im Kasai Canoe Slalom Centre. Das reichte am Ende für Platz sechs im Canadier. Die Finalläufe ab Semifinale finden an diesem Montag statt.

USA bei Team-Qualifikation hinter Russland

Die Turnerinnen der USA um Superstar Simone Biles haben in der Qualifikation für den Mannschafts-Mehrkampf den erwarteten Spitzenplatz verpasst. Der Olympiasieger von Rio de Janeiro und Top-Favorit musste sich am Sonntag bei den Olympischen Spielen in Tokio mit 170,562 Punkten und Platz zwei nach drei von fünf Gruppen hinter den Athletinnen des russischen Olympia-Komitees begnügen. Die Russinnen sammelten im Vierkampf aus Schwebebalken, Sprung, Stufenbarren und Boden 171,629 Punkte. Dritter im Zwischenklassement war China (166,863).

Bogenschießen: Deutsches Frauen-Team holt Bronze

Die deutschen Bogenschützinnen haben bei den Olympischen Spielen in Tokio im Team-Wettbewerb die Bronzemedaille gewonnen. Michelle Kroppen (Jena), Charline Schwarz (Feucht) und Lisa Unruh (Berlin) siegten am Sonntag im Yumenoshima Park im kleinen Finale gegen Belarus mit 5:1 (55:48, 53:51, 55:55). Letztmals hatte ein deutsches Frauen-Team in Sydney 2000 eine Medaille geholt.

Das Trio um Unruh, die 2016 in Rio mit Silber die erste deutsche Einzel-Medaille in dieser Sportart überhaupt geholt hatte, war zuvor im Halbfinale an den russischen Bogenschützinnen mit 1:5 gescheitert und hatte damit das Endspiel gegen Übermacht Südkorea verpasst.

Sensation im Straßenrennen: Österreicherin holt Gold

Die österreichische Radsportlerin Anna Kiesenhofer hat sensationell Olympia-Gold im Straßenrennen gewonnen. Die 30-Jährige setzte sich bei den Spielen in Tokio nach 137 km am Mount Fuji als Solistin vor der Niederländerin Annemiek van Vleuten durch. Bronze sicherte sich Elisa Longo Borghini aus Italien. Beste Deutsche wurde Lisa Brennauer (Kempten) als Sechste.

Es ist die erste österreichische Goldmedaille seit Kate Allen im Triathlon 2004 in Athen. Zuletzt hatte Adolf Schmal 1896 ebenfalls in Athen Gold für Österreich im Radsport geholt.

Tennis: Aus für Laura Siegemund in Runde zwei

Nach einem Marathon-Match ist Tennisspielerin Laura Siegemund bei den Olympischen Spielen in Tokio in der ersten Runde ausgeschieden. Die deutsche Nummer zwei musste sich am Sonntag bei anstrengender Hitze der an Position vier gesetzten Ukrainerin Jelina Switolina 3:6, 7:5, 4:6 geschlagen geben. Bei Temperaturen von mehr als 30 Grad durften die Spielerinnen zwischen dem zweiten und dritten Satz eine Auszeit von rund zehn Minuten nehmen.

Die 33 Jahre alte Metzingerin Siegemund ließ sich beim Stand von 0:3 im entscheidenden Durchgang behandeln. Von einem 1:5-Rückstand kam die deutsche Nummer zwei noch einmal auf 4:5 heran, musste sich dann aber nach 3:06 Stunden geschlagen geben.

Aus dem deutschen Damen-Trio steht damit nur Anna-Lena Friedsam aus Andernach in der zweiten Runde.

Seglerin Svenja Weger überrascht mit starkem Start

Mit zwei Top-Ergebnissen ist Seglerin Svenja Weger in die olympischen Regatten in Japan im Laser Radial gestartet. Nach Rang fünf und einem Wettfahrtsieg setzte sich die 27-Jährige aus Kiel am Sonntag zum Auftakt der Rennen in der Sagami-Bucht überraschend an die Spitze der mit 44 Booten größten aller zehn olympischen Flotten.

"Das erste Rennen habe ich nach Plan mit dem Trainer umsetzen können, das zweite war eher Freestyle", sagte Weger nach ihrer Olympia-Premiere. Angesichts der deutlichen Führung in der zweiten Wettfahrt habe sie viel Zeit gehabt, darüber nachzudenken, "was jetzt noch alles schiefengehen kann". Sie wisse aber, dass sie sich nicht verstecken muss: "Mein Speed stimmt."

