Hannover. Wer eine Ägypten-Reise gebucht hat, diese aber aufgrund der Unruhen in dem arabischen Land nicht antreten will, muss nicht mit Stornierungskosten rechnen. Der Aufenthalt in den Touristengebieten an der Küste sei zwar unbedenklich, dennoch rechtfertige der ausgerufene Notstand eine Stornierung.

Touristen müssen nicht mit Stornierungskosten rechnen, wenn sie jetzt eine Reise nach Ägypten absagen. Der Übergangspräsident Adli Mansur rief am Mittwochnachmittag den Notstand aus. "In so einer Situation kann man niemandem mehr zumuten, dass er noch in Ägypten Urlaub macht", sagte der Reiserechtler Paul Degott. "Ein flächendeckender Notstand heißt: Es kann alles zusammenbrechen, es ist gefährlich."

Das Auswärtige Amt in Berlin riet am Mittwoch weiterhin ausdrücklich nicht von Reisen in die Touristengebiete am Roten Meer ab. Ein Aufenthalt in den Urlaubsorten an der Küste des ägyptischen Festlands und auf der Sinai-Halbinsel im Küstenstreifen zwischen Scharm el Scheich und Nuweiba sei unbedenklich. Nach Einschätzung von Degott genüge ein landesweiter Notstand vor Gericht allerdings, um eine kostenlose Stornierung zu rechtfertigen.

Touristen derzeit nicht betroffen

Das Auswärtige Amt warnt weiterhin vor Reisen in große Teile des Landes, unter anderem nach Luxor und Assuan in Oberägypten, in die Hauptstadt Kairo sowie vor Nilkreuzfahrten.

Am Mittwoch räumte die Polizei in Kairo die beiden Protestlager von Anhängern des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi. In mehreren Provinzen kam es daraufhin zu gewalttätigen Übergriffen radikaler Islamisten. Touristen sind von den schweren Zusammenstößen in der Hauptstadt derzeit nicht betroffen. Im Moment ist nach Einschätzung von Tourismusexperten nicht die Reisezeit für Kairo - im Sommer ist es dort für einen Städtetrip zu heiß.