Brisbane. Laut Wissenschaftlern wird das Great Barrier Reef in Australien aufgrund des Klimawandels bis 2025 sterben. Eine Horrorvorstellung - auch für die Tourismusbranche. Rund 30.000 Arbeitsplätze hängen direkt am Riff. Ein Grund mehr etwas gegen das Korallensterben zu unternehmen.
Es war 1981, da prophezeite der Göttinger Bodenkundler Professor Bernhard Ulrich, dass in fünf Jahren schon die ersten Wälder in Europa absterben würden. Der öffentliche Druck damals wuchs schnell so stark, dass die Politik reagierte: Kraftwerke müssen seitdem ihren Rauch entschwefeln, Autos fahren bleifrei und obligatorisch mit Katalysator. Kurzum: Eine Reihe von Maßnahmen senkten die Schadstoffkonzentrationen in der Luft deutlich – das große Baumsterben blieb aus.
Horrorvision für Tourismus: Korallensterben
Ein ähnlich großes mediales Echo ist heute zu hören, wenn es um das Korallensterben am Great Barrier Reef in Australien geht. Im schlimmsten Fall, so sagen Wissenschaftler, ist das Riff wegen des Klimawandels und der damit einhergehenden Wassererwärmung bis 2025 komplett tot. Eine Horrorvorstellung nicht nur für jene, die schon einmal das Glück hatten, über diese gigantisch schönen, bunten Korallenwälder zu schnorcheln und all das Leben darin zu sehen.
Eine Horrorvision auch für den Tourismus: Zwei Millionen Urlauber kommen jährlich, um das größte Lebewesen der Welt zu bewundern. Rund 30.000 Jobs hängen direkt am Riff. Keine Frage also, dass ähnlich rasch wie bei uns damals etwas geschehen muss, um das Riff zu retten. Problem: Die Herausforderung ist diesmal globaler. Die größten Industrienationen inklusive China müssten beim Klimaschutz an einem Strang ziehen – und davon sind sie weit entfernt.
Bleibt zu hoffen, dass sich die Wissenschaftler entweder beim Jahr 2025 irren. Oder, dass der mediale Weckruf international ähnlich wirkt wie damals in den 90ern.