Deutsches Badminton-Mixed überrascht in Tokio

Das deutsche Badminton-Mixed Mark Lamsfuß und Isabel Herttrich hat in Tokio im zweiten Gruppenspiel überrascht.
Die Weltranglisten-13. besiegten am Sonntag nach 41 Minuten die Olympia-Zweiten von Rio, Chan Peng Soon und Goh Liu Ying aus Malaysia, mit 21:12, 21:15. Im Spiel gegen Tang Chun Man und Tse Ying Suet aus Hongkong soll am Montag der Einzug ins Viertelfinale geschafft werden.

Organisatoren bemängeln Corona-Verstöße bei Siegerehrungen

Nach Umarmungen und Verstößen gegen das Maskengebot bei Olympia-Medaillenzeremonien im Schwimmen haben die Organisatoren der Tokio-Spiele an das Einhalten der Corona-Regeln erinnert. "Wir bitten und ermahnen jeden, die Regeln zu beachten, wer auch immer man ist", sagte Mark Adams, Sprecher des Internationalen Olympischen Komitees, am Sonntag. Nach der 4 x 100-Meter-Freistilstaffel der Frauen hatten die Teams aus Australien, Kanada und den USA auf dem Podium keine Maske getragen und wurden bei Umarmungen gesehen. Ähnliche Szenen gab es bei der Siegerehrung nach den 400 Meter Lagen der Männer.

"Es ist keine freundliche Bitte, sondern eine Verpflichtung, sowohl für den Sport wie auch für alle Beteiligten", sagte IOC-Sprecher Adams. Alle im Olympia-Umfeld seien gebeten, sich an die sogenannten Playbooks zu halten, die umfassenden Handbücher für die Corona-Regeln bei den Sommerspielen in Japan.

Wasserspringerinnen Hentschel und Punzel gewinnen Bronze

Die Wasserspringerinnen Lena Hentschel und Tina Punzel haben die erste Medaille für das deutsche Team bei den Olympischen Spielen in Tokio geholt. Im Synchronspringen vom Drei-Meter-Brett gewannen die Europameisterinnen am Sonntag Bronze.

Deutsche Basketballer verlieren gegen Italien

Die deutschen Basketballer sind mit einer Niederlage in ihr erstes olympisches Turnier seit 13 Jahren gestartet. Die Mannschaft von Trainer Henrik Rödl musste sich Italien mit 82:92 (43:46) geschlagen geben und verpasste am Sonntag in Saitama nördlich von Tokio den ersten Schritt in Richtung Viertelfinale. Bester deutscher Werfer vor leeren Rängen in der Super Arena war Maodo Lo mit 24 Punkten.

In der Vorrundengruppe B trifft Deutschland nun am Mittwoch (3.00 Uhr/MESZ) auf Nigeria und anschließend am kommenden Samstag auf den WM-Vierten Australien. Die beiden besten Teams der Gruppe ziehen sicher in die Runde der letzten Acht ein, zudem kommen zwei der drei Drittplatzierten in die erste K.o.-Runde. Bei ihrer zuvor letzten Olympia-Teilnahme war die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes um Superstar Dirk Nowitzki 2008 in Peking in der Vorrunde gescheitert.

Zwei Tage Wettkampfpause beim Rudern in Tokio

Die Ruder-Wettkämpfe bei den Olympischen Spielen in Tokio machen zwei Tage Zwangspause. Wegen erwartetet Winde und möglicherweise unfairer Bedingungen kommt es weder am Montag noch am Dienstag zu Rennfahrten auf dem Sea Forest Waterway, teilten die Organisatoren am Sonntag mit. Betroffen ist davon unter anderem das Finale der Doppelvierer mit Frieda Hämmerling (Kiel), Franziska Kampmann (Waltrop), Carlotta Nwajide (Hannover) und Daniela Schultze (Potsdam), die nun erst am Mittwoch (3.50 Uhr/MESZ) die Chance bekommen, Olympiasiegerinnen zu werden.

Auch andere Medaillen-Kandidaten des Deutschen Ruder-Verbands sind betroffen. Die Leichtgewichts-Doppelzweier Jonathan Rommelmann (Krefeld) und Jason Osborne (Mainz) fahren ihr Halbfinale einen Tag verspätet. Sie sind statt am Dienstag nun am Mittwoch wieder dran. Für Oliver Zeidler verschiebt sich das Halbfinale im Einer in der Folge von Mittwoch auf Donnerstag. Infolge der Verschiebungen am Montag war der Vorlauf des Deutschland-Achters am Wochenende von Sonntag auf Samstag vorgezogen worden.

Bogenschießen: Deutsches Frauen-Team im Halbfinale

Die deutschen Bogenschützinnen kämpfen bei den Olympischen Spielen in Tokio im Team-Wettbewerb um eine Medaille. Michelle Kroppen (Jena), Charline Schwarz (Feucht) und Lisa Unruh (Berlin) besiegten am Sonntag im Yumenoshima Park im Viertelfinale die favorisierten Mexikanerinnen mit 6:2 (52:48, 51:48, 49:54, 55:49).

Im Halbfinale trifft das Trio um Unruh, die 2016 in Rio mit Silber die erste deutsche Olympia-Medaille in dieser Sportart überhaupt geholt hatte, am Nachmittag (Ortszeit) auf die russischen Bogenschützinnen, die mit 6:0 gegen die USA gewannen. Zu Beginn des Wettbewerbs mit dem olympischen Recurvebogen hatte sich das deutsche Team im Achtelfinale mit 6:2 (55:54, 47:54 52:49, 55:50) gegen Taiwan durchgesetzt.

Fechterin Ebert scheitert knapp an Ex-Weltmeisterin Volpi

Florettfechterin Leonie Ebert ist bei den Olympischen Spielen in Tokio im Achtelfinale unglücklich ausgeschieden. Die 21-Jährige unterlag der an Position vier gesetzten Italienerin Alice Volpi am Sonntag mit 13:15. In einem spannenden und mitunter hitzigen Gefecht mit vielen engen Entscheidungen lag die gebürtige Würzburgerin gegen die Weltmeisterin von 2018 zwischenzeitlich mit 7:2 vorne, gab ihre Führung aber aus der Hand. Zuvor hatte sie sich bei ihrer Olympia-Premiere in einem ebenso ausgeglichenen Duell mit der Amerikanerin Jacqueline Dubrovich mit 15:14 durchgesetzt.

Tennis-Star Osaka mit erfolgreichem Comeback

Zwei Tage nach dem Entzünden der olympischen Flamme hat Tennis-Star Naomi Osaka den ersten Schritt für den erhofften Gewinn der Goldmedaille in Tokio geschafft. In ihrem verlegten Erstrundenmatch bei den Sommerspielen in ihrem Heimatland besiegte die 23 Jahre alte Japanerin die Chinesin Zheng Saisai am Sonntag mit 6:1, 6:4 und gab damit ein erfolgreiches Tennis-Comeback.

Für Osaka war es das erste Match seit Ende Mai. Sie hatte sich bei den French Open in Paris nach der ersten Runde zurückgezogen und längere Depressionsphasen öffentlich gemacht. In der zweiten Runde trifft sie auf die Schweizerin Viktorija Golubic.

Japaner Horigome gewinnt Skateboard-Premiere

Der Japaner Yuto Horigome hat die Olympia-Premiere im Skateboard-Wettbewerb gewonnen. In der Disziplin Street setzte sich der 22-Jährige am Sonntag bei den Spielen in seiner Geburtsstadt Tokio vor Kelvin Hoefler aus Brasilien und dem Amerikaner Jagger Eaton durch. Im Ariake Sports Park mussten die Skateboarder auf einer straßenähnlichen Strecke zwei Läufe à 45 Sekunden absolvieren und fünf Tricks zeigen, die jeweils gesondert bewertet wurden. Die Deutschen Tyler Edtmayer und Lilly Stoephasius treten in der anderen Skateboard-Disziplin Park am 4. (Frauen) und 5. August (Männer) an.

Tennis-Medaillenkandidat Zverev locker in Runde zwei

Ohne Probleme ist Tennis-Hoffnungsträger Alexander Zverev auch seine Olympia-Premiere im Einzel gelungen. Einen Tag nach dem erfolgreichen Auftakt im Doppel-Wettbewerb gewann der Medaillenkandidat am Sonntag gegen den klaren Außenseiter Lu Yen-Hsun aus Taiwan mit 6:1, 6:3. Nach nur 59 Minuten war die weitgehend einseitige Partie auf dem zweitgrößten Platz des Ariake Tennis Parks in Tokio entschieden. In der zweiten Runde trifft der 24 Jahre alte Hamburger nun auf Daniel Elahi Galan aus Kolumbien oder Mohammed Safwat aus Ägypten.

Bitteres Aus für Solja und Franziska im Tischtennis-Viertelfinale

Das deutsche Tischtennis-Mixed Petrissa Solja und Patrick Franziska ist trotz starker Leistung auf dramatische Weise im Olympia-Viertelfinale an Gastgeber Japan gescheitert. Das Duo aus Berlin und Saarbrücken lag in dem umkämpften Duell am Sonntag in Tokio im entscheidenden siebten Satz bereits klar vorne, vergab mehrere Matchbälle und unterlag am Ende unglücklich mit 3:4. "Es ist schon bitter, wir haben so hoch geführt am Ende", sagte Solja.

"Sie haben dann gar keine Fehler mehr gemacht", urteilte Franziska über das japanische Mixed Jun Mizutani und Mima Ito. "Je näher sie rankommen, umso nervöser wirst du natürlich." Bundestrainer Jörg Roßkopf sagte über das dramatische Ende: "Das ist natürlich hart, ganz klar. Wir hatten die Möglichkeiten, das Spiel zuzumachen."

Judoka Seidl scheidet gleich zum Auftakt aus

Auch am zweiten Tag der olympischen Judo-Wettkämpfe in Tokio ist der deutsche Starter gleich im ersten Kampf ausgeschieden. Sebastian Seidl aus Abensberg verlor am Sonntag sein Duell in der Gewichtsklasse bis 66 Kilometer mit dem Russen Jakub Schamilow durch Bestrafungen in der Verlängerung. Der 31-Jährige wurde mit einem dritten Shido bestraft und dadurch disqualifiziert.

Zeidler im Halbfinale - Doppelvierer ohne Medaille

Welt- und Europameister Oliver Zeidler hat bei den Olympischen Spielen in Tokio auch sein Viertelfinale dominiert und ist ungefährdet ins Halbfinale eingezogen. Einen Tag nach seinem 25. Geburtstag war der Ruderer aus Ingolstadt am Sonntag zwar mehr als zwölf Sekunden langsamer als noch zum Start am vergangenen Freitag, aber auch sein norwegischer Dauerkontrahent Kjetil Borch und der im Vorlauf ebenfalls starke Grieche Stefanos Ntouskos waren in ihren Viertelfinals deutlich langsamer. Zeidler zählt neben dem Deutschland-Achter in Japan zu den größten Medaillenkandidaten des Deutschen Ruder-Verbandes (DRV).

Hockey-Damen starten mit Sieg gegen Großbritannien

Die deutschen Hockey-Damen sind erfolgreich in das Olympia-Turnier in Tokio gestartet. Gegen Rio-Olympiasieger Großbritannien setzte sich das Team von Trainer Xavier Reckinger bei brütender Hitze im Oi Hockey Stadium am Ende verdient mit 2:1 (1:1) durch. Viktoria Huse (24. Minute/Siebenmeter) und Charlotte Stapenhorst (33.) erzielten die deutschen Tore beim wichtigen Startsieg. Sarah Jones (13.) hatte die Britinnen am Sonntag mit 1:0 in Führung gebracht.

Australische Frauen-Staffel holt Schwimm-Gold mit Weltrekord

Die australische Frauen-Staffel hat bei den Olympischen Spielen einen Weltrekord über 4 x 100 Meter Freistil aufgestellt. Mit einer Zeit von 3:29,69 Minuten gewannen die Schwimmerinnen aus Australien am Sonntag in Tokio die Goldmedaille. Im Finale setzten sie sich vor den Teams aus Kanada und den USA durch. Die bisherige Bestmarke über die Distanz lag bei 3:30,05 Minuten und war im April 2018 auch durch ein australisches Team aufgestellt worden.

Schwimmer Mühlleitner verpasst erste Medaille seit 2008 knapp

Schwimmer Henning Mühlleitner hat eine Medaille bei den Olympischen Spielen nur ganz knapp verpasst. Der 25-Jährige belegte am Sonntag in Tokio über 400 Meter Freistil den vierten Platz. «Jetzt ist es natürlich die Blechmedaille oder Holzmedaille oder wie auch immer man es nennen mag, aber das stört mich relativ wenig», sagte Mühlleitner. Als Vorlaufbester war er völlig überraschend in den Endlauf eingezogen und hatte damit Hoffnungen auf die erste Medaille der deutschen Beckenschwimmer seit 2008 geweckt. Damals hatte sich Britta Steffen zur Doppel-Olympiasiegerin gekrönt.

Iranerin Alizadeh gewinnt für Flüchtlings-Team gegen Iranerin

Bei den Spielen in Rio de Janeiro holte sie 2016 noch die erste Medaille für eine Athletin aus dem Iran überhaupt, jetzt trat sie fünf Jahre später in Tokio für das Flüchtlingsteam des IOC an: Die in Deutschland lebende Taekwondo-Kämpferin Kimia Alizadeh hat am Sonntag in der Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm in der Qualifikation gewonnen - gegen Nahid Kiyani aus dem Iran.

Im zweiten Flüchtlingsteam in der Olympia-Geschichte stehen 29 Athletinnen und Athleten. Sieben jetzt in Deutschland lebende Sportler waren vom Internationalen Olympischen Komitee nominiert worden. Neben Kimia Alizadeh schafften es die Schwimmer Alaa Maso und Yusra Mardini, Boxer Wessam Salamana, Judoka Ahmad Alikaj sowie Karateka Wael Shueb und Saeid Fazloula (Kanu) in die Mannschaft.

Fechterin Ebert kämpft sich ins Olympia-Achtelfinale

Florettfechterin Leonie Ebert ist bei den Olympischen Spielen in Tokio ins Achtelfinale eingezogen. Die 21-Jährige gewann ihr spannendes Auftaktduell mit der Amerikanerin Jacqueline Dubrovich am Sonntag nach einem Kraftakt mit 15:14. Ebert geriet bei ihrer Olympia-Premiere in der Makuhari Messe-Halle zunächst in Rückstand, kämpfte sich aber zurück und lag zwischenzeitlich schon mit 14:11 in Führung. Sie musste allerdings nochmal zittern, setzte dann aber doch den entscheidenden Treffer.

Ebert ist die einzige deutsche Starterin am zweiten Wettkampftag der Fechter in Tokio. Die Säbel-Herren um Max Hartung waren am Samstag früh ausgeschieden. Am Montag gehen die Florett-Herren Benjamin Kleibrink, Peter Joppich und André Sanita auf die Planche.

Surfer Glatzer verpasst direkten Einzug in nächste Runde knapp

Surfer Leon Glatzer hat den direkten Einzug in die dritte Runde bei den Olympischen Spielen ganz knapp verpasst. Der 24-Jährige belegte bei der Olympia-Premiere seines Sports am Sonntag in der ersten Runde den dritten Platz und lag dabei mit 10,00 Punkten nur die Winzigkeit von 0,10 Zählern hinter dem zweitplatzierten Michel Bourez aus Frankreich. Erster wurde der brasilianische Surf-Superstar Gabriel Medina, der für seine besten Wellen 12,23 Punkte erhielt.

Während Medina und Bourez direkt weiterkamen, hat Glatzer in der zweiten Runde, einer Art Hoffnungslauf, noch die Chance, die nächste Runde in Japan zu erreichen. Glatzer hat deutsche Eltern, ist auf Hawaii geboren und in Costa Rica aufgewachsen.

US-Golfstar DeChambeau positiv auf Corona getestet

US-Golfstar Bryson DeChambeau wird die Olympischen Spiele in Tokio wegen eines positiven Corona-Tests verpassen. Bei dem 27-jährigen Amerikaner wurde die Infektion vor seiner Abreise in die japanische Hauptstadt festgestellt, teilte das US-Team am Sonntag mit. Damit fehlt einer der Favoriten auf die Goldmedaille bei dem olympischen Golfturnier (29. bis 1. August) im Kasumigaseki Country Club. Der US-Open-Sieger von 2020 wird nun durch seinen Landsmann Patrick Reed ersetzt

Überraschung beim Tennis in Tokio: Barty in erster Runde raus

Mit dem Aus für Wimbledonsiegerin Ashleigh Barty hat es beim olympischen Tennisturnier in Tokio gleich am zweiten Wettkampftag die erste große Überraschung gegeben. Die australische Weltranglisten-Erste verlor bei ihrer Olympia-Premiere am Sonntag gegen die Spanierin Sara Sorribes Tormo in zwei Sätzen mit 4:6, 3:6. Sorribes Tormo ist die Nummer 48 der Welt. Neben der japanischen Weltranglisten-Zweiten Naomi Osaka, die ebenfalls am Sonntag ins Turnier startet, galt Barty als Topfavoritin auf die Goldmedaille.

Die wichtigsten Infos zu den Olympischen Spielen in Tokio

Schützinnen Wimmer und Karsch verpassen Finale deutlich

Die Luftpistolenschützinnen Carina Wimmer aus Landau und Monika Karsch aus Regensburg haben das Finale deutlich verpasst. Das bayerische Duo kam am Sonntag in der Qualifikation auf der Asaka Shooting Range mit 571 und 568 Ringen nur auf den Plätzen 20 und 29. Olympia-Debütantin Wimmer, die bei der Europameisterschaft im kroatischen Osijek überraschend die Goldmedaille in dieser Disziplin gewann, fand mit Serien von 95, 94 und 93 nur schwer in den Wettkampf. Ihre Steigerung am Ende reichte jedoch nicht mehr für den Sprung ins Finale der besten Acht. Karsch, Olympia-Zweite von Rio mit der Sportpistole, startete mit einer 98er Runde vielversprechend, leistete sich dann aber bei Serien von 95 und 91 Ringen zu viele Patzer.

(dpa/sid/fs)